Positive Erziehung – 9 Tipps für positive Disziplin

Positive Erziehung

9 Tipps für positive Disziplin

Sie möchten Streitigkeiten mit Ihren Kindern vermeiden und einen friedlichen Weg der Erziehung einschlagen? Der Erziehungsstil der „positive Erziehung“ könnte Sie interessieren!

Sind sie oft zu ungeduldig mit Ihren Kindern? Sind auf der Suche nach einer positiveren Form der Regel-Vermittlung, wissen aber nicht, wo Sie damit anfangen sollen? „Bei der sogenannten „positiven Erziehung“ geht es darum, Ihren Kindern zu zeigen, was sie tun sollen und was nicht“, sagt Andy Smithson, Sozialarbeiter und Entwickler des TRU Parenting Programms. „Es geht darum, ihnen beizubringen, wie sie ihre Probleme lösen können, anstatt sie dafür zu bestrafen, dass sie in Schwierigkeiten stecken.“ Denn die positive Disziplin  respektiert im Gegensatz zur aufdiktierten Disziplin die freie Entscheidung der Mädchen und Jungen.

 

Das positive Erziehungskonzept hilft Ihnen dabei,

– die Beziehung zu Ihrem Kind zu stärken,

– wünschenswertes Verhalten zu fördern,

– schwierigen Situationen vorzubeugen und

– auf Herausforderungen im Familienalltag ruhig und positiv zu reagieren.

 

Hier finden Sie neun Tipps, wie Sie positive Erziehung in Ihre Familie leben können:

1. Bleiben Sie geduldig

Ihr Kind in Rage zu disziplinieren erzielt meist kein positives Ergebnis. „Es braucht nicht lange, bis sich Ihr Kind eher auf Ihre Wut konzentriert als auf den eigentlichen Fehler, den es gemacht hat“, sagt Jim Fay, Gründer des „Love and Logic“ Erziehungs-Ansatzes und Befürworter der positiven Erziehung: „Wir müssen Eltern beibringen, mit ihren Kindern anders umzugehen.“ Zu lernen, wie man seine Gefühle im Zaum hält und eine angemessene Reaktion zeigt, ist die wichtigste Fähigkeit für effektive positive Erziehung, sagt Smithson. „Lernen Sie, Ihre emotionalen Reaktionen zu zügeln und dann positiv, freundlich und emphatisch zu reagieren.“

2. Atmen Sie durch

Sie sind noch immer wütend? Versuchen Sie, sich zu beruhigen, indem Sie tief durchatmen. „Sie haben Ihr Werkzeug immer dabei und dies kann Ihnen überall und jederzeit behilflich sein – Ihre Atmung“, sagt Smithson. Tiefes, konzentriertes Atmen löst Spannungen und entspannt Ihren Körper, wodurch Sie automatisch besser mit Ihrem Kind umgehen können.

3. Nehmen Sie sich eine Auszeit

Können Sie mit dem Verhalten Ihres Kindes nicht umgehen, ohne die Beherrschung zu verlieren, nehmen Sie sich eine Auszeit. „Lassen Sie das Kind wissen, dass Sie die Unterhaltung zu einem späteren Zeitpunkt fortführen werden“, sagt Fay.  Nehmen Sie sich aber zunächst die Zeit, über eine angemessene Reaktion nachzudenken.

4. Lassen Sie sich nicht auf Verhandlungen ein

Sie sind der Boss. Wenn Sie anfangen, zu verhandeln („Ich sollte länger aufbleiben dürfen, weil…“), übernimmt das Kind auf einmal das Ruder. Regeln geben Ihrem Kind Orientierung und sind notwendig für einen harmonischen Familienalltag. Sie als Eltern geben diese Regeln vor. „Verhandeln Sie nicht“, sagt Fay. „Wiederholen Sie Ihren Standpunkt sanft und beenden Sie die Diskussion.“

5. Seien Sie konsequent

Sagen Sie, was Sie meinen und meinen Sie, was Sie sagen. „Ja bleibt Ja und Nein bleibt Nein“, sagt Fay. „Das gibt Ihrem Kind Sicherheit.“ Denn nur so kann es lernen, dass Regeln verbindlich sind und befolgt werden müssen.

6. Regeln müssen sinnvoll sein

Sinnvolle Regeln müssen dem Alter des Kindes entsprechen, dürfen also nichts verlangen, was Ihr Kind noch nicht leisten kann. Sie passen sich vielmehr dem Alter Ihres Kindes an, sind also nicht starr, und beziehen sich auf ein Verhalten und nicht auf die Person.

7. Nennen Sie Bedingungen statt Sanktionen

Vorschläge oder Bedingungen sind durchsetzbar, bloßer Druck hingegen nicht, sagt Fay. Wenn Ihr Kind sein Zimmer nicht aufräumt, sagen Sie: „Sag Bescheid, wenn du mit dem Aufräumen fertig bist, dann bringe ich dich zum Fußballtraining.“ Sie drohen Ihrem Kind nicht damit, dass Sie es nicht zum Fußballtraining bringen, Sie legen lediglich ein Zeitlimit fest und erklären, wie der „Konflikt“ gelöst werden kann. Wenn Sie das Kind anmeckern und etwas sagen wie: „Ich fahre dich nicht zum Fußballtraining, ehe du dein Zimmer aufgeräumt hast!“, konzentriert sich Ihr Kind eher auf Ihre Wut und denkt nicht darüber nach, was an seinem eigenen Verhalten verkehrt ist.

8. Fangen Sie langsam an

Verfeinern Sie eine Technik, anstatt alles zur gleichen Zeit auszuprobieren. „Versuchen Sie nicht, alles auf einmal über den Haufen zu werfen“, sagt Fay. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es Ihnen schnell zu viel wird und Sie den Mut verlieren, wenn Sie versuchen, zu viel auf einmal zu verändern. Verlieren Sie den Erfolg nicht aus den Augen und nehmen Sie sich eine Fähigkeit, die Sie trainieren, bis Sie sie beherrschen, ehe Sie sich einer weiteren Technik widmen.

9. Es ist nie zu spät

Vielleicht möchten Sie bereits seit mehreren Jahren etwas daran ändern, wie Sie Konflikte mit Ihrem Kind lösen und sind frustriert, weil Sie das Gefühl haben, auf der Stelle zu treten. Das ist ok. Sie entscheiden, wann Sie Veränderungen herbeirufen, egal wie alt Ihre Kinder sind. Wenn Sie bereit sind, mit verschiedenen Techniken herum zu experimentieren und zu sehen, was passiert, sind Sie auf dem richtigen Weg, sagt Fay.

 

Dieser Text erschien ursprünglich auf Care.com und wurde aus dem Englischen übersetzt.



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