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Kinderängste

Wie Eltern ihrem Kind die Angst vor dem Monster nehmen

Wir Menschen sind alle ängstlich und Kinderängste sind oft sehr stark. Was Sie darüber wissen müssen und wie Sie unterstützen können.

Kinderängste

Der dreijährige Paul ist ein sehr sensibler Junge. Auch wenn es darum geht nachts allein zu schlafen, zeigt er des Öfteren seine ängstliche Seite. Vor allem wenn mal wieder ein Monster unter dem Bett wohnt und Paul nachts fressen will. Dann rennt der Kleine zu seinen Eltern ins Nachbarzimmer und kuschelt sich bei ihnen unter der Decke ein. Kinder entwickeln oft Ängste mit einer besonderen Intensität.

Schon Babys haben Angst ihre Eltern zu verlieren. Sie signalisieren die Körperkontaktverlustangst, indem sie sofort mit Weinen aufhören, sobald sie in den Arm genommen werden. Erst, wenn sie Geborgenheit und Sicherheit spüren, stoppen sie ihr Geschrei. Insbesondere in der Zeit des Fremdelns fühlen sie sich nur im Arm von Mutter oder Vater wohl – also zur engsten Bezugsperson. Auch diese Phase ist bei jedem Kind unterschiedlich stark ausgeprägt.

Mit circa zwei bis drei Jahren bekommen die Kleinen sogenannte Vernichtungsängste. Die Heranwachsenden entwickeln in dieser Zeit verstärkt Ängste vor den Urelementen wie Wasser und Feuer als auch Fantasiefiguren und Monstern. Auch Paul kennt die Angst, dass ein Monster unter seinem Bett wohnt. Jungen und Mädchen versuchen sich so die Umwelt zu erklären, indem sie realen Ängsten ein Gesicht geben. So entstehen imaginäre Wesen, die die Gefühlswelt der Kinder bildlich wiedergeben. Oft übertragen Kinder die Angst vor Aggressionen eines Elternteils in die symbolische Figur eines Ungeheuers. Folglich wird die Vernichtungsangst zu den irrealen Ängsten gezählt.

Unterstützung der Eltern

Die Aufgabe der Eltern ist es ihr Kind in dieser Zeit zu unterstützen und zu beruhigen. Keinesfalls sollten Mutter und Vater die Angst einfach abwenden. Die Sprösslinge brauchen in solchen Situationen das Verständnis und den Schutz ihrer Eltern.
Kinderängste äußern sich mitunter in körperlichen Leiden, wie Bauchschmerzen, Atemnot, Schlafstörungen oder Anklammern der Kleinen.

Eltern sollten sich die Zeit nehmen mit ihrem Kind über die Angst zu sprechen und helfen diese zu überwinden. Haben der Junge oder das Mädchen beispielsweise Angst vor Insekten, können Eltern mit ihrem Kind Bücher mit Insekten anschauen und ihm oder ihr diese auf bildliche Art und Weise näher bringen. Auch Trickfilme können sich unter Umständen gut dafür eignen oder etwa ein Ausflug in den Zoo.

Wichtig ist in jedem Fall dem Kind die Angst zu nehmen und als Elternteil stets zur Seite zur stehen. Nur so kann der Sohn oder die Tochter begreifen, dass die Angst mitunter nicht begründet ist und dass kein Monster unter dem Bett darauf wartet, den kleinen Paul endlich aufzufressen.

 

 



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