Ob beim Festtagsschmaus, der besonderen Dekoration oder beim feierlichen Outfit: Rund um den Globus wird im Kreise der Familie gefeiert. Leckeres Essen, das gegenseitige Beschenken und eine gemütliche Atmosphäre spielen eine wichtige Rolle. Auch wenn sich das Fest über die Jahre verändert hat, gibt es gerade zur Weihnachtszeit überall unzählige Bräuche, welche die besondere Stimmung erst so richtig ausmachen.
Feierliche Kleidung
Im Rahmen des Brauchtums werden zu den Festtagen oft die landestypischen Kleider oder Trachten getragen. Für das alljährliche Familienfoto unter dem Weihnachtsbaum ist es vielen wichtig, dass auch eine besondere Kleidung zur feierlichen Stimmung passt.
Kurz vor Weihnachten werden überall in den Geschäften festliche Outfits angeboten. Egal ob beim Bummeln in der Fußgängerzone oder beim Shopping im Netz, schon hier kann die Vorfreude aufs Fest voll ausgelebt werden.
In Onlineshops lässt sich auch das eine oder andere aparte Stück für die Kinder finden. Denn auch die tragen zu dem Anlass gerne etwas Schickeres – und sei es nur, um zu zeigen, dass man artig war.
Neuere Trends
Aus Amerika ist in den letzten Jahren noch ein weiterer Trend auch zu uns übergeschwappt. Immer häufiger ist unter dem Tannenbaum der sogenannte „Ugly Christmas Sweater“ zu finden. Dieser besondere Weihnachtspullover vereint die verschiedensten Kitschelemente in einem Kleidungsstück.
Meist mit vielen Glitzerelementen verziert, sind darauf die klassischen Weihnachtsmotive wie ein Tannenbaum oder der Weihnachtsmann umgeben von Sternen und Geschenkpaketen abgebildet. Aber auch andere Trendmotive wie ein Hirsch, Kätzchen oder Mopshunde werden in weihnachtlichem Stil verewigt.
Vor allem Kinder lieben diese quietschbunten und meistens aus besonders kuscheligem Material gefertigten Pullover. Sie symbolisieren für sie sämtliche Assoziationen, die sie mit dem Weihnachtsfest verbinden.
Kerzenzauber in Dänemark
Neben dem Adventskranz und den Kerzen, die am Weihnachtsbaum angezündet werden, gibt es in Dänemark einen ganz besonderen Adventskalender. Die Kalenderkerze ist in 24 Abschnitte unterteilt. Jeden Tag wird sie angezündet und erst wieder gelöscht, wenn der jeweilige Tagesabschnitt abgebrannt ist.
Die relativ großen, beziehungsweise hohen Kerzen haben eine Brenndauer von insgesamt über 80 Stunden. Manchmal sind die einzelnen Tage mit Zahlen markiert, manchmal sind stattdessen verschiedene weihnachtliche Symbole abgebildet. Als Variante gibt es dort auch statt der bei uns bekannten vier Adventskerzen eine Einzige, die in vier Schritten nach und nach abgebrannt wird.
Der Norwegerpullover
Vielleicht können als Vorläufer des neumodischeren amerikanischen „Ugly Christmas Sweaters“ die traditionellen Norwegerpullover gelten. Ganz besondere Strickmuster sind charakteristisch für die folkloristischen Kleidungsstücke, die ursprünglich aus dem südlichen Teil des Landes stammen.
Verschiedene figürliche Darstellungen, beispielsweise von Rentieren, aber auch die „Selburose“, ein Muster, das an einen Stern erinnert, haben dazu beigetragen, dass der Pullover auch in anderen Ländern mit der Weihnachtszeit in Verbindung gebracht wird. Heutzutage tragen nicht mehr nur Männer den praktischen und vielseitig einsetzbaren Strickpullover. Er ist heute auch in vielen anderen Ländern zum angesagten Look geworden.
