5 Tipps für die Vereinbarkeit von Beruf und Schwangerschaft

Wenn Nachwuchs ansteht, bedeutet das besonders für die werdenden Mamas, aber auch für Ihre Partner eine ereignisreiche Zeit und nicht selten eine enorme Doppelbelastung. Der Wunsch und das Bemühen, Beruf und Familie zu vereinen, beginnen schon lange vor der Geburt. Wir möchten Euch mit diesem Beitrag gerne ein paar Ideen mit auf den Weg geben, wie man die aufregende Zeit der Schwangerschaft mit der des Arbeitslebens möglichst entspannt unter einen Hut bekommt.

 

 

1. Kenne deine Rechte und Pflichten!

Sobald eine Frau schwanger ist, wird sie und das Baby durch das Gesetz zum Schutz der erwerbstätigen Mutter MuSchG besonders abgesichert. Mache Dich also mit diesem Gesetz vertraut und fordere Deine Rechte im Notfall auch bei Deinem Arbeitgeber ein. Beispielsweise darf der Arbeitgeber Dich nicht kündigen, solange Du unter das Mutterschutzgesetz fällst. Damit dieser Kündigungsschutz greift, musst Du den Arbeitgeber aber erst einmal über Deine Schwangerschaft informieren (und auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel). Ganz prinzpiell besteht ein generelles Beschäftigungsverbot in der Zeit des Mutterschutzes. Wobei Du in den sechs Wochen vor der Geburt schriftlich erklären könntest, dass Du trotzdem arbeiten möchtest. Ein absolutes Beschäftigungsverbot gilt allerdings für den Mutterschutz nach der Geburt.

 

Auch die Elternzeit, bei der Du übrigens keine Zustimmung, sondern lediglich eine schriftliche Kenntnisnahme des Arbeitgebers benötigst, bringt besondere Rechte für Dich mit. So ist es möglich, unter dem Schutz der Elternzeit erst Teilzeit (bis zu 30h/Woche) wieder in den Beruf einzusteigen und trotzdem die Vollzeitstelle nach Beendigung der Elternzeit wieder antreten zu können. Achtung: Der Arbeitgeber ist zwar verpflichtet, Dir eine Stelle freizuhalten, allerdings muss es nicht genau die gleiche, sondern lediglich eine gleichwertige Stelle sein. Auch hier gilt es, den Arbeitgeber rechtzeitig über die Elternzeitpläne zu informieren, damit auch hier der Kündigungsschutz, der während dieser Zeit gilt, in Kraft treten kann.

 

Grundsätzlich gilt eine offene und verbindliche Kommunikation mit dem Arbeitgeber, denn auch diese sind oft unsicher, wie die schwangeren Arbeitnehmerinnen zum Job und ihrer Zukunft im Unternehmen stehen. Sie sind meist sehr dankbar, wenn man bzw. Frau das Gespräch sucht.

2. Kümmere Dich frühzeitig um Unterstützung

Eine entspannte Schwangerschaft geht Hand in Hand mit einer kompetenten Schwangerschaftsbegleitung. Such Dir also schon sehr frühzeitig eine passende Hebamme (Achtung: Beleghebammen und Hausgeburtshebammen sollte man schon im ersten Trimester suchen!) und nutze sie auch! Du solltest Dich sowohl mit deinem Arzt als auch mit deiner Hebamme wohl fühlen und sie alles fragen können, wenn notwendig. Gut zu wissen ist, dass Du die Wahl hast, Dich nur von einer Hebamme, nur vom Gynäkologen oder von Beiden parallel betreuen zu lassen. Wenn du das Gefühl hast, dass Du trotzdem unsicher oder überfordert bist (ich verspreche Dir, da bist Du nicht die Einzige!), suche Dir noch eine Alternativ-Unterstützung in Form einer Doula, für den emotionalen Part, und/oder in Form eines Baby Planners, für den organisatorischen Part.

 

Solltest Du schon Kinder haben und alleinerziehend sein oder wenn Dein Partner viel unterwegs ist, besteht die Möglichkeit, sich für die Zeit des Wochenbettes eine Haushaltshilfe oder Mütterpflegerin von der gesetzlichen Krankenkasse bezuschussen zu lassen. Wenn dies für Dich in Betracht kommt, informiere schon im zweiten Trimester Deine Krankenkasse und nehme Kontakt zu örtlichen Haushaltshilfen oder Mütterpflegerinnen auf. So kannst Du beruhigt auf das Wochenbett zugehen. Auch andere Schwangere können eine gute Hilfe sein, da Ihr dieselben Themen habt, die Euch beschäftigen.

