Eine Vier in Mathe und auch in Physik, und das letzte Englischdiktat ging ebenfalls völlig in die Hose? Dass sich die Noten Ihres Kindes verschlechtern, kann unterschiedliche Auslöser haben. Doch sobald die Sorge um die schulischen Leistungen Ihres Schützlings zu groß wird, kommt schnell das Thema Nachhilfe ins Spiel. Auf der Suche nach einem geeigneten Nachhilfelehrer gibt es jedoch einiges zu beachten, um einen Kandidaten zu finden, der in fachlicher wie auch menschlicher Hinsicht zu Ihrem Kind passt. Wir begleiten Sie durch den Auswahlprozess und geben Ihnen Tipps fürs Bewerbungsgespräch an die Hand.
Per Telefon vorfühlen
Sobald Sie einen oder mehrere potenzielle Kandidaten gefunden haben, die für den Job als Nachhilfelehrer infrage kommen, sollten Sie zum Hörer greifen. Denn während eines Telefonats erlangen Sie ein erstes Gefühl für die Persönlichkeit der Bewerber und können entscheidende Punkte abklären. Folgende Details und Angaben sollten Sie dabei in jedem Fall abfragen:
Kompetenzprofil: Bitten Sie den Bewerber, Ihnen in knappen Worten einen Überblick über seine Qualifikation und den Erfahrungsstand in Sachen Unterrichten zu geben.
Aufgaben: Erläutern Sie die Schwächen und Bedürfnisse Ihres Kindes und bringen Sie in Erfahrung, ob der Kandidat darauf spezialisiert ist und gut auf Ihr Kind eingehen kann.
Verfügbarkeit: Besprechen Sie, zu welchen Zeiten der Nachhilfelehrer verfügbar ist. Bringen Sie in Erfahrung, ob der Lehrer gegebenenfalls auch bereit ist, spontan – etwa vor Tests oder Klassenarbeiten – vermehrt einzuspringen.
Bezahlung: Fragen Sie nach den Gehaltsvorstellungen des potenziellen Nachhilfelehrers.
Referenzen & Zertifikate: Fordern Sie Referenzen, Zeugnisse und Zertifikate an, wenn Sie dies für sinnvoll erachten.
Kontaktdaten: Fragen Sie Basisdaten – wie E-Mail, Wohnort und Alter – ab.
Kennenlerngespräch ansetzen
Sie haben nach den Telefoninterviews einen klaren Favoriten? Laden Sie diesen doch zeitnah zu einem persönlichen Kennenlerngespräch ein und erfahren Sie so mehr über seine Kompetenzen, Erfahrungen und Einstellungen. Ihr Kind sollte dabei auch unbedingt anwesend sein.
Während des Treffens können Sie sich ein genaueres Bild vom Bewerber machen und feststellen, ob dieser Ihrem Kind sympathisch ist und Ihnen kompetent erscheint. Schließlich möchten Sie nur das Beste für Ihren Schützling und erhoffen sich einen positiven Effekt auf die schulischen Leistungen.
Probestunde vereinbaren
Im Idealfall verbinden Sie den Termin bereits mit einer kleinen Probestunde. So lässt sich am einfachsten feststellen, ob die Chemie zwischen allen Beteiligten stimmt. Bauen Sie folgende Komponenten in das Kennenlerntreffen ein:
• Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, sich selbst vorzustellen.
• Fragen Sie nach der Motivation des Nachhilfelehrers: Was gefällt dem Bewerber an diesem Job besonders? Weshalb möchte er Nachhilfe geben?
• Bitten Sie den Bewerber, Ihnen von vorangegangenen Unterrichtseinheiten zu berichten. Welche positiven Ergebnisse konnte er/sie damals erzielen? Lassen Sie sich erläutern, wie eine beispielhafte Nachhilfestunde aufgebaut ist und welche Lernmethoden angewendet werden.
• Zeigen Sie dem Nachhilfelehrer die Schulbücher und -materialien Ihres Kindes für das betreffende Fach.
• Bitten Sie den Nachhilfelehrer darum, Aufgaben mit Ihrem Kind zu bearbeiten – möglicherweise hat Ihr Kind noch Hausaufgaben im besagten Fach zu erledigen. Beobachten Sie das Geschehen aus der Ferne, um eine möglichst reale Situation zu schaffen.
• Werten Sie gemeinsam den Verlauf des Gespräches und der Probestunde aus. Fühlt sich der Lehrer in der Lage dazu, Ihr Kind zu unterrichten? Wie würde der Nachhilfelhrer zukünftige Stunden aufbauen?
Unser besonderer Tipp
Es ist wichtig, dass Nachhilfelehrer neben der fachlichen Kompetenz auch didaktische und pädagogische Fähigkeiten vorweisen können. Beobachten Sie deshalb die Bewerber in der Kommunikation und Interaktion mit Ihrem Kind. Sprechen Sie gegebenenfalls über Lernziele und wie diese erreicht werden könnten. Stellen Sie dann die entscheidende Frage: Wie wird der Nachhilfelehrer Ihr Kind motivieren? Entscheiden Sie anschließend in der Familie, ob der neue Lehrer zu Ihrem Kind passt.
Weiterführende Artikel: