Woman using cellphone in home

So überprüfen Sie die Referenzen von Seniorenbetreuern und stellen die richtigen Fragen

Sie haben den perfekten Seniorenbetreuer gefunden? Wir verraten Ihnen, welche Fragen Sie bei der Überprüfung der Referenzen unbedingt stellen sollten.

Seniorenbetreuung

Die Suche nach Seniorenbetreuern für ältere Angehörige gestaltet sich häufig sehr mühsam. Sie sollten nicht nur die entsprechenden Fähigkeiten und ausreichend Erfahrung besitzen, um auf die individuellen Bedürfnisse des Seniors eingehen zu können, sondern auch Referenzen vorweisen können, die für ihren Charakter und ihre Kompetenz sprechen.

Selbst wenn Sie glauben, die beste Betreuungsperson für Ihren Angehörigen gefunden zu haben, sollten Sie abschließend ihre Referenzen prüfen. Die beste Beurteilung erhalten Sie grundsätzlich von ehemaligen Betreuungssuchenden, die längerfristig mit dem betreffenden Seniorenbetreuer zusammengearbeitet haben. Der Kontakt mit ihnen ist darüber hinaus die beste Möglichkeit, mehr über ihre positiven Erfahrungen zu hören und herauszufinden, wie der Seniorenbetreuer mit den typischen Herausforderungen der Betreuung von älteren Menschen umgegangen ist.

In diesem Artikel lernen Sie, wie Sie die Referenzen eines Seniorenbetreuers richtig beurteilen. Dazu gehören die richtigen und die falschen Fragen sowie positive Signale und Warnzeichen, auf die Sie achten sollten. 

Woran erkennt man eine gute Referenz eines Seniorenbetreuers?

Aus einer guten Referenz gehen die Qualitäten der Betreuungsperson deutlich hervor. Sie sollte den Zeitraum der letzten Betreuung, die ausgeführten Pflichten und den Grund für das Ende des Beschäftigungsverhältnisses beinhalten.

Ein Seniorenbetreuer gibt Ihnen vielleicht eine Liste mit zwei bis drei Referenzen, doch wenigstens eine davon sollte von einem Betreuungssuchenden aus der jüngeren Vergangenheit – maximal ein Jahr alt – stammen, um zu gewährleisten, dass die berichteten Erfahrungswerte noch gut in der Erinnerung verankert sind.

Im Idealfall zeichnet eine gute Referenz ein lebendiges Bild der Art der privaten Seniorenbetreuung, die Sie von dieser Person erwarten können. Die folgenden Faktoren sind besonders wichtig bei der Prüfung von Referenzen bei Bewerbungen:

  • Konkrete Beispiele einer früheren Arbeitsleistung, die auf zukünftiges Verhalten schließen lassen
  • Messbare Erfolge 
  • Feedback, aus dem eine gute Arbeitsmoral der Betreuungsperson hervorgeht

Seniorenbetreuer Referenzen

Welche Fragen sollten Sie einem Referenzgeber stellen?

Bestätigung der Einstellungsgrundlagen

Wenn Sie eine Referenzperson kontaktieren, können Sie als Einstieg Fragen stellen, um die Details der vorherigen Anstellung zu bestätigen. Beispiele für entsprechende Fragen sind:

  • Wann hat diese Betreuungsperson für Sie gearbeitet und wie lange war sie in dieser Funktion tätig?
  • Woraus bestanden ihre täglichen Aufgaben und Pflichten?
  • Aus welchem Grund hat die Anstellung geendet?
  • Waren Sie mit der Arbeit der Betreuungsperson zufrieden? Warum bzw. warum nicht?

Fragen über die damalige Leistung

Erfragen Sie anschließend Einzelheiten zur Arbeitsqualität der Betreuungsperson. Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit und die Fähigkeit, in Notfallsituationen kompetent zu reagieren, sind entscheidende Kriterien für einen Seniorenbetreuer. Beispiele für Fragen zur Leistung sind:

  • Wie verlief die Zusammenarbeit mit dieser Person?
  • Wie verhält sich der Bewerber in einer Krisensituation?
  • Wie oft hat er sich entschuldigen lassen? War die Person häufig zu spät?
  • Sind Ihnen Probleme bekannt, die ihre Arbeitsleistung beeinträchtigt haben könnten?
  • Könnten Sie mir ein Beispiel dafür geben, wie sie mit Stress umgegangen ist?
  • Schätzen Sie die Person als vertrauenswürdig ein?

