Individuelle Nachhilfe finden
Bei der Suche nach der passenden Nachhilfe sollten die Qualität der Nachhilfe, die an den Lehrplan angepassten Inhalte und die altersgerechte Lehrweise im Vordergrund stehen. Ebenso wichtig ist jedoch, dass Ihr Kind und Sie Vertrauen in den Nachhilfelehrer haben und dieser sich flexibel auf die Bedürfnisse seines Schülers einstellen kann.
Viele Eltern wählen deshalb die private Nachhilfe als Unterrichtsvariante. Zudem ist private Nachhilfeunterricht – auf die benötigte Stundenzahl heruntergerechnet – in den meisten Fällen günstiger als Nachhilfeinstitute und -schulen. Haben Sie einen geeigneten Nachhilfelehrer gefunden, stehen Sie nun sicherlich vor der Frage, was für ein Stundenlohn für diesen angemessen ist.
Was kostet Nachhilfe?
Ein Vergleich für Eltern lohnt sich, denn die verschiedenen Varianten der Nachhilfe sind preislich sehr unterschiedlich. Kommerzielle Nachhilfeanbieter liegen mit Ihren monatlichen Pauschalen zwischen 99 und 145 Euro – hinzu kommen Mindestvertragslaufzeiten, Kündigungsfristen und leider eher selten eine individuelle Betreuung.
Private Nachhilfestunden werden meist von älteren Schülern, Studenten oder pensionierten Lehrern angeboten. Abhängig von Kenntnisstand und Ausbildung des Nachhilfelehrers wird gewöhnlicherweise ein Stundenlohn von 9,35 Euro (Mindestlohn) bis 15 Euro verlangt. Langjährig tätige, professionelle Lehrer haben manchmal sogar einen Stundensatz von 20 bis 30 Euro. Sie als Eltern sollten sich fragen, welcher Preis für die Bedürfnisse Ihres Kindes gerechtfertigt ist: Geht es nur um Hausaufgabenbetreuung? Oder müssen individuelle Defizite aufgearbeitet werden? Oder ist gar die Versetzung Ihres Kindes gefährdet? Beziehen Sie diese Faktoren fairerweise in die Lohnkalkulation mit ein.
Richtwerte für den Stundenlohn
Individuelle Absprachen bezüglich Intensität, Dauer, Zeitpunkt und Details der Nachhilfestunden sollten vorab getroffen werden, um die Erfolge auch messen zu können und gemeinsam eine gerechte Bezahlung zu ermitteln. Da sich die Frage nach dem Stundenlohn für Nachhilfelehrer nicht pauschal beantworten lässt, möchten wir Ihnen vier weitere Hilfskriterien für die Lohnkalkulation mit auf den Weg geben:
1. Für welche Klasse (1-13) bzw. Schulart wird der Nachhilfeunterricht gegeben?
2. Wie lange wird der Nachhilfeunterricht erteilt?
a. Unterrichtsstunde: 45 Minuten
b. Volle Zeitstunde: 60 Minuten
3. Wo findet der Nachhilfeunterricht statt?
a. Beim Lehrer zuhause
b. Beim Schüler zuhause (+ Anfahrtskosten)
4. Wer erteilt den Unterricht?
a. Schüler > € 9,35 bis € 12 pro Stunde
b. Student > € 9,35 bis € 15 pro Stunde
c. Lehrer > € 12 bis € 30 pro Stunde
Sind Nachhilfekosten steuerlich absetzbar?
Im Regelfall sind Nachhilfekosten steuerlich nicht absetzbar. Der Grund: Kosten für Nachhilfe gelten im Steuerrecht nicht als Kinderbetreuung, sondern als Kosten der privaten Lebensführung. Und genau diese können in der Steuererklärung nicht geltend gemacht werden. Allerdings macht der Fiskus in zwei Fällen eine Ausnahme:
A) Besteht eine berufliche Notwendigkeit des Umzugs der Eltern, so wechselt im Normalfall auch das Kind die Schule. Hat das Kind nun Probleme, den Lernanschluss zu finden und braucht Nachhilfe, so sind die Kosten als Werbungskosten steuerlich absetzbar.
B) Seit dem Jahr 2000 sind Nachhilfekosten für Kinder mit Legasthenie als außergewöhnliche Belastung steuerlich absetzbar. Dafür muss die Erforderlichkeit durch ein ärztliches Attest im Vorfeld nachgewiesen werden.
Aber auch in beiden Ausnahmefällen können die Kosten nur dann von der Steuer abgesetzt werden, wenn der Betrag der zumutbaren Eigenbelastung überschritten wurde. Dieser macht, abhängig vom Familienstand und Einkommen, zwischen einem und sieben Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte aus.
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Beziehen sich die hier gemachten € / Stunde-Angaben auf Unterrichtsstunden von 45 Minuten oder volle Stunden von 60 Minuten?
Auf Zeitstsunden.