Jedes Frühjahr wieder sollten Tierhalter einmal überdenken, welche Impfungen ihr geliebter Vierbeiner benötigt. Denn die Outdoorsaison und das Insektenaufleben beginnen und damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, sich mit gefährlichen Erregern zu infizieren – z.B. beim Gartenerkunden, Baden in der Kiesgrube, Tummeln mit Artgenossen oder Streunen durch die Wälder und Büsche.
Kleiner Piks mit großer Wirkung
Natürlich gibt es auch, was Tiere betrifft, einige Impfgegner. Jedoch können genau die Krankheiten, gegen die Veterinärmediziner üblicherweise impfen, für Ihren tierischen Freund tödlich sein. Besonders kritisch ist dies bei ungeimpften jungen bzw. sehr alten sowie durch Krankheiten und Parasiten bereits geschwächten Tieren. Deshalb wird das regelmäßige Impfen ihrer Lieblinge Tierhaltern immer wieder ans Herz gelegt.
Hund ausreichend impfen
Hunde sind sowieso ständig draußen unterwegs – es gibt eigentlich keine Stubenhunde. Denn Hunde haben einen unglaublich großen Drang, sich täglich in der freien Natur auszutoben, neugierig alles zu erkunden und anzuschnüffeln. Dabei kommen sie schnell mit allerlei unbeliebten Erregern in Berührung. Umso wichtiger ist es, dass Ihr Vierbeiner ausreichend gegen tödliche Krankheiten geschützt ist. Tierärzte empfehlen eine Immunusierung gegen folgende Erkrankungen:
- Borreliose
- Canines Herpesvirus (infektiöses Welpensterben)
- Hepatitis contagiosa canis (ansteckende Leberentzündung)
- Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche, Weil’sche Krankheit)
- Parvovirose
- Staupe
- Tollwut
- Zwingerhusten (infektiöse Tracheobronchitis)
Katze rundum schützen
Schon als Babys sollten Katzen vom Tierarzt eine Grundimmunisierung erhalten. Danach sind nur noch Auffrischungsimpfungen nötig. Reine Wohnungskatzen brauchen nicht gegen Tollwut geimpft werden. Für alle Freigängerkatzen empfehlen Ärzte eine Immunisierung gegen:
- Katzenschnupfen
- Katzenseuche
- Leukose
- Tollwut
Auch an Stubenhocker denken
Ein großer Irrtum ist, dass Haustiere, die ausschließlich in der Wohnung leben, sich nicht mit gängigen Erregern infizieren können. Doch gerade was die Krankheit Myxomatose betrifft, verzeichnen wir in Deutschland in den letzten Jahren einen gewaltigen Anstieg an erkrankten Kaninchen. Denn auch ohne direkten Kontakt zu infizierten Tieren können Hase & Co. sich ganz einfach anstecken und an der tödlichen Seuche verenden.
Hauptüberträger von Myxomatose sind nämlich Hausfliegen. Aber auch über Heu, Stroh oder frisch Gepflücktes können die Erreger übertragen werden. Kaninchenhalter sollten deshalb ihre Tiere unbedingt gegen Myxomatose und gegen die Chinaseuche impfen lassen, am besten jedes Frühjahr.
Jährlich immunisieren?
Mit einmaligem Impfen ist es in der Regel nicht getan. Viele Impfungen benötigen eine jährliche Auffrischung, z.B. bei Hunden gegen Leptospirose oder gegen den Katzenschnupfen. Bei einigen Erkrankungen ist die Auffrischungsimpfung jedoch erst nach mehreren Jahren notwendig. Auslandsaufenthalte mit den Tieren können jedoch das empfohlene Impfschema ändern.
Vereinbaren Sie am besten ein Beratungsgespräch mit Ihrem Tierarzt oder verlegen Sie den jährlichen Gesundheitscheck Ihres Tieres grundsätzlich auf das Frühjahr. Dann können Sie in einem Ruck besprechen, ob es wieder Zeit für eine Impfung ist. Außerdem ist das Immunsystem Ihres vierbeinigen Lieblings im Frühjahr sehr viel belastbarer als im Herbst oder Winter.
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