Stromsparen

Stromspar-ABC für Haushaltshilfen

Checkliste für den Stromsparbeutel

Spülmaschine, Staubsauger und Co. machen im Haushalt einen erheblichen Anteil des Stromverbrauchs aus. Hat man eine Haushaltshilfe engagiert, lohnen sich Absprachen mit dieser zum Thema Stromnutzung. Hier erfahren Sie, worauf Sie zum Stromsparen alles achten sollten.

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Trend: Steigende Strompreise

Die Strompreise steigen konsequent. Seit Frühjahrsbeginn 2017 müssen deutsche Haushalte erneut mit Strompreiserhöhungen rechnen. Versorger haben durchschnittliche Preiserhöhungen von 4,9 Prozent angekündigt. Betroffen davon sind circa acht Millionen Haushalte in allen Bundesländern.

Konkret heißt das, dass Haushalte mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden nun mit Mehrkosten von circa 60 Euro im Jahr rechnen müssen. Laut Manager-Magazin, das Angaben diverser Portale miteinander verglichen hat, zahlt ein Durchschnittshaushalt derzeit 1.223 Euro im Jahr. Das sind zwei Prozent mehr als noch vor zwölf Monaten.

So hohe Stromkosten müssen aber nicht sein! Es gibt zahlreiche Tipps und Tricks, um den Stromverbrauch im Haushalt zu minimieren. Diese sollten auch von Ihrer Haushaltshilfe beherzigt werden, da so erhebliche Stromfresserfallen, die aufgrund von Haus- und Putzarbeit entstehen, vermieden werden können.

Für Ihre Haushaltshilfe: Checkliste zum Stromsparen

Doch wie kann man konkret Strom sparen? Neben den üblichen Kniffen, lässt sich auch bei den für eine Haushaltshilfe typischen Aufgaben der Stromverbrauch eindämmen. Denn häufig sind es einfach schlechte Gewohnheiten des Verbrauchers, die sich über die Jahre in unsere Alltagsabläufe eingeschlichen haben: etwa das Licht unnötig in Räumen brennen zu lassen, in denen wir uns nicht mehr aufhalten, oder die Spülmaschine nicht komplett mit schmutzigem Geschirr zu befüllen.

Deshalb: Sprechen Sie mit Ihrer Haushaltshilfe über dieses Thema und machen Sie mit ihr einen Rundgang durch die Wohnung und optimieren Sie gemeinsam die Arbeitsabläufe. Viele Details, an die man nicht sofort denkt, können Ihre Stromkosten senken. Hier unsere Checkliste, die Sie Ihrer Haushaltshilfe an die Hand geben können, um Strom effizient und kostensparend einzusetzen.

