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Megatrend Ernährung: Was essen wir in der Zukunft?

Was essen wir in der Zukunft?

Sie ist eine alltägliche Selbstverständlichkeit, obwohl sie durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient: Die Ernährung.

Hauptsache, gut gegessen?

Man ist, was man isst – so heißt es allgemeinhin. Tatsächlich lassen unsere Einkaufskörbe einige Rückschlüsse darüber zu, wer wir sind oder zumindest was uns wichtig ist. Nachhaltigkeit, Regionalität und Bio-Qualität zum Beispiel sprechen für ein ausgeprägtes Bewusstsein für Gesundheit und Ökologie. Demgegenüber stehen verzehrfertige Convenience-Produkte, die von einem eher hektischen Lebenswandel zeugen, der nur wenig Zeit für Genuss lässt.

Beide Trends sind auch den gesellschaftlichen Entwicklungen geschuldet, dem Arbeitsmarkt und den Möglichkeiten der Lebensmittelindustrie. Stellt sich die Frage, wohin die Lebensmittel-Reise in Zukunft gehen soll. So manche Zukunftsvision malt dahingehend ein erschreckendes Szenario – vor allem, weil fortschreitende Umweltverschmutzung und eine ständig wachsende Bevölkerung eben keine Themen der Science-Fiction mehr sind. Zu hoffen bleibt daher nur, dass sich so manche Dystopie nicht auch in Fragen der zukünftigen Ernährung bewahrheiten – Filmfans werden hier möglicherweise mit einem Schaudern an Soylent Green denken.

Moderne Ernährung. Eine Bestandsaufnahme

Um einen ungefähren Eindruck unserer Ernährung in der Zukunft zu erhalten, lohnt sich ein Blick auf die aktuellen ‚Tatbestände‘. Denn die Trends von heute nehmen möglicherweise schon die Entwicklungen von morgen vorweg.

 

Konsumententrends

Das Angebot auf dem Lebensmittelmarkt entsteht aufgrund einer gewissen wechselseitigen Beeinflussung: Die Hersteller reagieren auf die Gegebenheiten unserer Lebensumstände, umgekehrt können (oder vielleicht besser: könnten?) wir Konsumenten durch gezielteres Einkaufen auf das Sortiment einwirken.

Megatrend Ernährung Grafik 1

Quelle: FAO Food and Agriculture Organization of the United Nations Infografik Weizen.

 

Der Trend zur Individualisierung

Zu den größeren Einflussfaktoren gehört sicherlich die zunehmende Individualisierung, und zwar in doppelter Hinsicht: Zum einen ist es vielleicht niemals einfacher gewesen, einen ganz eigenen Ernährungsstil zu finden. Die Globalisierung hat hier zu einem guten Teil dazu beigetragen, dass internationale Produkte und Küchenstile nahezu überall und für jeden verfügbar sind. Wer kein Fleisch mag, ernährt sich eben vegetarisch, vielleicht lieber mit asiatischem als europäischem Schwerpunkt. Zum anderen bedeutet ein individualisierter Lebensstil aber genauso eine steigende Zahl an Alleinlebenden. Schulische und berufliche Gründe mögen dabei eine Rolle spielen, ebenso die größere Mobilität.

 

Die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Ernährung

Daran schließt sich gleich ein weiterer Aspekt an, nämlich die teils schwierige Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Ernährung. Der Arbeitsmarkt ist nun einmal leistungsorientiert und das heißt mehr Zeit im Job und weniger Zeit für den eigenen Haushalt. Vielfach muss die Ernährung an diesen Rhythmus angepasst werden, weswegen Fast-Food-Konsum und der Verzehr der Mahlzeiten außer Haus weiter zunimmt. Das muss nicht einmal ungesund sein, ist es in vielen Fällen aber eben doch: Zu fettig, zu zuckerlastig, zu arm an notwendigen Nährstoffen, das ist häufig die Ernährungsrealität, die mittel- bis langfristig nicht zum Besten unserer Gesundheit sein kann.

 

Das Dilemma der Lebensmittelunverträglichkeiten

Ein schwieriges Feld sind die immer zahlreicher auftretenden Lebensmittelunverträglichkeiten der Konsumenten. Für die Betroffenen bedeutet eine solche Diagnose eigentlich immer eine Einschränkung im Speiseplan, für die Lebensmittelindustrie eine größere Sensibilität im Umgang mit ihren Produkten (erinnert sei hier an die neuen Kennzeichnungspflichten für Allergene) – aber auch neue Absatzmärkte für darauf zugeschnittene Erzeugnisse.

