Musikinstrumente für Kinder: So gelingt der Einstieg

Musikinstrumente für Kinder

So gelingt der Einstieg

Blockflöte oder E-Gitarre: Welches Musikinstrument eignet sich am besten für Kinder? Wir erläutern die Vor- und Nachteile der populärsten Instrumente für Kinder.

ADVERTORIAL. Viele Kinder kommen an irgendeinem Punkt in ihrer Entwicklung zu dem Schluss, dass sie ein Instrument erlernen möchten. Grundsätzlich sollte das Eltern erfreuen, denn Musikalität ist nicht nur eine Fähigkeit für sich, sondern zeugt von einer kreativen Ader. Das wiederum ist ein Softskill, der sich nicht nur in der Schule, sondern auch im Berufsleben auszahlen wird.

Doch stellt sich natürlich die Frage: Mit welchem Instrument soll das Kind in dieses Hobby einsteigen? Hier gilt es, mehrere Faktoren zu beachten, die von leichter Erlernbarkeit über den Preis bis hin zur Kindgerechtigkeit an sich reichen – ein Vierjähriger würde vielleicht für sein Leben gerne Bassgitarre spielen, wobei aber ein solches Instrument etwas zu groß wäre.

Nicht zuletzt müssen auch begeisterte Eltern im Hinterkopf behalten: Es kommt vielleicht der Tag, an dem das Kind keine Lust mehr hat, das Instrument zu spielen. Bei einer Flöte für 30 Euro ist das kein Beinbruch, kann bei Geigen oder Keyboards hingegen finanziell schmerzen. Welche Instrumente für Kinder am besten geeignet sind, will der folgende Vergleich ausloten.

 

Grafik 1 - Musikalische Motivation

1. Keyboard

Allein vom Spiel her ist das Keyboard ein sehr gutes Einsteiger-Instrument. Denn es lassen sich darauf sofort Melodien spielen, ohne dass Griffe oder komplizierte Atemtechniken erlernt werden müssen – die nebeneinanderliegenden Tasten entsprechen der natürlichen Tonfolge C, D, E, F, G, A, H, sodass alleine mit Notenblättern bereits nach wenigen Stunden ganze Lieder gespielt werden können – noch einfacher geht es durch die Verwendung von Noten-Aufklebern auf den Tasten, die das Verinnerlichen ihrer Positionen vereinfachen. Allerdings ist das Lesen von Noten nicht ganz unkompliziert wie dieser Leitfaden zeigt.

Gleichsam schult ein Keyboard aber die Fingerfertigkeit und die Hand-Augen-Koordination ungemein – und ermöglicht später einen problemlosen Umstieg auf Piano oder Flügel. Damit das allerdings gelingt, sollten Eltern ein Keyboard mit Klaviertastatur anschaffen – bei diesen Geräten sind die Tasten von den Abmessungen her mit denen eines Klaviers identisch. Allerdings kann diese Größe Kinder im Vorschulalter teilweise überfordern, weil bei ihnen die Finger noch nicht lang genug sind. In diesem Fall sollten Eltern über ein kindgerechtes Keyboard nachdenken, was aber wiederum einen zweiten Kauf in der Zukunft notwendig macht. Und hier liegt auch der Knackpunkt: Ein gutes Keyboard, von dem das Kind mehrere Jahre lang etwas hat, ist nicht für unter 150 Euro zu bekommen.

Hochwertige Marken-Boards kosten teilweise auch sehr viel mehr – auch wenn damit unzählige Sounds simuliert werden können, die sich so auch in moderner Musik niederschlagen. Und dann wird natürlich auch Zubehör benötigt: Ständer beispielsweise. Was allerdings ebenfalls für das Keyboard spricht: Da es ein elektronisches Instrument ist, kann daran auch ein Kopfhörer angeschlossen werden. Ein so übendes Kind kann selbst den empfindlichsten Nachbarn nicht mit seinem Spiel stören.

  • Kindgerechtigkeit: Mittel bis hoch
  • Anfängertauglichkeit: Hoch
  • Preis: Mittel

2. Blockflöte

Ein warmer Klang, leicht schief gespielte Weihnachtslieder – so mancher verbindet  Blockflöten untrennbar mit Musikerlebnissen aus Grundschulzeiten. Und das aus gutem Grund: Auch die Blockflöte ist ein sehr gutes Einsteiger-Instrument. Wie schon das Keyboard lassen sich auch ihr flugs einfache Melodien entlocken – allerdings, darauf weist dieser Ratgeber hin, benötigt „richtiges“ Spielen dennoch viel Übung. Jedoch hat die Blockflöte auch noch andere Vorteile:

  • Sie ist günstig, Einsteigermodelle sind schon für unter 20 Euro zu haben.
  • Blockflöten sind klein, leicht und robust. Ein Sturz zerstört weder das Instrument, noch ändert sich die Tonlage.
  • Sie besteht nur aus wenigen, wartungsfreien Einzelteilen.
  • Je nach Holzart klingt jede Flöte etwas anders.

