Ganz gleich, ob Sie einen kurzen Wochenendausflug oder eine längere Auslandsreise planen, die Suche nach einem vertrauenswürdigen Tiersitter ist ein wichtiger Bestandteil der Reiseplanung. Ihr Haustier in die Obhut eines Fremden zu geben, kann stressig sein, aber wenn Sie den richtigen Tiersitter gefunden haben, können Sie Ihren Urlaub voll und ganz genießen und sich sicher sein, dass für Ihren tierischen Freund gut gesorgt ist.
Sicherlich haben Sie sich schon ein paar Fragen zurechtgelegt, doch zur gezielten Vorbereitung auf das erste Gespräch geben wir Ihnen Ratschläge mit auf den Weg.
Vorfühlen per Telefon
Sobald Sie einen oder mehrere potenzielle Kandidaten gefunden haben, die für den Job als Tierbetreuer infrage kommen, sollten Sie zum Hörer greifen. Denn während eines Telefonats bekommen Sie ein Gefühl für die Persönlichkeit des Bewerbers und können grundlegende Formalitäten klären. Folgende Punkte sollten Sie dabei auf jeden Fall abfragen:
Kontaktdaten: Name, Telefonnummer, Adresse, Alter
Verfügbarkeit: Besprechen Sie mit dem Tierbetreuer, zu welchen Zeiten er benötigt wird. Bringen Sie in Erfahrung, wann der Tiersitter verfügbar ist und ob er auch mal spontan einspringen kann.
Aufgaben: Schildern Sie dem Tierbetreuer, welche Aufgaben im Falle einer Anstellung auf ihn zukommen würden und erfragen Sie, ob er diese abdecken kann.
Bezahlung: Fragen Sie nach den Gehaltsvorstellungen des Tierbetreuers.
Das persönliche Gespräch
Sie haben nach einem ersten Telefoninterview einen klaren Favoriten? Laden Sie diesen zu einem persönlichen Kennenlerntreffen mit Ihnen und Ihrem Vierbeiner ein, und erfahren Sie so mehr über seine individuellen Kompetenzen, Erfahrungen und Einstellungen. Vor allem aber können Sie sich während des Treffens ein genaueres Bild von dem Bewerber machen und herausfinden, ob er Ihnen und Ihrem Tier sympathisch ist und vertrauenswürdig erscheint. Letzteres ist essenziell, denn Sie möchten schließlich Ihr Haustier in guten Händen wissen.
Hier sind sieben Fragen, die Sie einem potenziellen Tiersitter stellen sollten.
1. Was für Erfahrungen haben Sie als Tiersitter?
Um unerfahrenere Kandidaten auszusortieren, sollten Sie sie zunächst nach ihrer Erfahrung als Tiersitter fragen. Auch wenn es den Anschein hat, dass der Besitz eines Hundes oder einer Katze ausreicht, um sich um ein Tier kümmern zu können, ist es besser, nach Tiersittern zu suchen, die im Laufe der Zeit schon mehrere Haustiere betreut haben. Um dies herauszufinden, können Sie folgende Fragen stellen:
- Wie lange sind Sie schon als Tiersitter tätig?
- Was für Tiere und Rassen haben Sie bereits betreut?
- Ist dies ein Nebenjob oder eine Vollzeitbeschäftigung für Sie?
- Haben Sie Weiterbildungen in den Bereichen Tierverhalten und -Gesundheit?
- Erzählen Sie mir von einer vergangenen Betreuungssituation, die eine besondere Herausforderung für Sie darstellte, und wie Sie diese gemeistert haben.
Stellen Sie mindestens eine Frage speziell zu Ihrem Haustier. Egal, ob Sie einen 12 Wochen alten Welpen, eine ältere Katze oder einen tauben Hund haben – fragen Sie, welche Erfahrungen der Tiersitter mit diesen speziellen Bedingungen vorweisen kann.
2. Wie sieht Ihre Arbeitsweise aus?
Verschiedene Tiersitter arbeiten auf unterschiedliche Weise. Einige passen bei sich zuhause auf die Tiere auf, während andere zu Ihnen nach Hause kommen. Vielleicht haben Sie auch Ihre eigenen Vorlieben. Fragen Sie den Sitter, wo und wie er die Tiere betreuen möchte. Kann er Ihr Haustier persönlich abholen? Oder ist er vielleicht auch bereit, bei Ihnen zu Hause zu übernachten?
Natürlich kommt es nicht nur darauf an, wo die Tiere betreut werden, sondern auch wie. Wie engagiert ist der Tiersitter? Ist er bereit, lebhaften Tieren die nötige Aufmerksamkeit zu geben, z. B. durch lange Spaziergängen oder Spiele? Kann er älteren Haustieren die Ruhe und den Komfort bieten, den sie brauchen? Ist er in der Lage, eine gesunde Routine bei der Fütterung und der Medikamentengabe aufrechtzuerhalten?