Ernährungstrends – Wo geht es hin?

Gesundheit und Nachhaltigkeit

Trotz aller Hektik des Alltags mit der Notwendigkeit zum schnellen Verzehr gibt es doch einen deutlichen Gegentrend, in dem Gesundheit und Nachhaltigkeit an erster Stelle stehen. Das kann trotzdem ganz unterschiedliche Formen annehmen. Während dem einen besonders an einer Verringerung der Belastungen für Umwelt und Gesundheit gelegen ist, geht es dem anderen möglicherweise vornehmlich um die Optimierung des eigenen Körpers durch Functional Foods. Hinter beiden Ansätzen steht aber die Erkenntnis, wie sehr gesunde Ernährung zum körperlichen Wohlbefinden beitragen kann und wie wichtig eine kritische Reflektion des eigenen Ernährungsverhaltens von Zeit zu Zeit sein kann.

 

Qualität, Geschmack und Genuss

Das spricht alles in allem trotzdem für eine bewusstere Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung – wie es eigentlich auch der Fall bei Qualität, Geschmack und Genuss sein sollte. Die Voraussetzungen dafür sind auf jeden Fall gegeben, wie allein schon der Blick auf die unzähligen (und teilweise schon jahrelang laufenden) Kochsendungen im Fernsehen und das Zelebrieren des Essens und Kochens in jedweder Form in einer noch größeren Anzahl an Magazinen verraten. Allerdings: Gerade in Deutschland wird immer noch besonders gerne bei den Lebensmitteln gespart, egal wie häufig Billigprodukte für Skandale sorgen.

Megatrend Ernährung Grafik 2

Quelle: DESTATIS Statistisches Bundesamt.

 

Convenience versus Naturbelassenheit

Das führt in gewisser Weise zu der Grundsatzfrage: Soll die Ernährung weiterhin auf Fertigprodukten beruhen, die zwar eine Zeitersparnis bedeuten, aber eben nur bedingt gesundheitsfördernd und wegen des durch sie anfallenden Verpackungsmülls schon gar nicht nachhaltig sind? Im Gegensatz dazu etablieren sich immer mehr das Abwenden von industriell produzierten Lebensmitteln und der Rückgriff auf naturbelassene Produkte, deren Herkunft nachvollziehbar ist und die ohne künstliche Zusatzstoffe auskommen. Welcher dieser Trends sich in Zukunft durchsetzen wird? Das ist vorläufig noch eine Frage, auf die höchstens die Literaten und Filmemacher eine Antwort geben können.

Thesen für die Ernährung der Zukunft. Ein Ausblick

Trotzdem ist möglich, einen vorsichtigen Ausblick auf die Dinge zu wagen, die möglicherweise bald in den Lebensmittelregalen der Supermärkte auf uns warten werden.

 

Die Herausforderungen zukünftiger Ernährung

Im Grunde genommen lassen sich die Herausforderungen für die Ernährung von Morgen auf eine einzige Frage herunterbrechen: Wie soll die stetig wachsende Weltbevölkerung in Zukunft ernährt werden? Ohne weiteres ist das offenbar nicht beantworten, denn: Mehr Menschen bedeuten schlichtweg die Notwendigkeit zu einem Mehr in der Lebensmittelproduktion. Problematisch ist in dieser Hinsicht die eingeschränkte Verfügbarkeit von Ressourcen, angefangen bei landwirtschaftlichen Anbauflächen. Ohne Alternativen zu den bisherigen Formen der Nahrungsmittelherstellung wird es Zukunft deshalb wohl nicht gehen.

 

Die Vielfalt der Szenarien

Die Zukunftsstudie „Wie is(s)t Deutschland 2030?“, die der Lebensmittelkonzern Nestlé durchgeführt hat, weist aus diesem Grund Trends aus, die in absehbarer Zeit einen mehr oder weniger großen Einfluss auf das Themenfeld Ernährung haben könnten. Die Frage nach den Erfordernissen einer steigenden Lebensmittelnachfrage wird in diesem Zusammenhang unter anderem mit der Rolle von Algen und Insekten als mögliche ressourcenschonende Proteinlieferanten beantwortet.

