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Vorstellungsgespräch mit einem Seniorenbetreuer

Diese Fragen sollten Sie stellen

Hier finden Sie alle Fragen, die Sie einem neuen Bewerber stellen sollten, wenn Sie mit ihm über eine Stelle als Seniorenbetreuer sprechen.

Seniorenbetreuer

Der erste Schritt bei der Suche nach einem geeigneten Seniorenbetreuer für einen Angehörigen besteht darin, herauszufinden, welche Art von Betreuung Sie benötigen. Wenn Ihr Angehöriger keine pflegerische oder medizinische Hilfe, aber Unterstützung bei bestimmten Aktivitäten des täglichen Lebens benötigt, suchen Sie wahrscheinlich eine nicht-medizinische häusliche Betreuung. Dieses Wissen hilft Ihnen zu entscheiden, welche Art von Qualifikationen Sie suchen und mit welchen Bewerbern Sie sprechen sollten.

Die nicht-medizinische Pflege umfasst eine Reihe von Tätigkeiten, die von Begleitdiensten bis zur Hilfe bei alltäglichen Verrichtungen wie Waschen, Essen und Anziehen reichen können. Viele suchen auch einfach jemanden, der ihrem Angehörigen Gesellschaft leistet. Auch der Betreuungsumfang kann von einigen Stunden oder ein paar Mal pro Woche bis hin zur Vollzeitpflege reichen.

Wenn klar ist, dass Sie einen persönlichen Betreuer oder eine Begleitperson suchen, sollten Sie die Bewerber zunächst per Telefon oder Videoanruf kennen lernen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass sie gut zusammenpassen, stellen Sie den potenziellen Betreuer Ihrem älteren Angehörigen vor.

Folgende Punkte sollten Sie bei Ihrem Treffen besprechen:

Fragen für das Erstgespräch

Unterschätzen Sie nicht die Bedeutung eines persönlichen Gesprächs (auch wenn es nur per Zoom ist) und nutzen Sie die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Es gibt viele einfühlsame und vertrauenswürdige Betreuungsanbieter, aber nicht alle sind für Ihren Angehörigen geeignet. Beginnen Sie mit einer Reihe von Fragen, die Sie allen Anbietern stellen sollten.

Ein paar Grundlagen:

  • Haben Sie einen Führerschein?
  • Haben Sie ein verkehrssicheres Fahrzeug und sind Sie versichert? Wie weit entfernt wohnen Sie von hier?
  • Wie viele Urlaubstage erwarten Sie, und sind Sie bereit, für die Tage, an denen Sie Urlaub nehmen müssen, eine Vertretung zu finden?
  • Würden Sie, falls nötig, zu Terminen fahren oder Besorgungen machen? Wären Sie bereit, hierfür bei Bedarf das Auto meines Angehörigen zu fahren, oder Ihr eigenes Auto zu benutzen? Erwarten Sie eine Kilometererstattung, wenn Sie Ihr eigenes Auto benutzen?
  • Haben Sie schon einmal jemanden mit [Bedingungen, die für die Betreuung Ihres Angehörigen relevant sind: Gedächtnisprobleme, hochbetagte Menschen, Rollstuhlfahrer usw.] betreut? Wenn ja, bitte erläutern.
  • Sind Sie in der Lage, die erforderlichen Arbeitsstunden zu leisten? Wann können Sie die Arbeit aufnehmen? Wären Sie bereit, sich nach einer 30-tägigen Probezeit für einen Zeitraum von [geben Sie einen Zeitrahmen wie 6 Monate oder 1 Jahr an] zu verpflichten?
  • Dürfen Sie legal in Deutschland arbeiten?
  • Sind Sie auf der Suche nach einer kurzfristigen oder langfristigen Beschäftigung?
  • Kommen Sie mit Haustieren zurecht?

Fragen zum Werdegang in der Seniorenbetreuung

Es ist ein emotionaler Prozess für beide Seiten. Auf der einen Seite suchen Sie jemanden, der Ihr Familienmitglied in einigen seiner verletzlichsten Momente zu Hause begleitet. Und für die Betreuungsperson kann die Arbeit sowohl lohnend als auch emotional belastend sein. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass sich beide Seiten gut verstehen.

