Wie bringe ich Kindern bei, sich im Restaurant gut zu benehmen?

Der Restaurantbesuch mit der ganzen Familie kann unter Umständen zu einer echten Belastungsprobe werden – zum einen für die Nerven der Eltern und zum anderen für die Tischnachbarn, die nun, statt einen ruhigen Abend zu genießen, unfreiwillig Zeuge lautstarker Diskussionen über die richtigen Benimm-Regeln am Tisch werden müssen.

Einige Restaurants haben sogar begonnen, die Mitnahme von Kindern in Restaurants zu verbieten. Aber: Wie wollen Sie Ihren Kindern beibringen, wie man sich in einem Restaurant benehmen sollte, wenn Sie sie erst gar nicht mit dahin nehmen? Zu lernen, wie man in verschiedenen Situationen am besten handelt, ist wichtig für Kinder. Wir haben für Sie wertvolle Tipps und Strategien zusammengestellt, wie der gemeinsame Ausflug ins Restaurant dennoch gut funktionieren kann.

Gutes Benehmen beginnt zu Hause

Das richtige Benehmen im Restaurant zu lernen, fängt bereits bei der Erziehung zu Hause an. Ein Kind, das am heimischen Tisch sein Essen herumwerfen darf, es nie gelernt hat ruhig zu sitzen oder auf die anderen zu warten und immer essen durfte, was es wollte, wird sich höchstwahrscheinlich im Restaurant auch nicht anders verhalten. Im Gegenteil: Das Kind wird, genau wissend, dass Publikum da ist, unsere Nerven vermutlich noch mehr auf die Probe stellen.

Vorher Erwartungen formulieren

Erklären Sie Ihren Kindern vor dem Restaurantbesuch, welches Verhalten Sie von Ihnen erwarten – aus Respekt vor Ihnen und den andern Gästen. Auch wenn Ihr Kind noch recht klein ist, versuchen Sie, ihm die wichtigsten Regeln zu vermitteln oder zu auch demonstrieren. Diese Regeln variieren sicherlich von Familie zu Familie, aber grundsätzlich sollten Kinder während der Mahlzeiten am Tisch sitzen bleiben, nicht allzu laut zu sein, und soweit möglich, mit Besteck essen.

Bevorzugen Sie kinderfreundliche Restaurants

Wählen Sie für ein Familienessen bevorzugt Restaurants mit Spielecke oder Spielplatz. Dann können sich Ihre Kinder nach dem Essen austoben und Sie selbst können Ihre Mahlzeit in Ruhe genießen. Hier ist in der Regel auch kein Protest von den Tischnachbarn zu erwarten: Wer hier hingeht, hat selbst Kinder und weiß um deren Bedürfnisse und Eigenheiten. Das heißt nicht, dass Sie zukünftig nur noch in Fast-Food Restaurants gehen sollen, wenn Sie jedoch mal in ein richtig feines Restaurant gehen möchten, gönnen Sie sich am besten einen Babysitter und gehen allein.

Zeitpunkt clever wählen

Hier gilt: Je früher, desto besser. Gehen Sie am besten dann Essen, wenn gerade kein Hochbetrieb herrscht. Meist ist es kurz nach der Restaurantöffnung noch nicht so voll. Außerdem sollte Ihr Kind auf keinen Fall bereits zu hungrig oder sehr müde sein. Um Wartezeiten zu verhindern, können Sie einen Tisch reservieren und darauf achten, das Kinderessen immer als erstes zu bestellen. Fragen Sie doch einfach nach ein bisschen Brot vorweg. Da stillt den ersten Hunger und die Kleinen sind erst mal beschäftigt.

Sorgen Sie für Beschäftigungsmöglichkeiten

Packen Sie einen „Notfallkoffer gegen Langweile“ für die Kleinen: Bilderbücher, Stifte, Papier oder ein Sticker-Heft. Nehmen Sie Dinge mit, mit denen sich Ihr Kind bei Langeweile ruhig und für sich allein beschäftigen kann. Wenn das nicht funktioniert, können Sie ihm anbieten, gemeinsam etwas zu spielen, z.B. ein Kartenspiel oder Wortspiele à la „Ich sehe was, was Du nicht siehst…“.

Kleine „Motivationsspritzen“

Ein kleine Motivation während des Restaurantbesuches kann nicht schaden. „Wenn du ruhig auf das Essen wartest, bekommst Du einen Saft.“ Oder: „Wenn anständig isst, bekommst Du nach dem Essen ein Eis.“ Auch wenn ein Kind sonst nur Wasser trinken darf oder normalerweise nach dem Mittagessen keinen Lutscher bekommt: Ausnahmen im Restaurant sind erlaubt. Kinder wissen genau, dass sie nur für diese spezielle Situation gelten und können damit umgehen.