Dieser potenzielle Trend gehört zu den wichtigsten möglichen Entwicklungen zukünftiger Ernährung, von denen einige schon heute – wie eben das Phänomen Functional Foods und leistungsorientierte Selbstoptimierung – ein Bestandteil unserer Ernährungsgewohnheiten sind. Allerdings warten in der Zukunft nicht nur beim Nahrungsmittelangebot Veränderungen auf uns. Die vielleicht wichtigste Erkenntnis der Studie ist dabei die grundsätzliche Bereitschaft der Befragten, diese Neuerungen anzunehmen.

Auch wenn bestimmte Szenarien, wie das Sattwerden in einem virtuellen Umfeld, immer noch für Unbehagen sorgen – zu sehr sind Essen und Kochen als soziale Verhaltensweisen in unserem Denken verankert, als dass Isolation dabei denkbar wäre. Anders sieht es hingegen bei der Verbindung von Ernährung und Technik aus.

 

Ernährung und Technik

Bei dieser Kombination drängt möglicherweise bei so manchem die Erinnerung an die Replikatoren aus dem Star Trek-Universum aus den Tiefen des Unterbewusstseins. Maßgeschneidertes Essen auf Zuruf, praktischer kann es wohl kaum sein. Ganz so weit ist die Technik bislang vielleicht noch nicht, aber sie nimmt einen immer größeren Platz im Bereich der Ernährung ein.

 

Vernetzte Ernährung

Mitverantwortlich dafür sind beispielsweise die mittlerweile kaum noch aus unserem Alltag wegzudenkenden Apps. Die können ganz unterschiedliche Funktionen erfüllen, vom Ernährungstagebuch über Kalorienzähler bis hin zum Rezeptlieferanten. Der tatsächliche Mehrwert sei im Einzelfall dahingestellt, Fakt ist aber, dass auch dieses Marktsegment boomt. Zu einem guten Teil wird das der immer stärker werdenden Self-Tracking-Gemeinde zuzurechnen sein, der die Applikationen bei der Dokumentation ihrer Lebens- und damit auch ihrer Ernährungsgewohnheiten helfen können.

Natürlich beschränken sich die Einsatzmöglichkeiten der Technik nicht nur auf Anwendungen für das Smart Phone – Küchentechnik kann insgesamt nämlich auch in zunehmendem Maße smart sein. Dafür sorgt die Zusammenarbeit verschiedenster Sensoren und der dazugehörigen Apps, die für das bestmögliche Kochergebnis sorgen sollen oder gleich die Bestellung der Lebensmittel für den leeren Kühlschrank übernehmen. Obwohl sich gerade letzteres auf dem Markt nicht durchsetzen konnte – bisher.

 

Mittagessen, druckfrisch!

Womit wir wieder bei den Replikatoren der Star Trek-Raumschiffe wären. Denn obwohl sich das Mittagessen nach wie vor nicht einfach so auf dem Teller materialisieren lässt, ist es zumindest druckbar. Vorerst nicht zu Hause, aber in verschiedenen internationalen Laboren gibt es verstärkte Bemühungen dazu. Zum Beispiel bei der Niederländischen Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung TNO, die mit einer Lösung aus dem Bereich des 3D-Drucks die Ernährungsprobleme der Zukunft lösen möchten.

Die Einsatzmöglichkeiten und Potenziale wären theoretisch enorm: Angefangen damit, dass sich mit diesem Verfahren unter Umständen die Problematik umgehen ließe, in Zukunft sonst auf immer größere Anbauflächen (von den Klimakonsequenzen, die von der Tierzucht verursacht werden, ganz zu schweigen) angewiesen zu sein. Denkbar wäre auch eine medizinische Anwendung, da Lebensmittel mit personalisiertem Nährstoffgehalt, also genau auf einen bestimmten Patienten zugeschnitten, gedruckt werden könnten.

 

Das Steak aus dem Labor

Ähnliche Gedankengänge stehen auch hinter den Versuchen, Fleisch unter Laborbedingungen zu kultivieren. Das ist zunächst ein befremdlicher Gedanke, der mit Blick auf die ökologischen Folgen der Intensivtierhaltung aber durchaus Vorteile hätte: Schließlich werden dadurch keine neuen Flächen für die Haltung oder den Anbau des Futters benötigt, die Emission von Kohlendioxid, Methan und Stickoxid könnte deutlich reduziert werden. Vorteilhaft wäre ebenfalls die sehr viel größere Effizienz, denn es wären überhaupt keine Futtermittel mehr notwendig. Das sonst angebaute Getreide könnte somit an anderer Stelle eingesetzt werden, das heißt den Menschen direkt zugutekommen.

