Die Kosten für private Kinderbetreuung außerhalb von Kita und Schule wirken für viele Familien zunächst wie Luxus – frühere Umfragen von Betreut.de zeigten, dass damals (2022) für etwa 61 % der Befragten die Betreuungskosten ein finanzielles Opfer darstellten. Für 23 % sind sie sogar ein großes Opfer.
Tatsächlich bietet aber gerade die etwas teurere häusliche Betreuung, zum Beispiel durch einen Babysitter, ein Au-Pair oder eine Nanny, einen entscheidenden Vorteil, der häufig nicht in Betracht gezogen wird und durch den sich in vielen Situationen Kosten sparen lassen. Dieser Vorteil liegt in der persönlichen Auswahl der Betreuungspersonen, die genauer auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt werden können als z.B. in Kindertagesstätten, wo die Plätze knapp und die Möglichkeiten zur individuellen Förderung begrenzt sind.
Wir haben drei sinnvolle Tipps zusammengetragen, wie Sie sich diesen Vorteil zunutze machen und bei der Kinderbetreuung effektiv sparen können – ganz ohne Verzicht.
1. Kinderbetreuung, Nachhilfe und Hobbies kombinieren
Fußballtraining, Nachhilfe und Klavierunterricht – Im Leben mit Kindern kommt einiges zusammen. Alleine die Zeit, die für das Bringen und Abholen der Kinder zu den jeweiligen Aktivitäten, aufgebracht werden muss, verlangt vielen Eltern so einiges ab. Ganz abgesehen von den Kosten. Mit dem Einsatz häuslicher Kinderbetreuung können Sie hier jedoch mehrere Fliegen gleichzeitig schlagen. Denn diese lässt sich ganz einfach mit den Hobbies der Kinder oder anderem besonderen Förderungsbedarf kombinieren. Das Kind möchte ein Instrument lernen, schwimmen gehen oder eine andere Sprache lernen? Es gibt zahlreiche Betreuungspersonen mit Zusatzqualifikationen, die Sie gerne dabei unterstützen.
Denken Sie in diesem Fall daran, den Stundenlohn etwas zu erhöhen. Da zusätzliche Angebote wegfallen, sind die Gesamtkosten letztendlich aber geringer.
2. Babysitter-Sharing
Falls Sie Freunde oder Bekannte haben, die auch eine Kinderbetreuung benötigen, kann es ratsam sein, sich zusammenzuschließen. Der Babysitter kann in dem Fall die Kinder beider Familien aufpassen und Sie könnten sich die Bezahlung mit den anderen Eltern teilen. Gerade in Zeiten, in denen Eltern vermehrt Unterstützung durch eine Betreuungsperson benötigen, kann ein geteilter Babysitter Ihnen dabei helfen, die Betreuungskosten nicht durch die Decke schießen zu lassen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die zu betreuenden Kinder sich schon untereinander kennen und sicherlich auch mögen. Somit ist Spaß in der Gruppe vorprogrammiert.
3. Betreuungskosten steuerlich absetzen
Eltern mit Kindern unter 14 Jahren können zwei Drittel der anfallenden Kosten für Kinderbetreuung im Rahmen ihrer Steuererklärung als Sonderausgaben absetzen. Der Höchstbetrag liegt allerdings bei 4.000 Euro pro Kind, wobei dieser auch die Kosten für alle anderen Kinderbetreuungsformen, wie etwa die Gebühren für Kita und Hort, einschließt.
Wenn Sie ein Au-Pair beschäftigen, müssen sie jedoch aufpassen. Denn in aller Regel wird von den ausländischen Gästen erwartet, dass sie auch im Haushalt mithelfen. Dieser Anteil kann als haushaltsnahe Dienstleistung geltend gemacht werden.
Voraussetzung für die Steuerermäßigung ist ein klarer Nachweis für die angefallenen Aufwendungen. Bewahren Sie also Ihre Rechnungen immer gut auf und bezahlen Sie diese per Überweisung, nicht Bar – sonst erkennt sie das Finanzamt nicht an.