Schulweg Zebrastreifen

So meistern Kinder den Schulweg allein

Sicher zur Schule kommen

Nun tummeln sich auf Gehwegen und Zebrastreifen wieder zahlreiche Schulkinder. Für Eltern teils ein mulmiges Gefühl. Ihre Sorge: Ist mein Kind alt genug, um den Schulweg allein zurückzulegen?

Schulweg allein

 

Für knapp elf Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland ist es wieder soweit: Sie machen sich auf den Weg zur Schule. Doch der Gedanke, dass die Kleinen ohne Aufsichtsperson unterwegs sind, bereitet vielen Eltern Bauchschmerzen. Ab wann Kinder den Schulweg selbständig bewältigen können, hängt von diversen Faktoren ab.

Wann ist mein Kind soweit?

Es ist schwer, ein exaktes Alter festzulegen. Vielmehr hängt es von der Persönlichkeit des Kindes und seiner Fähigkeit ab, selbstständig im Straßenverkehr zurecht zu kommen und einem vorgegebenen Weg zu folgen. Eltern können sich jedoch an folgender Faustregel orientieren:

  • 5- und 6-Jährige sind meist noch zu jung, um allein zur Schule zu gehen und sollten deshalb besser gebracht oder von älteren Geschwistern begleitet werden.
  • 7- bis 9-Jährige sollten zusammen in einer Gruppe zur Schule gehen.
  • Im Alter von 10 Jahren ist der Großteil der Kinder soweit, den Schulweg allein zurückzulegen.

Schulweg allein

Übung macht den Schulwegmeister

Wenn Sie die Entscheidung treffen, Ihren Nachwuchs allein loszuschicken, sollten Sie sich im Vorfeld mit der Entfernung zur Schule, der Verfügbarkeit von Gehwegen, der Umgebung rund um die Schule und der örtlichen Verkehrssituation vertraut machen.

Speziell Grundschüler und insbesondere Schulanfänger sind die schwächsten Teilnehmer im öffentlichen Straßenverkehr. Bevor sich Ihr Kind allein oder mit Freunden auf den Weg zur Schule macht, sollten Sie ihm das richtige bzw. sicherheitsbewusste Verhalten im Straßenverkehr beibringen und es so auf den Schulweg vorbereiten. Erklären Sie Ihrem Kind die Bedeutung der für den Schulweg relevanten Verkehrszeichen sowie die Markierungen auf dem Boden. Wählen Sie die sicherste Route von Ihrem Zuhause zur Schule und üben Sie den Weg zusammen mit Ihrem Kind, bis es ein Bewusstsein für Verkehrssicherheit entwickelt hat.

Gefahren aufzeigen

Auch ist es nützlich, die Kinder auf mögliche Gefahrenquellen auf dem Weg zur Schule hinzuweisen, damit sie dort besonders vorsichtig agieren. Geben Sie Ihren Kindern und deren Freunden deshalb regelmäßig folgende Hinweise mit auf den Weg:

  • Geht immer neben belebten Straßen, lauft jeden Tag die gleiche Route und benutzt keine Abkürzungen, wie Waldwege, Parkplätze oder kleine Gassen.
  • Schaut immer mehrmals in beide Richtungen der Straße, bevor ihr sie überquert.
  • Überquert Straßen nur auf Zebrastreifen oder an Ampeln und tretet nie zwischen parkenden Autos oder aus dem Gebüsch heraus auf die Straße.
  • Tragt keine Schuhe oder Kleidung, die euch in euren Bewegungen einschränken.
  • Steckt euer Portemonnaie in eine Innentasche eurer Jacke oder in die vordere Hosentasche, nicht in die Gesäßtasche.
  • Wechselt die Straßenseite, wenn ihr das Gefühl habt, dass euch jemand hinterher geht oder wenn ihr euch unwohl fühlt. Geht dann am besten in einen Laden, ein Restaurant oder ruft laut nach Hilfe.
  • Wenn ein Fremder versucht hat, euch anzusprechen, erzählt es sofort euren Lehrern und Eltern.

Selbstbewusstsein stärken

Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über den Umgang mit fremden Personen sprechen, die ihm auf dem Schulweg begegnen können. Sie sollten den Unterschied zwischen bedrohlichen und ungefährlichen Fremden verstehen. Denn wenn Ihr Kind Hilfe braucht, muss es sich trauen, fremde Erwachsene, wie Verkäufer, Polizisten, Lehrer, Nachbarn oder andere Eltern, anzusprechen. Sie sind ungefährliche Fremde.

Wenn Ihr Kind in einer Gruppe unterwegs ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass es von Fremden angesprochen wird. Die Kinder sollten auf belebten Wegen unterwegs sein, damit Passanten sie hören und sehen können. Sollte sich doch einmal ein Fremder nähern, bringen Sie Ihren Kindern bei, zu schreien, sich körperlich zu wehren oder auch schnell wegzulaufen. Für Eltern kann es beruhigend wirken, wenn sie ihrem Kind ein Handy für Notfälle mitgeben und ihm zeigen, wie es die Nummer 110 verwendet, d.h. welche Informationen das Kind der Polizei in einer Gefahrensituation unbedingt mitteilen muss etc.

Möglichkeiten der Schulwegbegleitung

Wenn Ihr Schützling noch nicht soweit ist, den Schulweg allein zurückzulegen, organisieren Sie doch einen sogenannten „Walking Bus“: Die Idee dahinter ist, dass jeden Morgen Erwachsene (natürlich sich abwechselnd) eine feste Gruppe von Kindern auf ihrem Fußweg zur Schule begleiten. Von der Schule gestellte Schülerlotsen sind ebenfalls beliebte Begleiter oder auch ältere Geschwister, die die Kleinen zur Schule mitnehmen. Eine weitere Möglichkeit ist, einen Kinderbetreuer zu engagieren, der sicher stellt, dass Ihr Kind wohlbehalten zur Schule und auch wieder nach Hause kommt.

 

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