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Kräuterwiese versus Englischer Rasen

Welche Grasfläche eignet sich für Ihren Garten?

Wild und natürlich oder grün und ordentlich: jeder Gartenbesitzer hat andere Vorstellungen vom perfekten Rasen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und bieten für jeden die passende Alternative. .

Natürliches Grün

„Alles was nicht natürlich ist, ist unvollkommen.“, sagte schon Napoleon. Wer wild wachsendes Gras, bunte Wiesenblumen und Kräuter in seinem Garten bevorzugt, wird ihm zustimmen. Eine naturbelassene Wildwiese bietet den idealen Lebensraum für die lokale Flora und Fauna. Sie ist pflegeleicht und kostenarm, da sie sich selbst reguliert und der Rasenmäher nur sehr selten zum Einsatz kommt. Der ein oder andere Salat profitiert von seinem reichhaltigen Angebot. Doch nicht jeder kann sich mit dem naturbelassenen Grün, Schnecken, Käfern und knöchelhohem Gras anfreunden. Vor allem im eigenen Garten bevorzugen die meisten Menschen eine übersichtliche Ordnung.

Britischer Perfektionismus

Das andere Extrem des satten Grüns ist der Englische Rasen. Es ist saftig, dicht, grün, kurz, robust und gilt als besonders edel. Seine Pflege ist aufwendig, langwierig und kostenintensiv. Wer bereit ist, diese Arbeit zu leisten, sollte sich zunächst im Fachhandel die richtigen Samen besorgen. Denn Rollrasen gilt zwar als schnelle Alternative, ist jedoch teurer und qualitativ nicht so hochwertig. Keimfähigkeit und Reinheit der Saman gelten als Vergleichsgröße beim Erwerb. Die Aussaat beginnt im Mai, nach dem garantiert kein Bodenfrost mehr auftritt. Der Boden sollte aufgelockert und frei von Unkraut sein. Die Samen müssen verstreut und anschließend gleichmäßig gewässert werden. Es dauert jedoch bis zu drei Jahre, um einen perfekten englischen Rasen zu erhalten. In dieser Zeit muss der Rasen stets von Unkraut befreit, gemäht, gedüngt und gegossen werden. Zudem sollten engagierte Gärtner den Boden regelmäßig lüften (vertikutieren), um so Staunässe und den Befall durch Moos zu verhindern. Dabei gilt eine sonnige Fläche als Grundvoraussetzung.

Der Kompromiss

Während sich in Großbritannien sogar die Wissenschaft mit dem perfekten englischen Rasen beschäftigt, gilt das perfektionierte Grün hierzulande meist als Seltenheit. Die Mehrheit der Deutschen hat sich für eine Mischform aus Wildwiese und Edelgrün entschieden. Dieser sogenannte Gebrauchsrasen lässt durchaus Platz für andere Pflanzen, wird jedoch kurz gehalten und gilt als widerstandsfähig gegen Trockenheit. Für Kinder und Haustiere eignet sich diese Begrünung am besten. Die Verletzungsgefahr durch Insekten hält sich im Rahmen und auch der Pflegeaufwand ist für Familien gut zu handeln. Damit gilt der Garten als Luxus unserer Zeit, „denn er erfordert das was in unserer Gesellschaft am kostbarsten ist, Zeit, Zuwendung und Raum“. (Prof. Dr. Ing. Dieter Kienast)



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