Checkliste: Küche, Waschraum & Bad

  1. Wasserkocher statt Herd verwenden: Herde, besonders Modelle mit Gussplatten, brauchen länger, um Wasser zum Kochen zu bringen. Wasserkocher hingegen sind nicht nur schneller, sie verbrauchen auch weniger Strom. Und zwar bis zu 40 Prozent gegenüber einem Elektroherd.
  2. Backofen nicht vorheizen: Denn das spart unnötigen Stromverbrauch. Noch ein Tipp: Beim Backen den Ofen circa zehn Minuten früher ausschalten und die Resthitze effizient nutzen. Wenn eine Umluftfunktion in den Herd integriert ist, sollte diese unbedingt genutzt werden. Der Stromverbrauch liegt niedriger als bei Ober- und Unterhitze, da mit einer um 20 Grad geringeren Temperatur gebacken wird.
  3. Mit Topfdeckel kochen: Nicht nur, dass dadurch das Essen schneller fertig ist, die Hitze wird optimaler genutzt. Auch hier gilt: Früher runterschalten und die Restwärme nutzen. Tipp: Wählen Sie energiesparende Töpfe, die Ihre Haushaltshilfe nutzen soll. Aber Achtung: Topf immer auf die passende Platte stellen.
  4. Kühlschrank: Es sollten nur bereits abgekühlte Lebensmittel in den Schrank. Werden warme Gerichte gekocht, sollten diese nicht direkt in den Kühlschrank gestellt werden. Denn es gilt: Je wärmer die Lebensmittel, desto mehr Strom verbraucht das Gerät, um die voreingestellte Temperatur zu halten. Zudem: Die Tür immer schließen und den Kühlschrank auf zwei Grad höher stellen, denn das bringt bis zu 15 Prozent Stromersparnis. Grundsätzlich sollte die Temperatur im Kühlschrank sechs bis sieben Grad und im Gefrierfach minus 18 Grad nicht unterschreiten. Achtung: Regelmäßiges Abtauen ist für das Stromsparen auch wichtig.
  5. Hände kalt statt warm waschen: Und auch beim Putzen besser lauwarmes statt heißes Wasser nutzen. Ebenso: Das Wasser nicht zu lange laufen lassen – die Hände schnell waschen.
  6. Der Toasttrick: Zum Aufbacken von Brötchen besser den Toaster statt den Backofen nutzen.
  7. Licht immer ausschalten!
  8. Stand-by-Geräte komplett ausschalten!
  9. Mit Spülmaschine spülen anstatt mit der Hand: Aber darauf achten, dass sie auch voll ist. Wenn keine Spülmaschine zum Haushalt gehört, das Geschirr schnell spülen, damit das warme Wasser optimal genutzt wird.
  10. Waschmaschine & Wäschetrockner: Nur eine volle Waschmaschine nutzen. Der Tipp: Kalte Waschprogramme sind in der Regel oft ausreichend – wenn möglich mit 40 statt 60 Grad waschen, das spart bis zu 50 Prozent Energie. Auf stromintensive Zusatzprogramme wie beispielsweise Vorwäsche sollte – wenn möglich – verzichtet werden. Zudem ist es sinnvoll, die Wäsche länger schleudern zu lassen, denn das spart Strom beim Wäschetrockner. Apropos Wäschetrockner: Dieser sollte auch optimal genutzt bzw. immer komplett gefüllt werden.

 

3 Tipps für den Wohn-, Schlaf- & Essbereich

  1. Die Sache mit dem Licht: Eigentlich eine Binsenweisheit, aber sie muss oft wiederholt werden: Licht immer ausschalten, wenn der Raum verlassen wird. Zeigen Sie am besten im Vorfeld Ihrer Haushaltshilfe alle Lichtschalter und Lichtquellen. Wenn Sie Bewegungsmelder haben – diese sind sehr stromeffizient – erklären Sie Einstellungsmodifikationen. Außerdem: Tageslicht nutzen, so lange es geht.
  2. Staubsauger: Beim Staubsaugen sollte die Haushaltshilfe strategisch vorgehen, um effizient zu arbeiten. Dazu gehört: Freiräume schaffen – Gegenstände vorher wegräumen, optimale Kabelführung etc. – das spart Zeit und Strom, bei Unterbrechungen den Staubsauger ausschalten und das Arbeitstempo optimieren, denn langsames Staubsaugen frisst Strom.
  3. Stand-by-Geräte: Hier trifft das Gleiche zu, wie bereits in den anderen Räumen. Die meisten Unterhaltungsgeräte müssen nicht permanent auf Standby stehen. Gehen Sie am besten mit der Haushaltshilfe die Geräte durch, die nicht unbedingt in diesem Modus laufen müssen. Ungenutzte Elektrogeräte immer ausschalten.

