Hat Ihr Kind nach gründlichen und von Spezialisten durchgeführten Tests die Diagnose Lernschwäche erhalten? Lassen Sie den Kopf nicht hängen. Eine Lernschwäche zu haben, ist nicht schlimm! Ihr Kind wird von Tag zu Tag lernen, besser damit umzugehen. Beschäftigen Sie sich in Ruhe mit dem Thema und überstürzen Sie nichts. Sie werden gemeinsam mit geeigneten Therapeuten und Experten den richtigen Weg für Ihr Kind finden.
Wir geben Ihnen ein paar Tipps an die Hand, worauf Sie zuhause in der Familie achten können, um Ihrem Schützling eine wohltuende Lernumgebung zu ermöglichen:
1. Offener Umgang mit Lernschwäche
Bei Ihrem Kind wurde kürzlich eine Lernschwäche diagnostiziert. Nun ist es wichtig, dass Sie in der Familie und Ihrem Kind gegenüber offen mit dem Thema Lernschwäche umgehen. Ihr Kind muss wissen, woran es ist. Geben Sie ihm Klarheit, aber verdeutlichen Sie auch, dass eine Lernschwäche nichts mit Dummheit bzw. niedrigerer Intelligenz zu tun hat. Es geht lediglich um die Art und Geschwindigkeit des Lernens. Ihr Kleines lernt eben anders als die restlichen Kinder der Klasse.
2. Weniger ist oft mehr
Ehrgeizige Eltern verfallen bei der Diagnose Lernschwäche schnell in übergroßen Tatendrang, natürlich weil Sie nur das Beste für ihr Kind wollen. Sie organisieren Therapien, Nachhilfe und Übungsstunden … und schütten Ihr Kind mit Aktivitäten zu. Es ist jedoch ratsam, das Ganze langsam anzugehen und erst einmal auszutesten, was genau Ihrem Kind hilft. Denn zu viel des Guten kann unter Umständen erdrückend wirken und bei Ihrem Kind noch mehr Stress aufbauen.
3. Lehrplan kennen
Beschaffen Sie sich für die Fächer, in denen Ihr Kind eine Lernschwäche aufweist, unbedingt den aktuellen Lehrplan. Dieser hilft Ihnen zunächst bei der Einschätzung des Lernlevels Ihres Kindes. Danach können Sie gezielt die Baustellen ausmachen, wo es am meisten hapert, dort Stoff nachholen, gemeinsam üben und Ihr Kind pünktlich auf Klassenarbeiten vorbereiten. Der Lehrplan ist quasi auch ein Terminkalender, an dem Sie sich das Schuljahr über entlang hangeln können.
4. Lernschritte sorgfältig planen
Zudem ist es wichtig, dass der Schulalltag Ihres Schützlings möglichst bis ins Kleinste organisiert ist: Besorgen Sie sich dafür doch einen Wandplaner, wo Sie gemeinsam Hausaufgaben, Tests, Klassenarbeiten und andere Schultermine eintragen. Das gemeinsame Planen verpflichtet beide Seiten, Ihren Beitrag zu jedem Termin bzw. Ereignis zu leisten. Ihr Kind weiß, wann es wofür lernen muss und Sie können es rechtzeitig dazu motivieren. Sie werden sehen: So wachsen Sie als Lernteam immer mehr zusammen.
5. Hausaufgaben organisieren
Helfen Sie Ihrem Kind regelmäßig beim Erledigen der Hausaufgaben. Es fühlt sich sicherer und motivierter, wenn Sie ihm den Rücken stärken. Am besten zuerst die schwierigeren Fächer erledigen und dann die Kür einplanen, denn Ihr Kind wird höchstwahrscheinlich mit der Zeit die Konzentration verlieren und längere Pausen einlegen wollen. Hilfreich ist auch, wenn Ihr Kind einen festen, ruhigen und schön eingerichteten Arbeitsplatz hat, wo es jederzeit ungestört lernen kann und wohin es nach Pausen auch immer wieder gern zurückkehrt.
6. Externe Hilfe engagieren
Sollte Ihre Zeit aufgrund der beruflichen Situation sehr knapp bemessen sein, lohnt es sich, über regelmäßige Nachhilfe nachzudenken. Es ist wichtig, dass Ihr Schützling engmaschig dabei unterstützt wird zu lernen. Achten Sie bereits beim Erstgespräch mit potenziellen Nachhilfelehrern auf deren Erfahrung im Umgang mit lernschwachen Kindern und fragen Sie bewusst danach.
7. Geduld üben
Das Wichtigste ist natürlich, sich ständig in Geduld zu üben. Mal wird Ihr Kind nur kleine Fortschritte, manchmal aber auch einen großen Lernsprung schaffen. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: Wiederholung macht den Meister! Vermitteln Sie Ihrem Nachwuchs zudem immer wieder, dass Sie ihn so schätzen und lieben, wie er ist und er stets auf Ihre Unterstützung zählen kann.
Gern können Sie über die Kommentarfunktion Ihre Erfahrungen mit dem Thema Lernschwäche mit den Lesern des Betreut.de Familienmagazins teilen. Vielen Dank!
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Hallo ,meine Tochter hat seid sie in der 3 Klasse ist, Probleme und kann sich schlecht konzentrieren. Ich habe sie testen lassen und sie hat eine Konzentrationsschwäche und eine Lese -rechtschreib schwäche. Sie soll laut dem Bericht des KPJ den Nachteilausgleich für die Schule bekommen. Ich stehe noch ganz am Anfang und muss mich erstmal informieren was jetzt an Förderung für sie möglich ist und mit Klassenlehrerin und Rektorin sprechen. Ich hoffe wir erhalten gute Möglichkeiten und meine Tochter hat wieder mehr Freude am lernen.
Wir drücken die Daumen, dass es besser wird. Alles Gute für Ihre Tochter.