Beschreiben Sie den Charakter und die besonderen Bedürfnisse Ihres Haustieres und fragen Sie, wie er die Tierbetreuung auf Ihr Tier abstimmen würde. Daran können Sie erkennen, ob er das richtige Gespür für Ihr Tier hat. Vielleicht möchten Sie den Tiersitter auch fragen, wie er Probleme oder Bedenken in Bezug auf Ihr Haustier mit Ihnen besprechen würde. Schließlich ist die Kommunikation – mit Ihnen und Ihrem Tier – das A und O.
3. Haben Sie einen Sachkundenachweis?
Wer beruflich im Bereich der Tierbetreuung arbeiten möchte, benötigt laut §11 des deutschen Tierschutzgesetzes einen Sachkundenachweis. Damit ist sichergestellt, dass der Tiersitter die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen und über die dafür notwendige Zuverlässigkeit verfügt.
4. Haben Sie eine tierbezogene Ausbildung?
Seriöse Tiersitter verfügen eher über eine Ausbildung in Erster Hilfe an Tieren, oder Verhaltenstraining. Erfahrung mit Ihrer speziellen Haustierart oder der Betreuung von Haustieren mit besonderen Bedürfnissen (falls dies auf Ihre Situation zutrifft), ist ebenfalls wichtig.
Sie denken vielleicht, dass Ihr Tiersitter nur in der Lage sein muss, Ihren Hund spazieren zu führen oder Ihre Katze zu füttern, aber es können auch Notfälle und gefährliche Situationen eintreten – angefangen bei einer Harnwegsinfektion (die tödlich sein kann) bis hin zur Begegnung mit bissigen Hunden. Daher ist es wichtig, dass Ihr Tiersitter geschult ist und mit unerwarteten Situationen umgehen kann.
5. Können Sie Referenzen vorweisen?
Es lohnt sich, einige aktuelle oder frühere Kunden des Tiersitters nach ihren Erfahrungen zu befragen. Die gesamte Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Sitter baut auf Vertrauen auf, und wenn die Kontaktaufnahme mit einem anderen Kunden in irgendeiner Weise dazu beiträgt, dann sollte sich das für beide Seiten positiv auswirken.
Bereiten Sie einige Fragen an die Referenzpersonen vor, z. B. wie zuverlässig der Tiersitter ist, ob ihre Tiere den Sitter mögen und ob sie irgendwelche Probleme mit ihm hatten.
6. Wie gut kommen Sie mit meinem Haustier zurecht?
Diese Frage müssen Sie Ihrem potenziellen Tiersitter nicht unbedingt direkt stellen, aber Sie sollten diese nach Ihrem ersten Kennenlernentreffen beantworten können. Das erste Treffen ist sehr wichtig, denn es bietet Ihrem Vierbeiner und dem Tiersitter die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und sicherzustellen, dass sie gut zusammenpassen.
Beobachten Sie, ob sich der Sitter mit Ihrem Tier beschäftigt und ob sich auch Ihr Tier mit der Betreuungsperson wohlfühlt. Je liebevoller und aufmerksamer der Tierbetreuer von Beginn an mit Ihrem Tier umgeht, desto beruhigter werden Sie in Zukunft sein.
7. Schließen wir einen schriftlichen Vertrag über die Tierbetreuung ab?
Erfahrene Tiersitter bringen zum Kennenlernen einen Vertrag mit, in dem alle Einzelheiten zu den einzelnen Dienstleistungen aufgeführt sind.
Dies ist für beide Parteien von Vorteil, da auf diese Weise bestimmte Erwartungen festgelegt werden. Sie können Themen wie Notfallbetreuung, Sicherheit, Bezahlung an Feiertagen, Kommunikation und pünktliche Zahlung aufnehmen – alles, worüber Sie sich einig sein sollten. Ein Vertrag macht dies zu einem sehr einfachen Prozess.
Es wird auch empfohlen, ein umfassendes Kundenprofil zu erstellen, das wichtige Details über Ihr Haustier enthält, darunter seine Krankengeschichte, sein bisheriges Verhalten und die Kommandos, die er kennt. Der letzte Punkt mag unwichtig erscheinen, aber wenn Ihr Hund das Kommando “ Platz“ kennt, Ihr Tiersitter jedoch „Runter“ sagt, dann weiß Ihr Hund nicht, was von ihm erwartet wird. Ein Kundenprofil sollte auch grundlegende Informationen über Ihr Zuhause enthalten, z. B. wo der Staubsauger steht und wo sich die Mülleimer befinden. Diese kleinen Details helfen Ihrem Tiersitter, sich während Ihrer Abwesenheit optimal um Ihre Haustiere und Ihr Zuhause zu kümmern.