Hintergrundwissen Strompreis

Warum steigt der Strompreis eigentlich? Es wirkt paradox. Auf der einen Seite lagen die Großhandelspreise an der Strombörse im Jahr 2016 mehr als zehn Prozent unter den Preisen des Vorjahres. Ergo, die Stromversorger konnten sich Strom zu günstigeren Konditionen beschaffen. Allerdings wurde daraus ein dämpfender Faktor, der nicht an die Stromverbraucher weitergegeben wurde. Denn die Versorger begründen schon seit Jahren den Preisanstieg mit höheren staatlichen Steuern und Umlagen aus dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) sowie gestiegenen Stromnetzgebühren, was die Kraftwerkbetreiber preislich an ihre Kunden weitergeben.

Das ist allerdings kein neues Phänomen. Denn laut Prognosen wird der Strompreis für jeweils eine Kilowattstunde bei circa 28,50 Cent liegen. Im Vergleich dazu: In 2007 lag er noch bei gerundet 20 Cent. Geht man in der Zeitachse weiter zurück, lässt sich tatsächlich festhalten, dass laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. der Anteil an Steuern, Abgaben und Umlagen am Haushaltsstrompreis von 24 Prozent im Jahr 1998 auf 55 Prozent im Jahr 2017 anstieg.

Der Grund für den Anstieg liegt demnach tatsächlich im EEG. Denn dieses Gesetz wurde zum 1.4.2000 mit dem Ziel in Kraft gesetzt, eine Verdopplung des Anteils erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2010 zu erreichen. Damals wurde erstmals die Vorrangigkeit des Ökostroms gegenüber konventionell erzeugtem Strom gesetzlich festgeschrieben. Aus ökologischer Betrachtung ist das natürlich eine sinnvolle Entscheidung.

Für den Verbraucher in Deutschland kam erschwerend die Strom- und Ökosteuer hinzu, die 1999 eingeführt wurde, und die in den folgenden Jahren regelmäßig erhöht wurde. Ein weiterer Faktor, der den Preisanstieg erklärt – 2007 wurde die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent erhöht. Diese wirkt sich auch auf den Strompreis aus.

 

Weitere Einflüsse auf den Strompreis

Daneben kommen jedoch noch weitere Faktoren hinzu, aus denen sich der Strompreis zusammensetzt. Neben der Konzessionsabgabe, die Kraftwerksbetreiber als Unternehmen an die Gemeinden zu entrichten haben –  und es somit unter anderem regional unterschiedliche Strompreise gibt – kommen noch Kosten der Stromerzeugung, des Vertriebs und des Transports hinzu. Diese sind zwar schwankend, fallen aber für den Endverbraucher nicht zu sehr ins Gewicht, da sie im Durchschnitt nicht wirklich viel höher sind. Diese Größen sind momentan relativ stabil und haben wenig Einfluss auf die Strompreisentwicklung.

Ein weiterer Aspekt als Folge der EEG ist die Stromentgeltumlage, die ebenfalls regional unterschiedlich ausfällt. Durch diese unterschiedlichen Netzentgelte ist demnach der Strompreis ebenfalls wie bei der Konzessionsabgabe vom Wohnort abhängig. Dazu kommt der unterschiedliche Wettbewerbsgrad unter den Anbietern der jeweiligen Region.

Neben den regionalen und nationalen Einflüssen auf den Strompreis wirken logischerweise auch internationale Bedingungen, wie etwa der Rohölpreis und die reglementierenden Bedingungen des EU-Emissionshandels zur Reduzierung des Treibhauseffektes. Wegen Letzterem müssen Stromproduzenten die erforderlichen Emissionsberechtigungen (Zertifikate) vollständig erwerben und dies wirkt sich ebenfalls auf den Strompreis aus. Und das ist politisch gewollt. Denn die Verteuerung des Stroms durch die Einpreisung des Gegenwerts der CO2-Zertifikate ist aus ökonomischer Sicht sogar erwünscht, da die privaten Endverbraucher so zur Reduzierung ihrer Stromnachfrage bewegt werden sollen.

