Streit

16 Tipps: Ohne Streit an Weihnachten – Teil 1

Oh, du fröhliche Familie: So vermeiden Sie Konflikte zum Fest

Stille Nacht, Heilige Nacht? Es menschelt nicht immer an Weihnachten. Heikle Situationen gibt es in vielen Familien…Kennen Sie diese Streitthemen auch?

Die Mitarbeiter bei der Care.com Europe sind auch nur Menschen – Menschen, die die herannahende Weihnachtszeit mit der Familie verbringen werden und die zugehörigen Konfliktsituationen in und auswendig kennen…

 

Darum haben wir unsere Kollegen nach häufig aufkommenden Themen und sowohl sie als auch den Kommunikationsexperten Peter Rach nach Strategien zur Lösung oder Vermeidung von Streit gefragt. Das Ergebnis: Die Grundvoraussetzung ist Humor!

 

1.       Das Problem: Wo wird wann gefeiert? Und wer muss pendeln?

Oma Anneliese möchte sich wieder nicht weiter als 100 Meter fortbewegen. „Einen alten Baum verpflanzt man nicht!“, sagt sie immer. Doch Enkel Christian wohnt jetzt mit Freundin und Neugeborenen in München.

Wie man es löst…

Es ist nicht einfach, eine große – vielleicht getrennt lebende – Familie mit Vater, Mutter, Schwiegereltern, Stiefmama und Schwippschwager unter einen Hut zu kriegen. Nicht umsonst streiten 31 Prozent der Deutschen an Weihnachten über das „Wo?“. Doch: Auch, wenn die Vorweihnachtszeit so kurzzeitig in Kopfschmerzen ausartet – Ihre Nerven werden es Ihnen danken, wenn Sie alle Besuche gerecht verteilt und gut durchgeplant haben. Sicherlich kostet das ein wenig Zeit.

 

Hilfreich für die Strukturierungstelefonate mit allen Verwandten im Vorfeld sind altbewährte Kompromisse und Flexibilität: Dieses Jahr bei dir, nächstes bei mir. Am ersten Tag bei Mutti, am nächsten bei Christians Papa. Zuletzt: Gerade Scheidungskinder sind oft hin- und hergerissen. Eltern sollten sie selbst entscheiden lassen und ihnen kein schlechtes Gewissen machen.


 2.       Das Problem: Der Baum steht schief!

Onkel Thilo hat seine geschmacklos glitzernden Weihnachtskugeln extra in den Koffer gepackt, doch Schwester Carmen möchte nur naturbelassene Deko in ihrer Wohnung. Im Wohnzimmer streiten Oma Gudrun und Tochter Barbara darüber, wer die Lichterkette besorgen sollte und es offensichtlich vergessen hat.

Wie man es löst…

Es ist erstaunlich, für wie viele Familien ein solch triviales Thema zum Weihnachtskrimi werden kann. 17 Prozent der  deutschen Familien diskutieren leidenschaftlich über die „richtige“ Dekoration an Weihnachten. Die Lösung ist so einfach wie förderlich: Jedes Jahr wird ein neuer Dekorationsverantwortlicher auserkoren, der bestimmen darf, wo der weihnachtliche Ritt hingeht. Da muss auch Onkel Thilos Plüschromantik toleriert werden!

 

Experte Rach meint hierzu: „Und über Geschmack sollte man nicht streiten. Verzichten Sie aufs Rausposaunen Ihrer Meinung und nehmen Sie sich stattdessen vor, irgendetwas am Baum zu loben. Eben als Geschenk an Onkel Thilo. Damit das Lob ehrlich bleibt, muss man manchmal lange suchen. Aber für die Freude beim Baumgestalter lohnt sich diese Suche.“

 

 3.       Das Problem: Immer muss ich alles alleine machen!

Franz fragt seine Schwester, ob sie heute eigentlich schon einmal mit Muttern geredet hat, denn irgendwie ist sie nie vor Ort. Ständig rennt sie zwischen Küche und Esszimmer hin und her, weil noch etwas fehlt und ärgert sich immer noch unglaublich, dass sie diesen Marzipanpudding nicht machen konnte, weil sie vergessen hat, Eier zu kaufen. Franz will helfen und im Eifer des Gefechts bekommt Mami einen Nervenzusammenbruch und schreit durch die Stille Nacht: „Jedes Jahr mach ich hier alles alleine!“

Wie man es löst…

Grund für diese Stresssituation ist eine Mischung aus Perfektionismus auf der einen und möglicher Lethargie auf der anderen Seite. Also erst einmal hinsetzen, durchatmen und überlegen, warum man eigentlich gemeinsam am Tisch sitzt – sicherlich nicht hauptsächlich des Marzipanpuddings wegen. Für die Zukunft kann ein gewiefter Plan helfen, der tatsächlich alle Familienmitglieder – auch vor und nach den Feiertagen – einbindet: Natalie und Franz kochen und die Eltern waschen ab. Am nächsten Tag wird getauscht. Die weihnachtliche Arbeitsaufteilung hat für die Deutschen eine große Bedeutung, denn 13 Prozent der Weihnachtsfeiernden streiten genau deswegen.

 

 4.       Das Problem: Süßer die Glocken nie klingen

Ein Eierlikör zu viel und schon wirft Tante Christiane wieder die Schlagerparade in den CD-Player. Opa Gerald hatte aber gerade nach den schönsten Weihnachtsliedern gesucht. Die Teenage-Enkelin bekommt einen Tobsuchtsanfall bei der „uncoolen Mucke“.

Wie man es löst…

Es ist mit immerhin 7 Prozent ein hoch gehandeltes Streitthema: Die Musikauswahl. Eine Lösung könnte sein, einfach keine anzumachen und auf das gute, alte Gespräch zu setzen – oder selbst zu singen, was für viele ein noch größeres Übel sein kann. Letztlich ist es hier ähnlich wie mit der Dekoration. Jeder sollte mal ran dürfen, ob nun im Jahreszyklus oder stündlich.

 

Gerade zu Weihnachten sollte dabei der eigene Egoismus einmal Pause machen. Überlegen Sie, mit welcher Musik Sie allen anderen eine Freude machen. Außerdem, so Peter Rach, kann ein neugieriger Blick auf die Einstellungen des Gegenübers einige interessante Details zutage fördern. Vielleicht erzählt Tante Christiane ja plötzlich einen interessanten Schwank aus ihrer Jugend.

 

 

Lesen Sie in Teil 2 und Teil 3, welche weiteren Konflikte in den besten Familien vorkommen können:

 

 

 

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Zur Person Peter Rach

 

„Wo Menschen oft aneinander vorbeireden, sorge ich freundlich, wertschätzend aber auch beharrlich dafür, dass sich alle gegenseitig zuhören und verstehen“, bringt es Peter Rach auf den Punkt. Er ist Teamcoach und Trainer für Kommunikation und sitzt mit seinem Unternehmen in Mömbris/ Bayern. Zu seiner weitreichenden Kundschaft zählen Banken, Versicherungen, Werbeagenturen sowie Heilpraktiker.

 

 

Wie lösen Sie Unstimmigkeiten in der Familie über die Feiertage? Schreiben Sie uns Ihre Strategien unter diesem Artikel in einem Kommentar!

 



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