 

Allerdings hängt der „Blockflötenhimmel“ nicht nur voller Geigen. Das Problem der Blockflöte: Sie schult zwar die Fingerfertigkeit, aber ihr Spiel lässt sich kaum auf andere Instrumente übertragen. Und weil sie in zeitgenössischen Musikstilen de facto keine Rolle spielt, muss ein Teenager, der nicht mehr die „kindische“ Flöte spielen will, dann wieder von vorne anfangen. Allerdings ist das wenigstens finanziell kein Beinbruch.

  • Kindgerechtigkeit: Hoch
  • Anfängertauglichkeit: Hoch
  • Preis: Sehr niedrig

3. Gitarre / E-Gitarre

Es ist der große Traum vieler Kids: Mit der Gitarre und einer eigenen Band abrocken. Allerdings ist die Entscheidung, mit welchem der beiden Instrumente eine Musikkarriere beginnen soll, nicht ganz einfach. Doch zunächst einmal ein Überblick:

Generell ist die Gitarre für Anfänger allein vom Spiel her etwas schwieriger zu erlernen, weil Lieder fast zwingend Grifftechniken mit mehreren Fingern benötigen. Und dann liegen beide Hände meist so weit auseinander, dass sie nicht gleichzeitig im Blickfeld des Kindes bleiben – was wiederum eine saubere Hand-Augen-Koordination erschwert. Zudem sind Gitarren empfindlicher: Schon Temperaturwechsel können die Tonlage verändern, von Stürzen ganz zu schweigen, die auch schnell für teure Schäden sorgen können. Auf der Haben-Seite steht allerdings, dass nicht zwingend Noten einstudiert werden müssen: Ganze Lieder lassen sich auch durch „Tabs“ erlernen, schematische Bilder, die nur die Fingerstellung am Hals erläutern. Zudem ist die Gitarre ein klassisches „Erwachseneninstrument“, das Kinder täglich hören können. Das kann für einen gewaltigen Motivationsschub sorgen.

Stellt sich die Frage nach Akustik- oder E-Gitarre. Viele Ratgeber empfehlen, mit ersterer zu beginnen. Das hat mehrere Vorteile:

  • Eine Anfänger-Akustik-Gitarre ist günstiger als eine E-Gitarre.
  • Es wird praktisch kein weiteres Equipment benötigt.
  • Keine Regler und Einstellungen, die verwirren können.

 

Die E-Gitarre wiederum lässt sich gleichzeitig leichter und auch schwerer erlernen: Zunächst einmal wird zwingend ein Verstärker benötigt – allerdings führen diverse Händler auch Einsteiger-Sets, die alles Benötigte in einem Paket für Preise ab 150 Euro anbieten. Was die E-Gitarre für Kinder gut geeignet macht, sind vor allem ihre Abmessungen: Der Korpus ist sehr viel schmaler als bei einer Akustik-Gitarre und stellt deshalb weniger ein Hindernis dar. Auch ist der Hals dünner und deshalb für kleine Kinderfinger leichter zu umgreifen – wobei dieses Blog auch erwähnt, dass dadurch die Saiten enger beieinander liegen und das Spiel daher präziser sein muss.

Daneben ist es einfach eine Tatsache, dass die E-Gitarre eines der bestimmenden Instrumente moderner Musik ist: Ein Kind, das Musik liebt, die in den vergangenen 50, 60 Jahren entstand, will das Instrument spielen, mit dem sie gemacht wurde – und das ist meist die E-Gitarre.

Preislich geben sich beide Instrumente nicht viel: Eine gute Akustik-Gitarre kostet ebenso ihre 100, 150 Euro wie ein E-Gitarren Einsteiger-Set – wobei erste bei diesem Preis meist eine bessere Verarbeitung aufweist als ihr elektrisches Pendant. Die beste Kaufberatung wäre es, das Kind beide Instrumente spielen zu lassen: Kommt es ergonomisch mit der Akustik-Gitarre zurecht, sollte damit eingestiegen werden. Kleinere Kids und solche mit starkem Hang zu rockigen Klängen sollten jedoch nicht damit „gequält“ werden, sondern für schnelle Erfolgserlebnisse und hohe Motivation eine E-Gitarre bekommen – zumal diese ebenfalls mit einem Kopfhörer bestückt werden kann.

Akustik-Gitarre

  • Kindgerechtigkeit: Mittel
  • Anfängertauglichkeit: Mittel
  • Preis: Mittel

 

E-Gitarre

  • Kindgerechtigkeit: Hoch
  • Anfängertauglichkeit: Mittel
  • Preis: Mittel

4. Schlagzeug

Natürlich gibt es auch musikalische Kinder, die weniger Melodie-, als Rhythmus-orientiert sind. Und für solche Kids führt praktisch kein Weg an einem Schlagzeug vorbei. Ein optimales Einsteiger-Instrument ist das Schlagzeug dennoch nicht. Selbst Einsteigergeräte liegen preislich schnell im mittleren dreistelligen Preisbereich– wenngleich durch die Modularität immer wieder Teile hinzugekauft werden können. Zudem lässt sich ein Schlagzeug praktisch unmöglich von einem Kind transportieren. Auch ist es selbst bei gutem Rhythmusgefühl schwierig, erste Erfolge zu erzielen, die über bloßes Eindreschen auf Becken und Hihat hinausgehen – wobei freilich das Schlagzeug der Einstieg in eine riesige Fülle von Musikstilen sein kann, was selbst bei sich änderndem Musikgeschmack eines Kindes immer von Vorteil ist: Ohne Schlagzeug kommt keine Musikrichtung zwischen Rap und Heavy Metal aus.

