Wenn Martin mit seinen Kindern einen Film schaut, achtet er darauf, dass die Kleinen nicht stundenlang vor dem Gerät hocken und legt deshalb schon vor der Nutzung fest, wann Schluss ist.
1. Wie alt sind deine Kinder? Wie regelt ihr den Umgang mit Handy, Laptop, Fernsehen etc.?
Unsere Kinder sind 2, 6 und 9 Jahre alt. Generell nutzen sie elektronischen Medien eher selten. Derzeit werden überwiegend Hörspiele über ein Streaming-Portal gehört und wir geben dann nur einen Bluetooth-Lautsprecher raus. Wenn sie mal etwas gucken möchten, machen wir das meist über unseren Laptop oder das Tablet. Es gibt aber Zeiten, da schauen sie wochenlang keine Sendung und verlangen auch nicht danach. Einen Fernseher haben wir gar nicht.
Vor kurzem hat aber tatsächlich unser großes Kind ein eigenes Tablet von den Großeltern bekommen. Zusammen haben wir dann über die Nutzung geredet und uns gemeinsam auf zwei Stunden pro Woche geeinigt. Die ersten Tage gab es aber viele Ausnahmen 😉 Wir werden sehen, wie das in Zukunft funktioniert und werden auch versuchen, auf die Wünsche des Kindes einzugehen. Nichts ist in Stein gemeißelt. Bei den ersten Gehversuchen mit dem Tablet bin ich jedenfalls viel dabei und erkläre, wie etwas funktioniert und worauf zu achten ist (Stichwort: App-Berechtigungen und In-Game-Käufe).
2. Wie viel Medienzeit ist pro Tag erlaubt? Wie reagierst du, wenn deine Kinder zu viel am Computer/Handy hängen?
Tatsächlich sind unsere Kinder da sehr unkompliziert. Sie verlangen selten danach, etwas gucken zu dürfen oder mal etwas am Tablet zu spielen. Von daher haben wir da auch wenig Regeln. Wenn es doch mal einen Film oder eine Folge einer Serie gibt, achten wir schon darauf, dass sie nicht stundenlang vor dem Gerät hocken. Meist wird schon vor der Nutzung festgelegt, wann Schluss ist. Das verhindert zwar anschließende Diskussionen nicht immer, kommt dann aber nicht ganz überraschend, wenn wir das baldige Ende ankündigen. Computer sind derzeit noch ausschließlich uns Eltern vorbehalten, aber wir nähern uns dem Thema langsam an. Ebenso beim Handy.
3. Bist du selbst ein gutes Vorbild?
Ich weiß nicht, ob ich hier ohne Rechtsbeistand…? Na gut… Nein, ich bin da definitiv kein gutes Vorbild! Mein Handy habe ich ständig bei mir und schaue auch andauernd drauf. Egal ob zuhause, unterwegs, im Urlaub oder auf der Arbeit. Mal bei Twitter, mal bei Instagram, WhatsApp oder anderen Chats. Selten mal ein Spiel. Aber ja, die Vorbildfunktion ist hier definitiv nicht gegeben. Und ich versuche auch regelmäßig darauf zu achten, dass ich zuhause weniger am Handy mache. Es bewusst zur Seite lege. Aber sollten sich die Kinder mal beschweren, dann völlig zu Recht. Bisher wurde es aber – Gott sei Dank – noch nicht von den Kindern einkassiert!
Auch am Laptop sitze ich zu oft, aber ich glaube, das fällt für die Kinder meist in die Kategorie „Arbeit“. Letztendlich nutze ich ihn aber auch wenig für andere Dinge. Und wenn wir Eltern doch mal etwas gucken, dann in der Regel, wenn die Kinder (hoffentlich) schlafen. Und aus Zeitgründen sowieso kaum mehr als eine Folge am Stück. (*träumt von früheren Zeiten…)
Über Martin Pfaff
Ich bin Martin, Vater dreier Kinder, twittersüchtig und blogge auf papajahre.de über mich, mein Gedanken zum väterlichen Dasein und den Familienalltag. Galgenhumor inklusive. Seit ich im letzten Jahrtausend in der Grundschule einen Gameboy (frühes Smartphone ohne Farben) bekam, nutze ich regelmäßig und teils sehr intensiv Smartphones, PCs und auch Konsolen. Und habe sowas dann auch noch studiert. Was aber nicht heißt, dass ich es richtig mache…
Wie findet man ein gesundes Mittelmaß für den Medienkonsum von Kindern? Wir finden es besteht Redebedarf. Hier geht es zu unserer Interviewreihe.