Mother taking her daughter to school

Umfrage: Pandemie sorgte für höhere Ausgaben für Kinder-Dienstleistungen

Betreut.de hat in einer neuen Umfrage die Ausgaben für familienbezogene Dienstleistungen während der Pandemie ermittelt und zeigt, wie Eltern ausgerechnet bei der Kinderbetreuung und den Hobbys der Kinder sparen können, ohne darauf verzichten zu müssen.

Ob Kitagebühren, Sportverein oder Kleidung, die viel zu schnell zu klein wird – Die meisten Familien müssen mit ihrem Geld gut haushalten, um über die Runden zu kommen; seit der Pandemie vermutlich mehr denn je. Schon im Jahr 2018 (das sind die aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes) gaben Eltern mit einem Kind stolze 753 Euro pro Monat für ihren Nachwuchs aus. Das ist mehr als ein Fünftel (21%) ihrer gesamten Konsumausgaben. Doch seitdem ist viel passiert. Lockdowns, Homeschooling und weitreichende Einschränkungen im Freizeitbereich haben den Alltag von Familien komplett auf den Kopf gestellt. Wie sieht die finanzielle Situation von Familien also heute aus?

Betreut.de wollte dieser Frage auf den Grund gehen und hat hierfür eine Umfrage zu den Ausgaben von Familien für kinder- und familienbezogene Dienstleistungen während der Pandemie durchgeführt. Befragt wurden 500 Eltern von Kindern bis zu 10 Jahren, die für irgendeine Art von Kinderbetreuung bezahlen. 88 % zahlen für Tageseinrichtungen, wie Kitas, Horte oder Tagesmütter, und 39 % zahlen für häusliche Kinderbetreuung, wie Babysitter und Au-pairs. 26 % zahlen für beides. Darüber hinaus geben 60 % der befragten Eltern Geld für außerschulische Programme wie Sport-, Musik- oder Kreativkurse aus und 13 % für Nachhilfeunterricht. 

Ausgaben für Kinder-Dienstleistungen sind seit der Pandemie gestiegen

Die Umfrage zeigt hierbei eine bedenkliche Entwicklung: Obwohl viele Aktivitäten und Dienstleistungen für Kinder im Zuge der Pandemie vorübergehend ausgesetzt oder sogar ganz gestrichen wurden, sind die Ausgaben für Kinder in vielen Familien tendenziell gestiegen: 37 % der befragten Eltern gaben dies an, während 27 % weniger und 36 % in etwa gleich viel ausgaben.

Der Median der Ausgaben für jede in Anspruch genommene Dienstleistung liegt derzeit bei 101-250 € für häusliche Kinderbetreuung, Tageseinrichtungen und Nachhilfe, wobei zu beachten ist, dass es insbesondere bei den Tageseinrichtungen erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt. Die Spanne reicht hier von einem Medianwert in Berlin von 51-100 € bis hin zu Schleswig-Holstein, wo Eltern im Median 251-500 € für die Tagesbetreuung ausgeben. Für außerschulische Angebote zahlen die Eltern im Median 51-100 €.

Um die gestiegenen Kosten auszugleichen, gibt die Mehrheit der Betroffenen (54 %) an, dass sie ihre Ausgaben für andere Dinge kürzen mussten. 42 % haben ihre Ersparnisse ausgegeben oder weniger gespart. Nur knapp ein Viertel der Befragten haben eine Gehaltserhöhung erhalten, wobei dies vor allem auf Männer zutrifft (29 % gegenüber 14 % Frauen). Frauen berichten überproportional davon, Kredite oder Darlehen aufgenommen zu haben (25 % gegenüber 8 % Männer) oder sich Geld von der Familie oder von Freunden geliehen zu haben (23 %  gegenüber 12 % Männer).

Von den Befragten, die von gesunkenen Kosten berichten, begründen dies 54 % mit der Schließung oder Reduzierung von Kindertagesstätten. 22 % geben an, dass sie aufgrund der Pandemie Einkommenseinbußen erlitten haben.

Eltern rechnen mit noch höheren Kosten

Auch wenn die Pandemie hoffentlich bald ein Ende findet, gehen die befragten Eltern mit Blick auf ihre finanziellen Ausgaben nicht unbedingt von einer Verbesserung aus. Im Gegenteil: Die meisten rechnen hinsichtlich der von Ihnen genutzten Kinder-Services im nächsten Jahr eher mit weiter steigenden als mit sinkenden Kosten. Der größte Kostenanstieg wird beim Nachhilfeunterricht erwartet: Über ein Viertel der Befragten hält einen Anstieg von mehr als 10 % für möglich.

Kosten für Kinderbetreuung stellen finanzielles Opfer dar

Die Umfrage legt nahe, dass vor allem die Kinderbetreuungskosten für die meisten Familien belastend sind. Sie schätzen die Betreuung ihrer Kleinsten und sind mit der Leistung zufrieden. Und dennoch: Für 61 % stellen die Kinderbetreuungskosten ein finanzielles Opfer dar. Für 23 % sind sie sogar ein großes Opfer.

Tatsächlich bietet aber gerade die etwas teurere häusliche Betreuung, zum Beispiel durch einen Babysitter, ein Au-Pair oder eine Nanny, einen entscheidenden Vorteil, der häufig nicht in Betracht gezogen wird und durch den sich in vielen Situationen Kosten sparen lassen. Dieser Vorteil liegt in der persönlichen Auswahl der Betreuungspersonen, die auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt werden können als z.B. in Kindertagesstätten, wo die Plätze knapp und die Möglichkeiten zur individuellen Förderung begrenzt sind.

Auf diese Weise lassen sich Kinderbetreuung und Hobbys der Kinder sinnvoll miteinander verbinden. Das Kind möchte ein Instrument lernen, schwimmen gehen oder sich kreativ betätigen? Dann suchen Sie sich eine Betreuungsperson mit entsprechender Qualifikation oder Erfahrung, die das Kind bei diesen Aktivitäten fördern und gleichzeitig Betreuungslücken füllen kann, während Sie arbeiten oder Besorgungen erledigen.

Wie die Umfrage erkennen lässt, wären viele Eltern bereit, für entsprechende Zusatzqualifikationen mehr zu bezahlen. Was erstmal nach höheren Kosten klingt, ist in Wahrheit jedoch das Gegenteil: Da durch individuelle Förderung der Kinder jedoch zusätzliche Angebote eingespart werden, sind die Gesamtkosten letztendlich geringer. Von den sieben wichtigsten Qualifikationsarten werden pädagogische Ausbildungen am meisten geschätzt. 17 % der befragten Eltern haben bereits eine Betreuungsperson mit entsprechenden Qualifikationen. Weitere 59 % würden dafür den Lohn aufstocken.

Mit Betreut.de die passende Kinderbetreuung finden

Betreut.de kann Eltern dabei helfen, die beste Betreuung für Ihr Kind zu finden. Über die Plattform können sie die Kinderbetreuer in ihrer Region ganz nach ihren Bedürfnissen auswählen und mit ihnen in Kontakt treten. Zum anderen finden sie im Betreut.de-Magazin wertvolle Informationen und Tipps für den Auswahlprozess und die spätere Zusammenarbeit.

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