Eine Alternative können elektronische Schlagzeuge sein: Diese sind zwar nicht günstiger, aber leichter und können zudem auch eine ganze Bandbreite an Klängen reproduzieren. Vor allem letzteres kann ein Vorteil sein, wenn das Kind auf elektronische Beats steht. Zudem lässt sich das E-Schlagzeug ebenfalls fast lautlos spielen –bei einem klassischen Schlagzeug ist dies nicht möglich und ein gewisser Geräuschpegel lässt sicher daher nicht ausschließen – sehr zum Leidwesen mancher Nachbarn. Allerdings haben analoge Schlagzeuge einen entscheidenden Vorteil: Nur sie können das haptische Feedback echter Trommeln im Muskelgedächtnis des Kindes verankern – ein elektronisches Schlagzeug fühlt sich beim Spielen gänzlich anders an.

Was aber bei beiden Schlagzeug-Formen für eine Verwendung als Anfänger-Instrument spricht: Sie sind äußerst bewegungsintensiv. Eltern sollten sich einfach mal einen Drummer bei einem Live-Konzert anschauen: Er ist zumeist derjenige mit den dicksten Schweißperlen auf der Stirn. Umgelegt auf Kids bedeutet das: Schlagzeug-Stunden powern selbst ein Kind mit großem Bewegungsdrang aus. Und zudem können sie eine gute Alternative für andere sportliche Freizeitbeschäftigung sein.

Analoges Schlagzeug

  • Kindgerechtigkeit: Mittel bis gering
  • Anfängertauglichkeit: Mittel
  • Preis: Hoch

 

Elektronisches Schlagzeug

  • Kindgerechtigkeit: Mittel
  • Anfängertauglichkeit: Mittel
  • Preis: Hoch

Fazit

Das beste Musikinstrument für Kinder gibt es leider nicht. So verschieden wie die Talente und Musikgeschmäcker der Kids sind auch die Einsteigerinstrumente. Die beste Empfehlung kann es sein, das Kind hinzu zu ziehen und sich seine Wünsche mit gebotenem Ernst anzuhören. Gänzlich falsch wäre es, sie zum Erlernen eines Instruments zu zwingen, nur weil die Eltern dieses Instrument mögen – das ist Gift für jegliche Motivation.

 





Kommentare
  1. Musikinstrumente für Kinder
    Jana | Sonntag,April 16.2017

    Hallo zusammen! Alle genannten Instrumente sind gut. Am besten ist es, dem Kind verschiedene Instrumente zu zeigen (wie das funktioniert, klingt usw.), mit einem guten Pädagogen zu sprechen. Und das Kind wird entscheiden, was ihm am besten gefällt. Mein jüngerer Bruder hat sich unerwartet in die Gitarre verliebt und übt sehr leidenschaftlich. Wir dachten alle, daß es ein kurzzeitiges Hobby wäre, aber jetzt bin ich wirklich stolz auf ihn. Jana

  2. Musikinstrumente für Kinder
    Teresa Steiger | Dienstag,April 25.2017

    Wir sind auf der Suche nach einem Musikinstrument für unsere beiden Kinder (4 und 7) auf das KernKlangbrett gestoßen. Das ist ein wirklich einfach zu spielendes Saiteninstrument, ähnlich einem Hackbrett, die Saiten werden aber mit den Fingern angezupft. Das Tolle daran sind die Spielvorlagen, die man unter die Saiten legen kann und die ohne langes Üben zum musikalischen Erfolg führen. Es gibt viele bekannte Kinderlieder, aber auch moderne Lieder, Volkslieder, Folklore der Welt, Volksmusik und Advent- und Weihnachtslieder. Der Preis ist im Vergleich zu ähnlichen Musikinstrumenten sehr fair und das bei einer erstklassigen Qualität. Wir haben unseren Kindern ein Klangbrett zu Weihnachten geschenkt – das Instrument wird fast täglich gespielt! Wir können das echt nur weiterempfehlen.Gruß, Teresa

  3. Musikinstrumente für Kinder
    Christoph Dastig | Freitag,Dezember 29.2017

    Hallo und vielen Dank für den Blog zu diesem Thema. Der Sohn meiner Cousine interessierte sich schon sehr früh für die Harmonika. Inzwischen ist er sehr geübt darin. Es gibt so viele verschiedene Musikinstrumente auf die man zu Beginn nicht kommt. Wenn die Familie zusammenkommt ist es immer schön, wenn man dann Musik machen kann. Lg Dastig

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