Um dies zu gewährleisten, ist es ratsam, den Werdegang der potenziellen Betreuungsperson anhand der folgenden Fragen näher zu untersuchen:

  • Darf ich mit Ihren früheren Arbeitgebern sprechen? Arbeitgeber bitten oft um Referenzen, rufen dann aber nicht an. In diesem Bereich ist es jedoch wichtiger denn je, sowohl berufliche als auch persönliche Referenzen zu hören.
  • Warum suchen Sie eine neue Stelle und wie endete Ihre letzte Tätigkeit? Wenn er/sie noch mit diesem Klienten zusammenarbeitet, fragen Sie nach dem Zeitplan und wie Sie die Termine koordinieren können. Auf diese Weise können Sie im Voraus feststellen, ob die Verfügbarkeit eingeschränkt ist.
  • Was können Sie mir über die Familien erzählen, mit denen Sie in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben? Fragen Sie nach den schönsten und unangenehmsten Erfahrungen oder Erlebnissen. Dies gibt Ihnen Aufschluss darüber, wie die Person ihre Rolle im Leben ihrer Klienten sieht und wie sie mit ihnen und ihren Familien umgeht.
  • Können Sie ein Beispiel für eine schwierige Situation mit einem früheren Arbeitgeber nennen und wie Sie darauf reagiert haben? Es ist nicht nur wichtig, ein praktisches Gefühl dafür zu bekommen, wie ein Betreuer arbeitet, sondern auch dafür, dass frühere Arbeitserfahrungen diplomatisch besprochen werden.
  • Haben Sie Erfahrung mit Gedächtnisproblemen oder kognitiven Einschränkungen?
  • Haben Sie in der Vergangenheit Menschen mit besonderen Ernährungsbedürfnissen betreut und wenn ja, wie?

Seniorenbetreuer

Aufgaben und Erwartungen klären

Bei der Suche nach der richtigen Lösung sollten die Familienmitglieder während des Gesprächs sowohl die Sicherheit als auch die individuellen Bedürfnisse im Auge behalten, die von Familie zu Familie unterschiedlich sind. Es ist wichtig, die Unabhängigkeit des Seniors/der Seniorin zu respektieren und gleichzeitig alles zu tun, damit die Person aktiv bleibt und mit anderen Menschen und der Umwelt in Kontakt bleibt.

Wenn der Angehörige z.B. gerne kocht, aber vielleicht nicht daran denkt, den Herd auszuschalten, sollte die Betreuungsperson nicht das Kochen übernehmen, sondern besser bei anderen Dingen zu helfen und in der Küche anwesend zu sein.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die potenzielle Betreuungsperson angesichts der Aufgaben und Erwartungen fühlt, sollten Sie folgende Fragen stellen:

  • Welche Art von persönlicher Betreuung sind Sie bereit zu übernehmen? Wir empfehlen, sich darüber im Klaren zu sein, ob und welche Art von Hilfe Ihr Angehöriger bei der Körperpflege benötigt, da sich manche Betreuungskräfte beim Waschen, Anziehen oder bei der Körperpflege unwohl fühlen.
  • Hier ist eine Liste typischer Aufgaben im Zusammenhang mit der Betreuung – gibt es etwas auf der Liste, das ein Problem darstellt oder Ihnen Sorgen bereitet?
  • Sind Sie bereit, Aufgaben im Haushalt zu übernehmen? Wenn ja, sind Sie bereit, den Abwasch zu machen, Lebensmittel einzukaufen, zu kochen, zu putzen, zu organisieren, die Wäsche zu waschen und bei der Post zu helfen, und wie wirkt sich das auf Ihre Bezahlung aus?
  • Sind Sie bereit, emotionale Unterstützung zu leisten? Haben Sie Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität? Es empfiehlt sich, diesen Aspekt anzusprechen, wenn Ihr Angehöriger einsam ist und von einer engagierten Begleitung profitieren würde.
  • Welche Erwartungen haben Sie an die Arbeit, und welche Flexibilität erwarten Sie? Erwarten Sie einen detaillierten täglichen/wöchentlichen/monatlichen Aufgabenkatalog? Machen Sie sich ein Bild davon, wie es wäre, diese Person einzustellen. So können Sie besser einschätzen, ob sie Ihren Vorstellungen von einer erfolgreichen Zusammenarbeit entspricht.
  • Gibt es etwas, das Sie nicht gerne tun, das aber nicht erwähnt wurde?

Fragen zur Sicherheit

Die folgenden Fragen geben Ihnen einen Eindruck davon, wie gut die Betreuungsperson auf Notfälle vorbereitet ist und wie sie zu anderen sicherheits- und gesundheitsbezogenen Themen steht:

  • Rauchen Sie während der Arbeitszeit? Passivrauchen ist etwas, das Sie je nach Gesundheitszustand Ihres Angehörigen untersagen sollten.
  • Welche Ausbildung haben Sie in der Pflege und/oder Betreuung älterer Menschen? Sind Sie in Erster Hilfe geschult? Wären Sie bereit, Ihre Kenntnisse gegen Bezahlung zu erweitern?
  • Wann haben Sie zuletzt einen Erste-Hilfe-Kurs besucht?
  • Wie würden Sie im Notfall reagieren?
  • Wie würden Sie reagieren, wenn jemand die Hilfe verweigert? Diese Situation tritt häufig bei Menschen mit Demenz auf, die sich zeitlich und räumlich neu orientieren müssen. Die Verweigerung von Pflegeleistungen kann bei Demenzkranken auch die Verweigerung von Medikamenten einschließen. Lassen Sie sich von der befragten Person frühere Erlebnisse schildern.
  • Führen Sie täglich Buch? Eine gute Dokumentation hält alle Beteiligten auf dem Laufenden und spart Zeit.

