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Warum fragen Kinder so viel?

Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm

Was wäre die Welt, wenn man sie nicht hinterfragen würde? Die Fragen sind es, die den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt der Menschheit vorangebracht haben!

Der deutsche Schriftsteller Erich Kästner beschreibt es treffend: „Die Fragen sind es, aus denen das, was bleibt, entsteht.“

Wieso? Weshalb? Warum?

Wir Menschen stellen Fragen, um in erster Linie Wissenslücken zu füllen. Täglich sind wir umgeben von Fragen – Interviews, Quizzsendungen, Prüfungen und so weiter. Für Kinder ist das Nachfragen und Hinterfragen besonders wichtig, da sie noch so viele Wissenslücken haben. Sie wollen die Welt verstehen lernen und sind daher extrem wissbegierig. Wenn die Kleinen etwa drei Jahre alt sind – manche auch schon etwas früher – beginnen sie Verbindungen zwischen Ursache und Folge herzustellen.

Daher fangen sie in diesem Alter damit an die Warum-Fragen zu stellen. Bis zu mehrere hundert Fragen können es am Tag schon werden, die die Kleinen in ihrer Entwicklungsphase an Mutti, Vati, Oma, Opa und andere Bekannte richten. Dabei entspringen die kuriosesten Ideen, wie zum Beispiel: „Was tut der Wind, wenn er nicht weht?“ oder „Warum ist Wasser nass?“ Die Liste lustiger, zum Teil nicht beantwortbarer Kinder-Fragen ist lang. Sie hinterfragen einfach alles. Sogar Dinge, die für uns selbstverständlich sind oder worauf wir keine Erklärungen haben. Kinder stellen etliche wichtige Fragen, die sie für die weitere Entwicklung prägen. Nicht ohne Grund ist das Titellied der Sesamstraße „Der, die, das. Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm!“ so wahr.

Amüsant oder herausfordernd

Neben den amüsanten Fragen können auch immer wieder unangenehme Fragen auftauchen, die ein empfindliches Thema aufgreifen, wie zum Beispiel: „Warum kommt Papa nicht mehr nach Hause?“. Mit den Fragen der Kinder muss man geschickt umgehen – sie weder abwehren, noch irreale Geschichten erfinden. Die Fragen der Kleinen sollten die Eltern oder Großeltern ernst nehmen und wahrhaftes Interesse gegenüber den Äußerungen zeigen. Eltern sind die Erzieher der Kinder und indem sie die Fragen der Kids beantworten, lernen die Kleinen schnell dazu.

Daher sollten die Antworten präzise und verständlich sein. Auch wenn die Kids Frage über Frage stellen, empfiehlt es sich geduldig zu sein. Wenn das Kind zu einem Thema immer wieder „Warum?“ fragt, kann man gegebenenfalls nach einer Alternative suchen und das Gespräch in eine andere Richtung lenken. Oft stellen die Kids auch Fragen, die keinen richtigen Sinn machen. An dieser Stelle sollte man bei den Kleinen noch einmal nachhaken und auf eine Erklärung warten. Hat man mal keine Antwort parat, kann man dies auch zugeben – lügen wäre der vollkommen falsche Weg.

Den Umgang mit Sprache fördern

Eine gute Strategie, um die Kinder zum Denken anzuregen ist, sie die Antwort auf ihre Frage selbst finden zu lassen. Womögliche Hilfestellungen oder Gegenfragen können den Denkprozess anregen. Außerdem kann man gemeinsam mit den Kindern nach einer Lösung im Web oder vorzugsweise in einem Buch suchen, wenn man die Antwort nicht parat hat. Das fördert darüber hinaus den Umgang mit Sprache und reizt gleichzeitig das Denken der Kleinen an.

Oder man dreht den Spieß einfach um und stellt dem Kind ebenfalls Fragen. So wird es zum eigenständigen und logischen Denken animiert: „Was ist das für eine Farbe?“ „Wieviel ist drei plus zwei?“ „Wie war dein Tag im Kindergarten?“ Fragen stellen ist für beide Parteien sehr wichtig. So gehen übrigens auch die Lehrer in der Schule vor. Sie stellen den Schülern Fragen oder Aufgaben, worauf sie nach einer passenden Lösung oder Antwort suchen müssen. Darüber hinaus fördert diese Vorgehensweise die Kreativität der Kinder.

Fragen über Fragen – die Kinder lernen nicht nur von den Eltern, sondern die Eltern umgekehrt auch von ihrem Nachwuchs. Fragen fordern die Eltern heraus eine passende Antwort zu finden und regen somit auch deren Denkprozesse und Kreativität an. Man kann jedoch nicht alles wissen. Um beispielsweise Wikipedia, die größte Online-Enzyklopädie, durchlesen zu können, bräuchte man länger, als ein durchschnittlicher Mensch lebt. Deswegen ist es auch so schwer, bei Günther Jauch die eine Millionen Euro zu gewinnen.

 

 



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