3. Informiere Dich darüber, wann wichtige Termine anstehen

Wann muss ich den Arbeitgeber über meine Schwangerschaft oder Elternzeit informieren? Macht es Sinn, die Steuerklasse zu wechseln und wenn ja, wann? Kümmere ich mich um eine Sorgerechtserklärung und Vaterschaftsanerkennung vor oder nach der Geburt? Wie viel Lieferzeit hat der auserkorene Kinderwagen und wie lange sollte man ihn auslüften lassen? Ab wann macht ein Geburtsvorbereitungskurs Sinn?

 

Dies sind nur einige Fragen, die man sich während der Schwangerschaft stellen sollte und die zusätzlich zur Jobroutine und den leidigen Wocheneinkäufen anfallen. Deswegen macht es Sinn und viel weniger Stress, wenn Du Dir eine zeitliche Übersicht zu den wichtigsten Themen anlegst. Einen hilfreichen und kostenlosen Schwangerschafts-Fahrplan findest du übrigens hier.

4. Gib Arbeit ab!

Du arbeitest Vollzeit und hast einfach keinen Nerv mehr für den Haushalt? Das ist völlig in Ordnung! Gönn Dir eine Haushaltshilfe. Immerhin fallen dafür die After-Work Biere und Cocktailabende weg. Du hast schon Kinder, aber kannst nicht mehr in Höhlen kriechen und auf Gerüste klettern? Dann such Dir einen Babysitter. Auch ein Einkaufs-Lieferservice ist eine tolle Entlastung für vielbeschäftige werdende Eltern. Schwangerschaft und Berufstätigkeit kann zu einer enormen Doppelbelastung werden. Kein Wunder, dass immer mehr Frauen mit stressbedingten Schwangerschaftsbeschwerden weniger einsatzfähig oder gar ans Bett gefesselt sind.

 

Deswegen solltest Du alles, was Dich zusätzlich belastet, auslagern. Auch, wenn du in Deinem Job merkst, dass Du bestimmte Dinge schwangerschaftsbedingt nicht mehr leisten kannst, gib sie nach Möglichkeit ab. Das zeigt Deinem Chef, dass Du Dir im Klaren über Deine Ressourcen bist und offen und ehrlich über die sich verändernden Umstände kommunizierst. Und Dir hilft es, trotz der Veränderung, noch gute Arbeit zu leisten.

5. Suche Dir einen Ausgleich!

Auch wenn nicht immer viel Zeit zum Genießen bleibt, solltest Du Dir diese Momente nehmen, um Dich und den Nachwuchs zu verwöhnen. Geh zum Yoga, lass Dir eine Schwangerschaftsmassage verschreiben oder geh mit Deinem Partner richtig schön essen. Such Dir kleine Oasen im Alltagstrubel und fordere diese Zeit ein. Das ist so leicht gesagt und nicht immer umzusetzen, ganz klar. Aber schon 5 Minuten mehr unter der Dusche oder ein ausgiebiger Lunchtermin mit sich selbst, kann zu einer solchen Oase werden.

 

Dies sind nur einige kleine Tipps und Inspirationen für eine bessere Job-Schwangerschafts-Balance. Mehr zu diesem Thema findest Du in unserem Blog.

 

Habt Ihr noch weitere Tipps für uns? Wie habt IhrEure Schwangerschaft erlebt? Wir sind gespannt auf Eure Kommentare!





Kommentare
  1. 5 Tipps für die Vereinbarkeit von Beruf und Schwangerschaft
    Fine | Mittwoch,April 05.2017

    Vielen Dank für den Artikel. Der erste Schritt bei der Schwangerschaft ist sicherlich der Gang zum Gynäkologen. Dieser kann einem dann auch die Schwangerschaft bestätigen. Der Gynäkologe meiner Schwester hat ihr damals bei ihrer Schwangerschaft auch hilfreiche Tipps bezüglich ihres Berufs gegeben.

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