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Manny – die männliche Nanny

Männer als Au Pair und Babysitter

Mannys sind männliche Kinderbetreuer. Sehr weit verbreitet sind sie noch nicht. Aber was nicht ist, wird wohl noch werden. Wissenswertes über die Mannys gibt es in diesem Artikel zu lesen.

Männliche Nannys in Deutschland

Grundsätzlich ist das deutsche Pendant zur Nanny hierzulande kaum verbreitet. Die Hilfe bei Kinderbetreuung und Haushalt wird vorwiegend separat gelöst. Die Nanny beziehungsweise Kinderfrau ist ein amerikanischer und britischer Trend.

Somit sind auch die sogenannten „Mannys“ in der Minderzahl. Sie werden in Deutschland gegenwärtig noch häufig mit Au Pairs oder Babysittern in Verbindung gebracht. Seit etwa 2007 nimmt die Zahl der männlichen Au Pairs in amerikanischen Familien zu. Im Jahr 2000 waren es rund 10 Prozent. Ihr Anteil ist in Deutschland ebenso hoch. Das Interesse an männlichen Babysittern steigt ebenfalls im Gegensatz zu 1990, wo männliche Babysitter noch eine Ausnahme darstellten. Diese Jobs bewegen sich grundsätzlich eher auf geringfügiger Basis beziehungsweise sind als Auslandserfahrung überwiegend von jungen Leuten besetzt, weswegen männliche Kinderbetreuer zumeist jüngere Herren sind. Das hängt sicherlich ebenfalls mit tradierten Rollenbildern in älteren Generationen zusammen, die unter den Jüngeren derzeit eine Trendwende erfahren.
Die männlichen Au Pairs, die zu Gast in Deutschland sind, stammen größtenteils aus dem osteuropäischen Raum. Oftmals daheim als Lehrer oder Betriebswirte ausgebildet, fanden sie keine Anstellung und überbrücken die Zeit mit Auslandserfahrung und dem Erlernen von pädagogischem Know-how.

Alte Werte überholt – Vorzüge eines männlichen Betreuers

Der „Manny“ ist ein Großer-Bruder-Ersatz, dem viele Vorbehalte entgegenschlagen. In der Vergangenheit trat häufig beim Hausherren ein Konkurrenzdenken ein oder die jungen Männer wurden aus Sicht der (Gast-)familien häufig mit einer Portion Angst betrachtet, denn zum Spielen und Trostspenden gehört auch der körperliche Kontakt. Das Bild hat sich aber dahingehend gewandelt, dass es laut Wirtschaftsblatt heutzutage sogar als „liberal und schick“ gilt, einen männlichen Betreuer einzustellen.
Dabei wird die alte Männerrolle gesprengt: Wer sich in seinem Umfeld mit abschätzigen Kommentaren auseinandersetzen muss, ist abgehärtet und seelisch stabil. Eigentlich zeigt gerade das Stärke. Zudem ist ein Mann, der sich für seine Berufung sozial behaupten muss, entsprechend engagiert bei seiner Tätigkeit.
Männer in der Kinderbetreuung können eine Lücke füllen: Unter den Alleinerziehenden nehmen nach wie vor die Mütter den Löwenanteil ein. Somit fehlt vielen Kindern eine männliche Bezugsperson. Auf der anderen Seite entspringen aus der älter werdenden Gesellschaft immer älter werdende Eltern. Unter ihnen steigt die Zahl der gesundheitlich angeschlagenen Väter, die gerade sportlichen Aktivitäten mit ihren Kindern nicht mehr ausreichend nachkommen können.

Als „Manny“ die eigenen Stärken kennen

Männer erziehen und organisieren anders. Sie sprechen sogar anders – das merken besonders Kinder. Oft werden männliche Entscheidungen eher von Kindern akzeptiert. Außerdem besitzen sie häufig besondere Beziehungsqualitäten auf der Konflikt-, Aggressions- oder Machtebene. Beispielsweise werden Jungen, die von Erzieherinnen als aggressiv beschrieben werden, von Männern mehrfach hinsichtlich ihrer Unsicherheit und Traurigkeit wahrgenommen. Hier herrschen grundsätzlich verschiedene Auffassungen von Gewalt und Aggression, die gegenüber Kindern schnell missinterpretiert werden können. Eine zweite männliche Perspektive im Leben eines Kindes kann an einer völlig anderen Stelle ansetzen und einen großen Mehrwert bedeuten.
Nicht nur als männlicher Betreuer sollte viel Empathie, Rückenfitness und eine niedrige Hemmschelle zum Blödsinnmachen vorhanden sein. Für eine gute Vertrauensbasis ist auch eine Zertifizierung als Babysitter oder dergleichen von Vorteil.

Männer in der Kinderbetreuung

Allgemein gibt es noch immer zu wenige Männer in der Kinderbetreuung – egal, ob als „Manny“, Erzieher, Babysitter, Au Pair oder Tagesvater . Bei Betreut.de liegt der Anteil von männlichen Kinderbetreuern bei immerhin vier Prozent. Nur die deutschen Großstädte können einen Männeranteil von über 9 Prozent vorweisen. Andernorts liegt er durchschnittlich bei 3,3 Prozent.

 



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    […] Also, a man who has to stand his ground for his vocation is appropriately invested in his work” (betreut.de […]

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