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Wenn plötzlich etwas schiefgeht: böse Überraschungen im Haushalt

Job, Kinder, Hund – selbst wenn im stressigen Alltag alles drunter und drüber geht, haben die meisten Familienmanager eine Routine entwickelt, die dann einfach funktioniert. Doch was tun, wenn unerwartete Überraschungen den Ablauf durcheinanderwirbeln? Im Folgenden gibt es Tipps für kleine Notfälle.

Die Waschmaschine streikt – der blanke Horror

Bei vielen ist sie zwar mehrmals in der Woche in Gebrauch, doch die Waschmaschine rückt sich erst ins Bewusstsein ihrer Besitzer, wenn sie ausläuft, überschäumt oder den Schleudergang verweigert. In vielen Fällen können die Nutzer sich dann selbst behelfen:

  1. Kaputt oder Hightech?
    Waschmaschinen neuester Generation verfügen über eine sogenannte Unwuchtkontrolle, die unregelmäßige Gewichtsverteilungen in der Trommel erkennt und verhindert, das diese zum Verschleiß der Lager führen. Stoppt die Maschine im Schleudergang plötzlich, liegt es eventuell an einer Unwucht, die die Maschine selbst durch Gegensteuern nicht beheben kann. In diesem Fall müssen verknotete Wäscheknäuel entwirrt werden oder einige Teile aus der überfüllten Trommel herausgenommen werden. Auch eine weitgehend leere Wäschetrommel kann den Unwucht-Alarm auslösen, da sich wenige Teile beim Schleudern nicht regelmäßig verteilen. Schließlich sind die Sensoren, die die Gewichtsverteilung in der Trommel überwachen, zuweilen störungsanfällig.
  2. Wartung schützt vor Waschunfällen
    Dass eine Maschine nicht abpumpt oder überschäumt, kann schlichtweg daran liegen, dass das Flusensieb verstopft ist. Waschmaschinenbesitzer tun gut daran, es regelmäßig von Dreck, Flusen und Kleinteilen zu befreien. Übermäßiger Schaum kann auch entstehen, wenn sich im Waschpulverfach angesammelte Waschmittelrückstände lösen. Schließlich lässt sich eine schwindende Heizleistung der Waschmaschine auf verkalkte Heizstäbe zurückführen. All das sind gute Argumente, seine Waschmaschine regelmäßig zu reinigen und zu entkalken.
  3. Mutige reparieren selbst
    Wenn die Tür des Frontladers nicht mehr schließt oder ein Ventil kaputtgegangen ist, müssen handwerklich Begabte nicht sofort den Profi rufen. Spezielle Websites bieten detaillierte Anleitungen dafür, wie Bauteile an der heimischen Waschmaschine in Eigenregie ausgetauscht werden können. Dieses Vorgehen dürfte sich vor allem für Besitzer von betagten Modellen eignen, für die sich Ersatzteile zum Preis von ein paar Euro organisieren lassen.

 

Den Profi beauftragen

Unwuchtkontrolle, Mengenautomatik, Dosierautomatik – Waschmaschinen neuester Baureihe gleichen zuweilen eher Computern als Haushaltsgeräten. Wer eines dieser Exemplare besitzt und sich bei Fehlfunktionen unsicher ist, sollte lieber den Service-Techniker rufen. Umgekehrt lohnt es vielleicht nicht, ein sehr altes Modell reparieren zu lassen. Die Besitzer sollten in diesem Fall die Reparaturkosten und die laufenden Energiekosten der Maschine gegen die Anschaffung eines neuen energieeffizienten Gerätes abwägen.

 

Das ruinierte Festessen: Wer will schon Gäste enttäuschen?

Es ist der Albtraum jedes Gastgebers, wenn der Besuch bereits am Tisch sitzt und im letzten Moment in der Küche etwas schiefgeht. Kleinen kulinarischen Malheurs können Küchenprofis jedoch wirksam begegnen:

Versalzene und überwürzte Speisen lassen sich durch die Zugabe von Wasser, Milch oder Sahne wieder ins Gleichgewicht bringen. Milchprodukte helfen insbesondere dann, wenn zu viel Chili ins Essen geraten ist. Beim Strecken sollten Hobbyköche jedoch darauf achten, dass das Aroma abgerundet bleibt und die Speisen nicht wässrig schmecken. Auch eine Prise Zucker oder Honig können einen salzigen Akzent in Suppen oder Saucen mindern. Zuweilen hilft auch die mitgekochte Kartoffel oder eine Scheibe Brot, die in den Eintopf hineingebröckelt wird.