Ernährung als Lifestyle

In diesem Fall von einem Zukunftstrend zu sprechen, ist vielleicht schon fast übertrieben. Es steht ja außer Frage, dass unsere Ernährung schon längst Lifestyle geworden ist. Mit Blick in die Zukunft kann allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem Fortbestehen dieses Trends ausgegangen werden. Denn schon jetzt lassen sich einige Entwicklungen ausmachen, die auch zukünftig eine größere Rolle in unserem Ernährungsverhalten spielen könnten.

 

Selbstoptimierung à la carte – Functional Food

Hinter diesem eher technisch klingenden Begriff verbergen sich in erster Linie Lebensmittel, die durch verschiedene Zusätze für eine Verbesserung der Gesundheit sorgen. Was also wie Zukunftsmusik klingt, ist im Grunde genommen schon die Realität in den Supermarktregalen. Jeder, der schon einmal einen probiotischen Joghurt gekauft hat, war demnach schon in direktem Kontakt mit einem funktionellen Lebensmittel.

Die Unterschiede zu ‚normalen‘ Nahrungsmitteln bestehen hauptsächlich in den möglichen positiven Auswirkungen auf Grundfunktionen des Körpers. Dazu müssen funktionelle Lebensmittel lediglich in normalen Mengen konsumiert werden. In mancherlei Hinsicht, beispielsweise in bestimmten Lebensabschnitten, können sie bis zu einem gewissen Grad zur Gesundheitsvorsorge beitragen. Allerdings, und das sollte selbst in Anbetracht der eventuell noch bedeutsameren Rolle in der Zukunft nicht vergessen werden, kann eine altersgerechte Anpassung der Ernährung das auch.

 

Wenn gesund allein nicht ausreicht – Curated Food

Curated Food stellt einen Gegentrend zum Überangebot verschiedenster Lebensmittel dar. Stattdessen wird eine bewusste Auswahl getroffen, bei der vor allem die Qualität der Produkte im Vordergrund steht. Weniger ist diesem Fall mehr, ein hochwertiges, aber reduziertes Sortiment wird ganz klar der Massenware vorgezogen. Dazu gehört allerdings auch eine gewisse Begleitung von Einkauf und Konsum, Hintergrundinformationen zu den einzelnen Lebensmitteln gewinnen zunehmend an Bedeutung. Von der unternehmerischen Seite betrachtet ergeben sich so beispielsweise Möglichkeiten im Bereich „kuratierter“ Kochboxen, die neben den Rezepten auch gleich Erläuterungen zu dem liefern, was gerade gekocht wird.

 

Neuer Geschmack, neue Produkte, neues Konsumverhalten

Damit passt Curated Food in eine ganze Reihe neuer Entwicklungen, die verschiedene Aspekte der Ernährung betreffen und zum Teil auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren. Bei einigen stecken aber vornehmlich die Freude am Experimentieren und die Neugier auf etwas Anderes hinter den Trends.

 

Das molekulare Geschmackserlebnis – Food Pairing und Sensual Food

Ein bewussterer Genuss von Lebensmitteln führt früher oder später zu einer sehr viel größeren Vertrautheit mit der Geschmacks- und Aromenvielfalt. Genau dafür steht Sensual Food, während ein Food Pairing die logische Konsequenz dieser Vertrautheit ist: Hierbei geht es um unkonventionelle Kombinationen von Geschmack und Aroma, aufbauend auf einer fast wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aromastoffen.

 

Kreativität ohne Grenzen – Hybrid oder Fusion Food

Fusion Food, das verrät schon der Name, setzt ebenfalls auf das Kombinieren – allerdings hauptsächlich dem verschiedener nationaler Küchen. Ein prominentes Beispiel für die dadurch entstehenden Kreationen gibt es tatsächlich schon seit 2013: Den in Amerika entwickelten Cronut, eine Mischung aus Croissant und Donut.

Schnell, bitte, und gesund – Fast Good

Dass die Neigung, im stressigen Berufsalltag vorwiegend das Fast Food-Angebot in Anspruch zu nehmen, nicht unbedingt schlecht sein muss, beweist der Trend, schnelle Küche mit gesunden Zutaten zu verbinden. Es stellt sich dann zwar immer noch die Frage, ob dem Essen nicht schon aus Genussgründen ein wenig mehr Zeit eingeräumt werden sollte, aber immerhin stellt es nicht von sich aus eine Belastung für den Körper dar.