  • Hintergrund ist dabei folgender: Das Rechteverfahren des EU-Emissionshandels, mit dem die Europäische Union ihrer im Kyoto-Protokoll festgelegten Klimaschutzverpflichtung nachkommen möchte, spricht durch den deutschen Gesetzgeber dem Stromunternehmen einen gewissen Anteil an Schadstoffemissionen zu. Die Folge ist, dass Stromversorger ebenso viele Treibhausgase erzeugen dürfen, wie sie zuvor CO2-Zertifikate erworben haben. Wenn diese Zertifikate nicht ausreichen, können im Rahmen des Emissionshandels weitere Lizenzen hinzugekauft werden. Wegen des Handels mit Zertifikaten lohnt es sich für Stromunternehmen mit relativ geringen Minderungskosten mehr Emissionen zu vermeiden. Auf der anderen Seite können Unternehmen mit hohen Kosten zusätzliche Zertifikate kaufen. Ergo, das politische Ziel des EU-weiten Emissionsminderungsziels wird durch die limitierte Gesamtzahl an Emissionszertifikaten erreicht.
  • Was heißt das nun für den privaten Stromverbraucher? Viele Stromversorger haben jedoch den Kauf dieser Zertifikate als Begründung für eine Erhöhung der Strompreise genutzt. Das bedeutet, dass die Preise für jene Zertifikate sich ebenfalls auf den Strompreis auswirken. Und das ist politisch so gewollt. Denn die Verteuerung des Stroms durch die Einpreisung des Gegenwerts der CO2-Zertifikate ist aus ökonomischer Sicht sogar erwünscht, da die privaten Endverbraucher auf diese Weise zur Reduzierung ihrer Stromnachfrage bewegt werden sollen.

 

Hier stellen sich dann die Wie-Fragen, um den Stromverbrauch tatsächlich zu senken: Wie hoch ist der durchschnittliche Stromverbrauch im Haushalt? Wie kann in meinem Haushalt konkret Strom gespart werden? etc.

Richtwerte für den Stromverbrauch

Grundsätzlich hängt der durchschnittliche Stromverbrauch von der Anzahl der Bewohner im Haushalt ab. Entscheidend ist weiterhin, ob Warmwasser durch Strom erhitzt werden muss. Pi mal Daumen kann man sagen, dass wenn Sie für die Warmwasseraufbereitung einen strombetriebenen Durchlauferhitzer oder einen elektrisch beheizten Speicher nutzen, der Jahresstromverbrauch sich durchschnittlich um ca. 1.000 kWh erhöht:

 

Personen Durchschnittlicher Stromverbrauch pro Jahr Inklusive elektrischem Durchlauferhitzer
1 Person 1.600 kWh 2.200 kWh
2 Personen 2.400 kWh 3.400 kWh
3 Personen 3.2000 kWh 4.500 kWh
4 Personen 4.000 kWh 5.500 kWh
5 Personen 4.500 kWh 6.700 kWh

 

Wie können Sie nun herausfinden, wie hoch Ihr Stromverbrauch ist, ohne auf die Jahresabrechnung zu warten? Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste Option: Lesen Sie an einem Tag in der Woche den Zählerstand ab und dann nach einer Woche erneut. Die Differenz daraus gibt Ihnen an, wie hoch ihr Wochenstromverbrauch im Haushalt ist.

Die zweite Möglichkeit: Sie organisieren sich ein handelsübliches Energiemessgerät. Diese Geräte werden Ihnen helfen, die Stromfresser in Ihrem Haushalt zu identifizieren. Die zwischen zehn und 15 Euro teuren Geräte werden ganz einfach zwischen Steckdose und Energieverbraucher angebracht. Damit kann neben dem aktuellen auch der Stromverbrauch über jeden gewünschten Zeitraum gemessen werden. Das ist besonders bei Geräten von Relevanz, die permanent die gleiche Leistung aufnehmen, z.B. Kühlschränke, Gefrierschränke, Waschmaschinen und Herde.

 

Photo: © 2017 fotolia.com, Gina Sanders // Quelle für Graphiken: 1-stromvergleich.com/strom-report/strompreis/



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