  • Wenn die Konsistenz nicht stimmt, stehen Köchen diverse Mittel offen. Saucen lassen sich ganz traditionell durch Mehlbutter oder Speisestärke andicken. Wer einen Aromaverlust fürchtet, sollte etwas vom Gemüse des Saucenansatzes pürieren und in die Flüssigkeit geben. Wird Eischnee nicht fest, kann das hingegen an einer fettigen Schüssel liegen. In diesem Fall hilft nur, ein frisches Ei in einem sauberen Gefäß aufzuschlagen.
  • Angebranntes sollte rasch und vorsichtig aus dem Topf in einen sauberen umgefüllt werden. Wer dabei nicht am Boden kratzt und die angesetzte Schicht großzügig im Topf belässt, kann häufig den Löwenanteil von Risotto, Eintopf und Pasta retten. Angebrannter Kuchen fordert die Kreativität des Bäckers: Wer zu dunkle Stellen großzügig abschneidet und das Übrige mit Zuckerguss, Fondant und Buttercreme kaschiert, erntet eventuell mehr Beifall, als es ursprünglich der Fall gewesen wäre.
  • Im schlimmsten Fall besteht immer noch die Möglichkeit Essen zu gehen oder einen guten Lieferdienst in Anspruch zu nehmen. Wer die Planänderung auf die leichte Schulter nimmt, bewahrt sich vor Stress und Enttäuschungen und kann sich auf die nette Gesellschaft konzentrieren.

 

Plötzlicher Rohrbruch

Rohrbruch ist nicht gleich Rohrbruch: Im schlimmsten Fall führt das Bersten eines Rohres zu sintflutartigen Wasserfällen, während es manchmal lange unbemerkt aus einer undichten Stelle sickert. Wenn die Bewohner in beiden Fällen adäquat reagieren, können sie den auftretenden Schaden begrenzen:

  1. Im Notfall schnell reagieren

Bei einem sturzbachartigen Rohrbruch sollten Hausbewohner umgehend die Feuerwehr rufen. Laufen Keller oder Wohnräume voll, erreicht das Wasser auf einem Stand von 30 bis 40 Zentimetern schließlich elektrische Leitungen und Steckdosen. Wer hier unvorsichtig agiert, läuft Gefahr, einen elektrischen Schlag zu erleiden. Handelt es sich allerdings noch um begrenzte Wassermengen, lassen sich diese mit einer Pumpe oder einem Nass-Trocken-Sauger noch selbst bewältigen. Dennoch empfiehlt es sich in diesem Fall alle Elektrogeräte abzusichern und die Sicherungen abzustellen.

  1. Auch bei kleinen Schäden den Handwerker rufen

Bei kleinen Lecks sollten Hausbesitzer nicht lange warten und einen Handwerker rufen. Wer den Haupthahn abdreht, kann den Schaden im besten Fall begrenzen. Tritt Wasser aus den Wänden oder der Decke aus, weist dies darauf hin, dass größere Mengen das Gebäude durchdringen.

  1. Kontakt zur Versicherung aufnehmen

Wichtig im Fall eines Rohrbruches ist es, schnell die zuständige Versicherung zu kontaktieren. Der Vorteil besteht dabei nicht nur in der schnellen Schadensregulierung, sondern auch darin, dass der Versicherer oft gute Ratschläge zur richtigen Dokumentation des Schadens bereithält. Aufräumen sollten Rohrbruchgeschädigte daher auch erst, wenn die Versicherung ihre Zustimmung erteilt.

  1. Nachbehandlung des Gebäudes erforderlich

Schlussendlich brauchen die meisten Rohrbruchschäden die Nachbehandlung durch ein auf Gebäudetrocknung spezialisiertes Unternehmen. Nur mit Lüften oder dem Einsatz von Kondenstrocknern sind die entstandenen Schäden kaum in den Griff zu bekommen. Nicht nur die Bausubstanz leidet unter zurückgebliebener Feuchtigkeit, auch die Gesundheit leidet darunter, wenn Schimmel entsteht und seine Sporen in der Atemluft verbreitet.

Fazit

Während sich Fehlfunktionen von Haushaltsgeräten oder Küchenunfälle oft rasch in den Griff bekommen lassen, müssen bei Rohrbrüchen immer die Profis helfen. Einen kühlen Kopf zu bewahren, steht jedoch in jedem Fall im Vordergrund – Unglücke können passieren, aber der Ärger darüber lässt sich mit Ablenkung und guter Laune gut in den Griff bekommen. Alles andere würde nur den persönlichen Zustand verschlimmern, aber die Situation nicht verbessern.

 

Copyright Bilder: © 2018 Fotolia.com contrastwerkstatt  ⁄ Andrey PopovPhotographee.eu



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