Am schnellsten können Sie herausfinden, wie eine Referenzperson über die bereitgestellte Betreuung denkt, wenn Sie fragen, ob sie die Person erneut einstellen würde. Das ist ein guter Ausgangspunkt, um weitere Details abzufragen.

Erläuterung Ihrer Anforderungen

Eine Möglichkeit, sicherzustellen, dass die betreffende Betreuungsperson geeignet ist, besteht darin, früheren Betreuungssuchenden die Rolle und die Verantwortlichkeiten zu beschreiben. Anstatt dies als Ja-oder-Nein-Frage zu formulieren, könnten Sie den Referenzgeber auch bitten, Ihnen eine Einschätzung darüber zu geben, inwiefern sich der Bewerber für die Stelle eignet, und bei Bedarf Nachfragen stellen. 

Fragen, die vermieden werden sollten

Auch wenn es vollkommen natürlich ist, die Person, die sich um Ihr älteres Familienmitglied kümmern soll, auf einer persönlichen Ebene kennenlernen zu wollen, denken Sie immer daran, dass bestimmte Fragen in einem Bewerbungsgespräch rechtlich nicht gestellt werden dürfen. Dazu zählen Fragen zum Alter, zur Religion, zu Behinderungen und zu anderen geschützten Eigenschaften des Bewerbers. Recherchieren Sie vor Anrufen bei Referenzgebern das geltende Gleichbehandlungsgesetz.

Ebenfalls zu vermeiden sind Fragen bezüglich der Erkrankungen von früheren Betreuungsempfängern des Bewerbers. Bei derartigen Fragen handelt es sich um eine Verletzung der Privatsphäre. Bringen Sie die Referenzperson daher nicht durch eine Grenzüberschreitung in eine unangenehme Lage.

Es ist zwar nicht per se verboten, bei Gesprächen über private Seniorenbetreuung über den Stundenlohn oder das Gehalt zu sprechen, die Frage danach vermeidet man am besten dennoch, da dies zur geschlechtsspezifischen Lohnlücke beitragen kann.

Wie reagiert man im Falle negativer Referenzen?

Wenn eine Person im Rahmen einer Bewerbung Referenzen angibt, wählt sie in der Regel Menschen aus, die zugänglich sind und sich positiv über sie äußern können. Sollte Ihnen das Gegenteil begegnen, ignorieren Sie dies nicht einfach. 

Geht eine Referenzperson nicht ans Telefon oder antwortet sie nicht auf E-Mails, ist das ein deutliches Warnsignal. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, dass der Betreuer eine Referenz gefälscht hat.

Schwammige Antworten des Referenzgebers, jegliche Hinweise auf eine schlechte Beziehung zwischen der Betreuungsperson und dem Betreuungsempfänger oder die Erwähnung negativer Eigenschaften sind ebenfalls wichtige Alarmzeichen.

Auch bei überschwänglichen Lobpreisungen sollten Sie eine gesunde Skepsis an den Tag legen. Klingt eine Person übermäßig enthusiastisch oder sehr stark unzufrieden, denken Sie daran: Jede Geschichte hat zwei Seiten. Im Idealfall sollten Sie mit einer Person sprechen, die lange mit dem Bewerber zusammengearbeitet hat und sowohl positive als auch negative Erfahrungen machen konnte, um herauszufinden, wie der Bewerber mit solchen Situationen umgegangen ist.

Um ein klares Bild des Bewerbers zu erhalten, empfehlen Fachleute, mindestens drei Referenzen zu kontaktieren – ganz besonders bei negativen Bewertungen. Selbst wenn die anderen beiden Referenzen sich als glühende Fürsprecher erwiesen haben, sollten Sie in einem solchen Fall Vorsicht walten lassen. Vertrauen Sie einen älteren Angehörigen niemals einem verantwortungslosen oder unhöflichen Seniorenbetreuer an. Sollten Sie nach einem Referenzgespräch ein ungutes Bauchgefühl haben, suchen Sie einfach bei anderen Bewerbern weiter nach der passenden Person.

Kosten Betreuung und Pflege



Diesen Artikel kommentieren
*

*