Tradition des Julebukk
In Norwegen gibt es noch einen anderen besonderen Brauch namens „Julebukk“. Dieser „Weihnachtsbock“ ist dort das traditionelle Symbol für das Fest im Winter und taucht als Dekoration überall auf. Zudem war es üblich, sich als Ziegenbock zu verkleiden und die Weihnachtsgesellschaft zu erschrecken oder ihr Streiche zu spielen. Mit einem kleinen Geschenk oder Obst konnte der Bock dann wieder besänftigt werden.
Heute hat sich die Tradition etwas gewandelt, und die Kinder ziehen entweder als Julebukk verkleidet oder mit furchterregenden Kostümen, ähnlich wie zu Halloween, durch die Nachbarschaft und verlangen Süßigkeiten.
Weihnachtskugeln aus Deutschland und Frankreich
Darüber, woher die Tradition der Weihnachtsbaumkugeln stammt, streiten sich viele. Lange Zeit zuvor wurden die Tannenbäume zum Fest mit selbstgemachtem Schmuck, Süßigkeiten und Äpfeln geschmückt.
Die Legende besagt, dass sich ein Glasbläser aus Lauscha in Thüringen die damals sehr teuren Nüsse und Äpfel nicht leisten konnte und sich deshalb stattdessen Kugeln aus Glas gefertigt hat. Um 1850 wurden diese dann auch an verschiedene Kunden verkauft, wie Dokumente aus dieser Zeit belegen.
Eine ähnliche Geschichte stammt aus dem Gebiet der nördlichen Vogesen in Frankreich. Auch dort soll der Christbaumschmuck in einem besonders kalten Winter aus der Not heraus entstanden sein. Weil die Ernte so schlecht ausgefallen war, wurden kurzerhand Äpfel aus Glas gefertigt. Noch heute werden dort in einer kleinen Manufaktur traditionelle Kugeln aus Glas hergestellt.
Zauberhexe in Italien
In Italien wird das Weihnachtsfest ganz besonders intensiv gefeiert. Ganze vier Mal gibt es verschiedene Feierlichkeiten rund um Christi Geburt. Der Nikolaustag am sechsten Dezember ist dabei das erste weihnachtliche Ereignis. Darauf folgt das Santa Lucia Fest am 13. Dezember. An diesem Tag werden traditionell die Armen beschenkt.
Statt wie bei uns am 24. findet in Italien die Bescherung erst am Morgen danach, dem ersten Weihnachtsfeiertag statt. Die Geschenke liegen dann entweder unter dem Baum oder vor den Türen der Kinderzimmer.
Ein letztes Mal werden die Jüngsten dann am sechsten Januar bedacht. Eine gutmütige Zauberhexe, die „Befana“ wirft von ihrem Besen aus nachts Süßigkeiten durch den Schornstein, die dann in den Schuhen und Strümpfen landen. Wer nicht artig war, findet stattdessen Kohlestücke vor.
Herkunft des Tannenbaums
Auch der Ursprung des Weihnachtsbaums ist nicht ganz klar. In den verschiedensten Kulturkreisen spielen Bäume als Symbol der Lebenskraft eine Rolle. Überall auf der Welt werden nicht nur zu Weihnachten die Räume mit grünen Zweigen oder grünen Ruten geschmückt.
Da in der Winterzeit kaum Pflanzen mit grünem Laub vorhanden sind, entwickelte sich im deutschsprachigen Raum der Brauch, zum Weihnachtsfest einen Nadelbaum ins Haus zu holen. Im frühen 18. Jahrhundert ist diese Tradition dann mehr und mehr üblich geworden.
Zunächst nur im ländlichen Raum verbreitet, konnte sich der Weihnachtsbaum schließlich auch in den Städten durchsetzen. Hier wurden wegen des Mangels an Nadelbäumen zunächst nur einzelne Zweige zur Dekoration eingesetzt.
Gemeinsames Familienfest
Egal in welchem Kulturkreis, das gemeinsame Feiern im Kreise der Familie ist an Weihnachten überall auf der Welt wichtig. Die Besonderheit des Festes wird im Gegensatz zu anderen Feiertagen im Jahr dabei von zahlreichen Bräuchen und Traditionen begleitet.