Wie im Schlaraffenland – Infinite Food oder das New Snacking

Besonders in Großstädten schließen sich an den Fast Good-Trend die zahlreicher werdenden Möglichkeiten an, nahezu immer und überall etwas Essbares bekommen zu können. Das Angebot wird dabei nicht mehr nur allein auf die üblichen gastronomischen Betriebe beschränkt bleiben, sondern auch in Verbindung mit Non-Food-Läden zu finden sein werden. Dazu kommen beispielsweise Konzepte wie Food Trucks.

Eine Zukunft ohne Fleisch?

Gewagt oder nicht, es lohnt sich aus verschiedenen Gründen, diese Frage zu stellen: Kann unsere Ernährung in der Zukunft ohne Fleisch auskommen? Stand jetzt müsste die Antwort darauf wohl lauten – nein, vermutlich nicht. Dennoch ist es ein Szenario, dass hinsichtlich der möglichen Entlastungen für die Umwelt in Betracht gezogen werden sollte.

 

Wie sich vegetarische und vegane Ernährung entwickeln

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Quelle: FAO Food and Agriculture Organization of the United Nations Infografik Egg Facts.

Die Popularität vegetarischer und veganer Ernährungsweisen ist natürlich kein Geheimnis. Interessant ist vielmehr, inwieweit die Lebensmittelindustrie Vegetariern und Veganern (aber eben nicht nur diesen beiden Gruppen) helfen kann, den bewussten Verzicht auf tierische Nahrungsmittel aufzufangen. Das gilt insbesondere für jene Lebensmittel, die ansonsten in vielen Produkten Verwendung finden. Wie das Ei zum Beispiel.

 

Dafür gibt es schon jetzt verschiedenste Ersatzmittel, daher geht es unter anderem darum, auch eine geschmackliche Nähe zum Original herzustellen. In San Francisco werden zu diesem Zweck proteinhaltige Pflanzen einem systematischen Test unterzogen, um den Hauptbestandteil – das Eiweiß – besser nachbilden zu können. Der Nutzen dieser Suche liegt aber nicht allein darin, den Anhängern fleischloser Ernährung einen möglichst originalgetreuen Ersatz anbieten zu können. Wie bei vielen alternativen Lösungsansätzen für die bestehenden Ernährungsfragen spielen auch beim pflanzlichen Ei solche Aspekte wie die Vermeidung von Treibhausgasen und das Schaffen einer Option zur Massentierhaltung eine wichtige Rolle.

 

Der Käfer in meinem Salat – Insekten als Lebensmittel

In manchen Kulturkreisen gehören Insekten ohnehin zum alltäglichen Speiseplan, bei uns verursacht der Gedanke daran vermutlich eher ein Gefühl des Ekels. Das ändert aber nichts daran, dass essbare Insekten grundsätzlich einen nicht unerheblichen Beitrag bei der Lösung weltweiter Ernährungsprobleme leisten könnten. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) verweist daher auf die Vorteile für Umwelt, Gesundheit und Lebensunterhalt.

Umweltrelevant ist beispielsweise die erheblich geringere Futtermenge, die im Vergleich mit Nutztieren wie Rindern, Schafen oder Schweinen benötigt würde, um ähnliche Gewichtszunahmen zu erreichen. Darüber hinaus liefern Insekten nicht nur hochwertiges Protein, sondern beinhalten zudem wichtige Mikronährstoffe wie Kupfer, Eisen, Magnesium und einige mehr. Ihr Verzehr ist außerdem, mit Blick auf eventuell übertragbare Krankheiten, mit wesentlich weniger Risiken behaftet. Das sind natürlich rationale Argumente – beim Konsum selber würde es aber sicher einiges an Überwindung brauchen, um die seit Generationen übermittelte Abscheu vor den Insekten zu überwinden.

Mehr als nur satt werden

Unsere Ernährung in der Zukunft wird sich verändern. Das ist, will man den Studien der verschiedenen Organisationen glauben, eine unverrückbare Tatsache. Allein die dabei eingeschlagenen Wege sind noch nicht klar erkennbar. Hier konnten deshalb, neben schon bestehenden Trends, die eventuell an Bedeutung gewinnen könnten, nur mögliche Szenarien aufgezeigt werden. Wie wahrscheinlich deren Realisation im Einzelnen letztendlich wird – die Zukunft wird es zeigen.

 

 



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