Warnsignale

Die folgenden Fragen können Hinweise darauf geben, wie ein Betreuer mit heiklen Themen umgeht, die im Laufe der Zeit auftauchen können.

  • Sind Sie bereit, einen Vertrag zu unterschreiben, der besagt, dass Sie kein Geld oder Geschenke von meinen [Eltern/Großeltern/Ehepartner usw.] annehmen, ohne mit mir darüber gesprochen zu haben?
  • Wären Sie bereit zu unterschreiben, dass Sie keine Gäste in unser Haus einladen, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen?
  • Wäre es für Sie in Ordnung, wenn mein [Elternteil/Ehepartner] Gäste oder andere Familienmitglieder zu Besuch hätte?
  • Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich einen Blick in Ihr Führungszeugnis werfen würde?
  • Für welche Leistungen berechnen Sie zusätzliche Gebühren?
  • Verraten Sie uns, wie Ihre Selbstfürsorge aussieht? Die Arbeit als Seniorenbetreuer kann emotional sehr belastend sein. Es ist wichtig, dass die Bewerber sich dessen bewusst sind und Wege finden, um mit dem Stress der Arbeit umzugehen, wenn sie nach Hause kommen.

Wenn Sie der Meinung sind, dass eine Antwort der Betreuungsperson falsch oder unbefriedigend ist, beobachten Sie, wie er/sie reagiert, wenn Sie ihn/sie korrigieren. Es kann sein, dass die Betreuungsperson zuvorkommender oder mitfühlender sein sollte, was sehr anstrengend werden kann, wenn es nicht ihr natürlicher Zustand ist.

Fragen zur Verfügbarkeit und Flexibilität

Fragen Sie nach den folgenden Punkten, um die Verfügbarkeit der Betreuungsperson zu beurteilen:

  • Haben Sie andere Jobs, die beeinträchtigt werden könnten, wenn ich nicht rechtzeitig nach Hause komme?
  • Würden Sie für eine kurzfristige Betreuung oder ein verlängertes Wochenende zur Verfügung stehen?
  • Welche Aufgaben haben Sie außerhalb der Arbeit? Müssen Sie während Ihres Arbeitstages auf Termine oder Bedürfnisse anderer Rücksicht nehmen oder sind Sie flexibel?

Bieten Sie mögliche Szenarien an

Fragen Sie den potenziellen Betreuer, wie er mit verschiedenen Problemen umgehen würde, die mit Ihrer Situation vergleichbar sind und auftreten könnten. Hier einige Beispiele:

  • Was würden Sie tun, wenn meine Mutter morgens mürrisch aufwacht, sich weder anziehen noch frühstücken will, aber später am Tag einen Arzttermin hat?
  • Was würden Sie tun, wenn mein Vater Fieber hat, lethargisch ist und Sie glauben, dass er Blut im Urin hat? Was würden Sie tun, wenn ich nicht in der Stadt bin und Sie mich nicht erreichen können?
  • Meine Tante ist gestürzt, wirkt verwirrt, erkennt Sie nicht und lässt sich nicht helfen. Sie ist aggressiv. Was würden Sie dann tun?

Machen Sie sich ein Bild davon, ob sie gut zueinander passen oder nicht

Wenn Sie mit den obigen Antworten zufrieden sind, sollten Sie einige unkonventionelle Bewerbungsfragen ausprobieren, um zu sehen, ob er oder sie für Ihre Familie geeignet ist.

Unterschätzen Sie nicht die Macht Ihres Instinkts. Wenn Sie der Meinung sind, dass es nicht passt, sollten Sie einen anderen Bewerber auswählen.

Rücksprache mit Ihrem Angehörigen

Bei der Auswahl möglicher Kandidaten ist es wichtig, Ihren älteren Angehörigen in die endgültige Entscheidung einzubeziehen. Unsere Eltern haben sich die meiste Zeit ihres Lebens um uns gekümmert, um uns das bestmögliche Leben zu ermöglichen; jetzt ist es an der Zeit, dasselbe für sie zu tun. Ihre Meinung zu der Frage, wer sich um sie kümmern soll, einzuholen, macht die Aufgabe für alle Beteiligten viel einfacher.

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