Je nach Arbeitszeit sind es drei oder vier Stunden, die in vielen Familien als gemeinsame Familienzeit am Tag bleiben. Der kurze Zeitraum zwischen Abholen aus dem Kindergarten oder Schulschluss muss ja auch noch herhalten für Haushalt, Einkaufen, Arzttermine, Turnen, Musikstunde, Abendessen und Einschlafritual. Und eigentlich möchte man ja auch einfach mal zusammen sein. Aber wo bleibt noch Platz für echte, gemeinsame Familienzeit – ohne Stress und Streit – im teilweise straff durchgetakteten Alltag? Ich habe sechs Tipps für einen entspannten Feierabend mit der Familie.

1. Den Nachmittag entrümpeln
Was als Erstes hilft, ist konsequentes Entrümpeln des Nachmittags. Alle Termine sollten auf den Prüfstand gestellt werden: Lassen sich die Termine verschieben? Müssen sie wirklich sein? Wird der Klavierunterricht aus echter Leidenschaft gemacht oder einfach nur, weil es alle machen? Falls nicht: streichen.
2. Einen terminfreien Nachmittag pro Woche einführen
Gerade wenn man mehrere Kinder hat, ist fast jeden Nachmittag etwas los. Legen Sie die Termine so, dass ein Nachmittag in der Woche für alle frei bleibt. Fürs Spielen ohne Termindruck.
3. Routinen entlasten das Gehirn
Unser Gehirn muss die ganze Zeit improvisieren und arbeiten. Besteht unser Nachmittag aus Routinen, wie das gemeinsame Kaffeetrinken nach dem Kindergarten oder das gemeinsame Kochen, kann unser Gehirn sich ausruhen und einfach mal nichts tun, außer sich in die Nachmittagsroutine fallen zu lassen.
4. Rituale sorgen für Zusammengehörigkeitsgefühl
Kinder brauchen keine täglichen Highlights für eine glückliche Kindheit. Viel wichtiger ist das Zusammengehörigkeitsgefühl, das durch Familienrituale entsteht und zusammenschweißt. Das können Rituale aus der eigenen Kindheit sein, wie das samstägliche Pfannkuchenbacken, oder aber ganz neue Rituale, die man gemeinsam mit den Kindern einführt.
5. Haushalt zur Quality Time machen
Ja, richtig gehört. Auch Hausarbeit kann Quality Time sein. Wenn man sie zusammen statt nur nebeneinander her erledigt. Wenn die Aufgaben gerecht verteilt sind, gibt es weniger Gemecker. Und gerade größere Kinder kommen beim gemeinsamen Kochen viel eher ins Erzählen als beim direkten „Verhör“. Ganz abgesehen davon, dass die einzelnen Aufgaben viel schneller erledigt werden, wenn alle mit anpacken und man so mehr Zeit fürs Wesentliche hat.
6. Das Abendessen als gemeinsamen Treffpunkt
Eine gemeinsame Mahlzeit am Tag sollte sein: ein Treffpunkt für die ganze Familie, an dem man sich über den Tag austauscht. Wichtig dabei: Handys haben am Essenstisch nichts zu suchen! Und jeder ist mal dran mit Erzählen. Tischmanieren sollte man übrigens lieber durchs Vorbildsein als durchs Meckern vermitteln, das ist auch gut für die Stimmung.
Mehr Tipps: Weitere Tipps für einen entspannten Nachmittag mit der Familie finden Sie in Nathalie Klüvers Buch „Afterwork Familie – wie du mit wenig Zeit dich und deine Kinder glücklich machst“.

Über Nathalie Klüver
Nathalie Klüver, auch bekannt als ganz normale Mama, ist freiberufliche Journalistin für verschiedene Zeitschriften und Mutter von drei Kindern. Auf ihrem Blog berichtet sie vom ganz normalen Wahnsinn im Familienalltag, behandelt ernste, nachdenkliche, aber auch heitere Themen. Ihr Motto: Mit Humor geht alles leichter.
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