Die Protagonisten:
Martina, 37, Journalistin in Teilzeit, arbeitet bei einem Stadtmagazin Hans, 42, Industriedesigner, selbständig Lena, 11, steht auf Justin Bieber und liebt „Verbotene Liebe“ über alles Lukas, 5, ist ein aufgewecktes Kind, hat aber in letzter Zeit nur noch das neue Ipad im Kopf Oma Hanni, 63, ist im Vorruhestand und singt begeistert im Chor, hat eine Hundeallergie Opa Peter, 64, ist ein Patriarch alter Schule, seine große Leidenschaft ist seine Kaninchenzucht Hund Locke ist eine 6-jährige Labradorhündin und sehr anhänglich
Was bisher geschah…
Die Fortsetzung:
„Das kann doch nicht wahr sein“, entfährt es mir, als ich verdutzt das letzte Kalenderblatt angucke, das mich von der Kinderzimmerwand angrinst. Ein Schneemann und ein Elch. Das ist der Beweis: Das Jahr ist rum und der Streit um die Feiertage geht in eine neue Runde. Wie lange hängen die wohl schon? Mir wird angst und bange.
Zum Glück habe ich unseren Hund Locke auf meiner Seite. Wir sind ein eingeschworenes Team. Als sie zu uns kam, war sie drei Jahre alt und sichtbar unterernährt. Jetzt ist sie drei Jahre älter und – nun ja, rundum glücklich. Egal, die Kinder liebten sie von der ersten Sekunde an und wollen sie immer bei sich haben. Dachte ich zumindest. Erst sah es auch ganz so aus, als ob wir leider unmöglich zu meinen Schwiegereltern fahren können, denn ohne ihre Locke wollen meine Kinder nicht sein. Keinen Tag. Aber anscheinend ist es Martina irgendwie gelungen, den Zwergenaufstand niederzuschlagen, fragen Sie mich nicht, wie!
„Locke verträgt sich nicht mit Oma Hanni, die wird sonst krank. Du musst mit ihr Weihnachten feiern“, rief Lukas unserer Hundesitterin Francesca nämlich neulich hinterher. „Prima“, dachte ich, „soll Francesca doch mit Hanni feiern.“ Es fuhr mir eiskalt den Rücken runter, als ich begriff: Lukas hatte es anders gemeint. Die Kinder waren bereit, ohne Locke Weihnachten zu feiern. Die Wahrheit gefiel mir nicht, aber das ist wohl die Rache für mein taktisches Kalkül. Jedenfalls muss ich mir dieses Jahr wohl eine neue Taktik überlegen, um die Kinder auf meine Seite zu ziehen.
Nein. Ich bin eigentlich kein Fan von Weihnachten. Aber seit die Zwerge da sind, war jedes Jahr ein Fest. Allein die strahlenden Augen beim täglichen Öffnen der Türchen im Adventskalender! Außerdem ist das Baumschmücken ist eine große Tradition bei uns: Jeder bekommt eine Seite des Baumes, die er dekorieren darf. Das Ergebnis ist selten schön, aber die Zwerge sind immer glücklich. Das möchte ich nicht missen. Bei Martinas Eltern gab es immer Strohfiguren und echte Kerzen. Als Martina mit Lukas schwanger war, haben wir einmal dort gefeiert. Lena war regelrecht verstört, weil sie sich ganz anders verhalten sollte. Gerade stehen, nicht toben, den Baum nicht schmücken. Ein schrilles Geräusch weckt mich aus meinen Tagträumen.
Lukas schaut mich vorwurfsvoll an. Es ist mein Diensttelefon. Ich gehe trotzdem ran. Mein Chef. Er säuselt mir ins Ohr. Die Arbeit der letzten Tage habe sich ausgezahlt. Wir haben einen weiteren Auftrag bekommen. Ich fühle mich erleichtert. Denn das bedeutet: keine abendfüllenden Diskussionen, keinen Streit mit Martina. Ich werde arbeiten, Urlaub kann ich vergessen. Zwei Tage auf der Autobahn oder im überfüllten Zug zu verbringen, wird mir Martina nicht zumuten. Ich lasse Lukas an seiner Werkbank zurück, gehe zu Martina, sage, es tue mir leid. Und das ist nicht gelogen.
Sie blickt mich an, lächelt. „Geschenkt“, sagt sie, „ich lade meine Eltern einfach zu uns ein“. Schöne Bescherung.
Schöne Bescherung? Denkste. Denn die Geschenke-Jagd stellt alle vor Herausforderungen.
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Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird mit der Weihnachtsgeschichte. Sicherlich geht es dann in der Familie sehr turbulent zu.