Der Beruf Hundephysiotherapeut
Den Beruf Hundephysiotherapeut gibt es in Deutschland seit nun etwa zwölf Jahren. Er ist nicht nur ein Beruf, sondern ebenso eine Berufung, die sich immer wachsender Beliebtheit erfreut. Gearbeitet wird mit kranken Tieren, die zum Beispiel an Arthrose oder Muskelschwund leiden oder die nach einem Unfall eine Krankengymnastik benötigen. Aber auch mit gesunden Tieren wird die Krankengymnastik präventiv durchgeführt.
Wer als Hundephysiotherapeut arbeitet, ist den ganzen Tag von den Vierbeinern umgeben und sollte daher keine Scheu oder Berührungsängste gegenüber den Tieren haben. Das beste Werkzeug des Hundephysiotherapeuten sind seine Hände. Zu den Aufgaben gehören überwiegend Gymnastik mit dem im Mittelpunkt stehenden kranken Hund. Dennoch ist ein vertrauensvolles Verhältnis zu dem Hundehalter von überaus wichtiger Bedeutung. Denn nur wenn sich Halter und Physiotherapeut gut verstehen, kann eine erfolgreiche Therapie geleistet werden.
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten für Hunde
Das Berufsbild Hundephysiotherapeut ist nicht staatlich anerkannt und geschützt. Was bedeutet, dass sich grundlegend jeder Hundephysiotherapeut nennen und eine Praxis eröffnen könnte.
Die Ausbildung erfolgt nur als Erwachsenenfortbildung. Das heißt sie erfolgt neben dem Beruf. Die Kosten sind recht unterschiedlich und belaufen sich je nach Ausbildungsstätte zwischen 2.500 Euro und 4.000 Euro. Der Unterrichtet ist dual gestaltet und beinhaltet im Theorieteil tiermedizinische und anatomische Kenntnisse. Im Praxisteil, der circa 60 Prozent ausmacht, lernen die Auszubildenden die verschiedenen Therapieformen kennen. Ein Hundephysiotherapeut in Festanstellung verdient in Vollzeit 1.800 bis 2.000 Euro brutto im Monat. Die meisten Hundephysiotherapeuten arbeiten jedoch in selbstständiger Tätigkeit.
Hundephysiotherapeuten verfügen darüber hinaus über einen guten Umgang mit Hunden und besitzen Ausdrucksverhalten sowie Rassekunde.
Anwendungsgebiete der Krankengymnastik
Nachdem ein Tierarzt eine Diagnose erstellt hat, wird der Behandlungsplan für den Hund gemacht. Die Therapie ist abhängig vom Alter des Tieres und von der Erkrankung. Anwendung findet die Therapie bei Hunden mit Erkrankungen des Bewegungsapparates, zum Muskelaufbau vor geplanten Op’s, nach Unfällen und postoperativ zur Rehabilitation.
Die Anwendungsbereiche der Hundekrankengymnastik:
- Skelett- und Wirbelsäulenerkrankungen
- älteren und alten Hunden mit altersentsprechenden Krankenbildern
- Verschleißerkrankungen (Arthrose)
- Prävention vor Operationen
- Nervenerkrankungen und Lähmungen
- nach einer Operation
- Muskelerkrankungen
- Wundheilungsstörungen
- Schmerzlinderung und Muskelaufbau
- Erkrankung von Muskeln Sehnen und Bändern
- Muskelaufbautraining von Sport- oder Diensthunden
- oder auch Wellness für das Tier in Form von Massagen
Die Schmerzlinderung steht bei einer Physiotherapie im Mittelpunkt, denn Schmerzfreiheit ist für die Lebensqualität des Tieres sehr wichtig. Die Halter von Hunden mit einem Leiden sind froh, dass es Hundephysiotherapeuten gibt. Auch wenn sie keine Wunderheiler sind, können sie das Leben der Tiere erleichtern und womöglich wieder lebenswert, wie beispielsweise nach einem Unfall oder eine Operation, machen.
Vielen Dank für den Artikel. Ich finde es interessant, dass es mittlerweile auch Tierphysiotherapeuten gibt, die das Tier behandeln. Wir haben nun auch überlegt ob wir für unseren Hund eine Tierphysiotherapeutin beuaftragen sollen, da wir denken, dass der Hund ein paar Schmerzen hat.