Auftraggeber Krankenkasse

Auftraggeber Krankenkasse

Lohnt es sich, als Alltagshelfer für Krankenkassen zu arbeiten?

Waren Sie als Alltagshelfer schon einmal für eine Krankenkasse tätig? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Wir möchten von unseren Lesern erfahren, ob sich diese Jobs finanziell lohnen.

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Immer mehr Versicherte bekommen heute im schweren Krankheitsfall von ihrer Krankenkasse eine Haushaltshilfe oder andere Alltagshelfer zur Seite gestellt. Gut für die Betroffenen, denn so kann die Betreunung von Haushalt und Kindern in der Regel gewährleistet bleiben. Doch was ist mit den Alltagshelfern, die den Kranken tagein, tagaus tatkräftig unter die Arme greifen? Werden diese von den Krankenkassen überhaupt entsprechend bezahlt? Wir haben hinter die Kulissen geschaut.

Beispiel Schwangerschaftsunterstützung

Eine Schwangerschaft mit Liegepflicht oder eine komplizierte Geburt führen nicht selten dazu, dass der Elternteil, der bis dahin den Haushalt organisierte, zeitweilig nicht in der Lage ist, diesen weiterhin zu bewältigen. Folglich haben Mitglieder gesetzlicher Krankenkassen seit 2016 nach § 38 SGB V in diesen und ähnlichen Situationen – z.B. nach Unfällen, schweren Erkrankungen und Operationen oder in Rehaphasen – einen rechtlichen Anspruch auf eine Haushaltshilfe. Die Dauer der Unterstützung ist normalerweise auf vier Wochen begrenzt, in Ausnahmefall können es bis zu 26 Wochen sein. Ein lukrativer Job für Alltagshelfer, da sich daraus durchaus Folgeaufträge eregeben können.

Im Netz umgehört

Doch immer wieder hört man in den Medien oder in Diskussionsforen von Beschwerden über eine ungenügende Bezahlung der Haushaltshilfen und Alltagshelfer durch die Krankenkassen. Von 5 bis 9,50 Euro ist da die Rede. So kritisierte beispielsweise das Handelsblatt die Entlohnungspraktiken vieler Krankenkassen bei Haushaltshilfen: „Auch für Krankenkassen gilt das Mindestlohngesetz. Doch bei der Entlohnung privat organisierter Haushaltshilfen fühlen sich einige nicht daran gebunden. Dabei ist auch die Empfehlung des Spitzenverbands eindeutig.“ Demnach müsste es eine Entlohnung von mindestens 9,19 Euro pro Arbeitsstunde sein, ab 2020 sogar 9,35 Euro.

Umfrage in der Betreut.de-Community

Wir wollten es genauer wissen und haben uns deshalb Ende Oktober in unserer Community umgehört und nach der Zufriedenheit mit der Entlohnung durch Krankenkassen gefragt. Doch das Stimmungsbild war auch hier eher trübe. Lediglich 14% der Befragten sind mit der Bezahlung der Krankenkassen zufrieden.

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Lohnempfehlungen

Das Portal Sozialversicherung kompetent berichtet zur Lohnhöhe für im Krankheitsfall engagierte Haushaltshilfen: „Die Erstattung ist jedoch auf eine angemessene Höhe und auf eine angemessene Stundenzahl begrenzt. Diesbezüglich gehen die Spitzenverbände der Krankenkassen in ihrem Gemeinsamen Rundschreiben vom 09.12.1988 zu § 38 SGB V davon aus, dass als angemessene Stundenzahl ein 8-stündiger Einsatz pro Tag gilt. Die Kosten sind dabei auf einen Höchstbetrag von 2,5 Prozent der monatlichen Bezugsgröße, auf- oder abgerundet auf den nächsten geraden Eurobetrag, begrenzt (im Jahr 2019: 78,00 Euro für einen 8-Stunden-Tag bzw. 9,75 Euro pro Stunde).“

Das Portal Biallo führt sogar ein paar Positivbeispiele auf: „Sucht der Versicherte sich selbst eine Hilfe, erstattet die Kasse die Kosten, allerdings in unterschiedlicher Höhe. Die SBK und die BIG direkt gesund übernehmen zum Beispiel 9,50 Euro pro Stunde oder 76 Euro pro Tag.“

Unsere Tipps für Sie

  1. Die Kostenübernahme für eine im Kranlheitsfall engagierte Haushaltshilfe ist eine Sachleistung. Rechnen Sie Ihre Dienste deshalb immer direkt mit der Krankenkasse ab.
  2. Weisen Sie die zuständige Krankenkasse auf den gesetzlichen Mindestlohn und das oben genannte Gemeinsame Rundschreiben der Spitzenverbände der Krankenkassen vom 09.12.1988 zu § 38 SGB V hin.
  3. Melden Sie Ihre Tätigkeit immer legal an, z.B. bei der Minijob-Zentrale.
  4. Dokumentieren Sie durchgängig alle geleisteten Arbeitszeiten auf einem übersichtlichen Stundenzettel und stellen Sie ggf. die entsprechende Rechung.

Liebe Alltagshelfer, wir möchten von Ihnen wissen: Waren Sie schon einmal als Alltagshelfer für eine Krankenkasse bzw. eine von der Kasse unterstützte bedürftige Person tätig? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Hat sich dieser Auftrag finanziell für Sie gelohnt? Hinterlassen Sie uns doch bitte einen Kommentar. Vielen Dank!

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