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Heute ist Musik: Von viereckigen Augen und Zockerdaumen

Computer spielen, Netflix schauen, auf dem Smartphone chatten. Medien üben auf Kinder eine enorme Faszination aus. Wie geht Laura Fröhlich als Mutter damit um?

Laura Fröhlich

Was die Medienerziehung angeht, versucht Laura Fröhlich ihren Kindern gegenüber mit gutem Beispiel voranzugehen und ihr Handy öfter mal in der Tasche zu lassen. Dennoch ist sie der Meinung: Verteufeln bringt nichts.

 

1. Wie alt sind deine Kinder? Wie regelt ihr den Umgang mit Handy, Laptop, Fernsehen etc.?

Meine Kinder sind 2, 5 und 7 Jahre alt, also noch zu klein für ein Handy. Aber mein großer Sohn darf einmal am Tag in einer Fußball-App den Stand der Bundesliga nachschauen und mit mir gemeinsam auf Seiten im Netz recherchieren, die wir gemeinsam rausgesucht haben. Er benutzt einen alten Computer, um damit Videos von sich und seinem Freund aufzunehmen. Ins Internet darf und kann er damit aber nicht. Der kleinste Sohn schaut sich gerne Bilder auf dem Handy an, Spiele und sowas habe ich da nicht drauf. Ich finde es super wichtig, die Kinder an die Medien heranzuführen, aber unbedingt dem Alter entsprechend.
Ein Smartphone kriegen die Kinder sicherlich, wenn sie die weiterführende Schule besuchen, damit sie nicht außen vor sind. Aber auch da wird es Regeln geben, zum Beispiel, dass es nachts nicht im Zimmer bleibt. Und ich möchte unbedingt mit den Kindern darüber sprechen, welche Gefahren im Netz bestehen. Aber ich habe ja noch ein wenig Zeit bis dahin.

 

2. Wie viel Medienzeit ist pro Tag erlaubt? Wie reagierst du, wenn deine Kinder zu viel am Computer/Handy hängen?

Alle Kinder dürfen jeden Abend gemeinsam eine halbe Stunde Kinderkanal schauen und wir suchen ab und zu am Wochenende einen schönen Film aus. Ich verstehe meinen Sohn, wenn er sich schlecht von seiner Lieblingsapp für die Bundesliga lösen kann, aber wir machen dann eine Zeit aus. Und natürlich habe ich ab und zu Ärger, weil die Kinder länger fernsehen schauen. Wir sprechen uns ab oder überlegen uns eine Alternative. Noch diese Sendung zu Ende schauen, dann lesen wir eine Geschichte oder so. Das klappt mal gut, mal weniger. Es kommt auch vor, dass ich mit den Nerven am Ende bin und die Kinder dann einfach mal eine Weile schauen lasse. So lange das nicht täglich vorkommt, finde ich das auch nicht tragisch.

 

3. Bist du selbst ein gutes Vorbild?

Tja, es geht so. Ich schaue schon öfter mal in mein Handy. Wie kann ich dann erwarten, dass die Kinder das nicht auch tun wollen? Aber ich versuche, es so oft es geht zu ignorieren und in der Tasche zu lassen, wenn ich mit den Kindern zusammen bin. Trotzdem gehören die Geräte zum Alltag dazu und das Verteufeln finde ich nicht gut. Es gab eine Zeit, da warnten die Menschen vor der Gefahr des Bücherlesens.

 

Laura Fröhlich

Über Laura Fröhlich

Laura Fröhlich lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern (*2011, *2013, *2016) in der Nähe von Stuttgart. Weil sich anfangs das Mutterglück als nicht so seligmachend herausstellte, wie es die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs versprach und sie ihre verstörenden Erfahrungen mit humorlosen Müttern in der Krabbelgruppe verarbeiten musste, beschloss sie, alles in einem Blog aufzuschreiben. Mittlerweile betreibt sie diesen hauptberuflich und ist genauso gern auf Instagram unterwegs, um dort Glitzer in den Mama-Alltag zu streuen.

 

Wie findet man ein gesundes Mittelmaß für den Medienkonsum von Kindern? Wir finden es besteht Redebedarf. Hier geht es zu unserer Interviewreihe.



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