Barrierefreies Wohnen

Barrierefreies Wohnen

Was gibt es beim Umrüsten zu berücksichtigen?

Damit ältere, pflegebedürftige Menschen oder Menschen mit einer Behinderung ihren Alltag ohne Hindernisse meistern können, sollte ihr Umfeld möglichst barrierefrei gestaltet sein.

Die meisten Menschen möchten so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben, aus diesem Grund ist barrierefreies Wohnen sowie die Umrüstung der eigenen vier Wände in ein barrierefreies Zuhause vor allem für Ältere oder Menschen mit Behinderung ein wichtiges Thema. Doch auch jüngere Menschen sollten sich frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen, z.B. bei der baulichen Planung des Eigenheims oder beim Umzug in eine neue Wohnung. Aufgrund des weiter steigenden durchschnittlichen Lebensalters, wird das Thema Barrierefreiheit in all seinen Facetten in den nächsten Jahren zunehmend wichtiger werden.

Was bedeutet Barrierefreiheit und warum ist es für die Gesellschaft so wichtig?

Barrierefreiheit wird in den meisten Fällen im Zusammenhang mit der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung sowie mit ihrer gleichberechtigten Teilhabe in allen Lebensbereichen verwendet. Dies ist grundsätzlich richtig, der Begriff ist jedoch umfassender, wie in einer Publikation von Aktion Mensch erläutert ist: „Barrierefreiheit bedeutet, dass Gebäude und öffentliche Plätze, Arbeitsstätten und Wohnungen, Verkehrsmittel und Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungen und Freizeitangebote so gestaltet werden, dass sie für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind.“ Barrierefreiheit hilft somit allen erwachsenen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Senioren, Kindern und Menschen, die lediglich zeitlich vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Was bedeutet Barrierefreiheit im Kontext Wohnen?

Eine große Herausforderung im Kontext Barrierefreiheit sind die Aspekte barrierefreies Wohnen sowie die barrierefreie Umrüstung einer Wohnung oder eines Hauses. Barrierefreies Wohnen soll allen Beteiligten ein selbstbestimmtes Leben in ihrer wohnlichen Umgebung ermöglichen.

Im Zusammenhang mit dem Begriff Barrierefreiheit wird häufig auch der Ausdruck „altersgerecht“ verwendet, z.B. im Hinblick auf den altersgerechten Umbau von Wohnungen oder Häusern. Streng genommen bedeutet „altersgerecht“ nicht nur seniorengerecht, sondern generationengerecht, also für jedes Alter geeignet.

Barrierefreier Umbau – Unterschiedliche Gegebenheiten, breites Spektrum an Möglichkeiten

Der gesamte Wohnungsbestand in Deutschland unterscheidet sich aufgrund des unterschiedlichen Baualters und den verschiedenen baulichen Gegebenheiten teilweise deutlich voneinander. Dementsprechend unterschiedlich stark ausgeprägt ist zum einen der Anpassungsbedarf, zum anderen die vorhandenen Möglichkeiten, um Umbau- und Renovierungsarbeiten für ein barrierefreies Zuhause durchführen zu können.

Umbaumaßnahmen für einen barrierefreien Haus- oder Wohnungszugang

Eine entscheidende Voraussetzung, ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden trotz eingeschränkter Mobilität führen zu können, ist laut SWR ein barrierefreier Zugang. Stufen vor dem Hauseingang lassen sich durch das Anbringen einer Rampe überwinden, diese dürfe bei einem Rollstuhlfahrer eine maximale Steigung von 6 Prozent aufweisen. Mögliche Alternativen stellen Hebebühnen oder die Konstruktion eines Lifts dar, falls hierfür die entsprechenden baulichen Voraussetzungen gegeben sind. Im Falle einer Sehbeeinträchtigung können starke farbliche Kontraste an Türen, Treppenstufen oder an Handläufen behilflich sein.

Umbaumaßnahmen für barrierefreies Wohnen am Haus- bzw. Wohnungseingang

Eine weitere Hürde auf den Weg zu einem barrierefreien Zuhause ist ein zu schmaler Türeingang. Muss die Tür verbreitert werden, ist hierbei auf eine Veränderung der allgemeinen Statik der Wohnimmobilie zu achten. Generell empfiehlt es sich, die Türschwelle an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen und einen elektrischen Türöffner anzubringen, damit sich die Tür von einem Bewohner im Rollstuhl einfach öffnen lässt.

In den meisten Fällen reicht einer Türverbreiterung jedoch nicht aus, da auch der Bereich vor sowie hinter der Tür ausreichend Bewegungsfläche aufweisen muss. So muss etwa im Flur das Rangieren mit einem Rollator oder Rollstuhl möglich sein. Hilfreiche Tipps zu weiteren Umbauarbeiten innerhalb einer Wohnung für ein altersgerechtes und barrierefreies Wohnen sind in diesem Dokument aufgeführt.

Barrierefreier Umbau des Badezimmers

Um das Badezimmer barrierefrei zu gestalten, sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: Es müssen zum einen schwellenlose Türen vorhanden sein, zum anderen muss mit einem Rollstuhl unter das Waschbecken gefahren werden können. Ferner muss sichergestellt sein, dass die Dusche eben ist und es muss ausreichend Platz für das Fortbewegungsmittel vorhanden sein. Die Toilette sollte mit dem Rollstuhl ebenfalls gut erreichbar sein.

Aufgrund der aufgezeigten Möglichkeiten wird deutlich, dass das Spektrum an Maßnahmen beim Umbau und bei der Renovierung sehr breit ist. Die Kosten für die aufgeführten Umbaumaßnahmen variieren je nach deren Umfang entsprechend stark.

Wie können die Umbauarbeiten finanziert werden?

Neben älteren Menschen empfiehlt es sich auch bereits für junge Familien, im Zuge des Neubaus an die Zukunft zu denken. Wer den Einzug ins Eigenheim plant, sollte die Immobilie von Anfang an altersgerecht gestalten. Auf diesem Weg können die teilweise hohen Kosten für einen späteren Umbau eingespart werden.

Bei anstehenden Renovierungs- und Umbauarbeiten sollte sich im Vorfeld über die unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten informiert werden, beispielsweise über verschiedene Förderinstrumente oder spezielle Kreditangebote von Kreditinstituten. Je nach Umfang der Renovierungsarbeiten am oder in der Wohnimmobilie kann es sinnvoll sein, ein Renovierungsdarlehen zu beantragen. Hierbei handelt es sich in erster Linie um einen regulären Ratenkredit. Dies bedeutet, der Kreditnehmer erhält die gewünschte Summe zur Durchführung der anstehenden Umbau- und Renovierungsarbeiten und tilgt im Gegenzug den erhaltenen Betrag sowie die anfallenden Zinsen durch die Rückzahlung fester monatlicher Mieten. Bei der Beantragung eines Renovierungskredites gibt es einige Aspekte zu berücksichtigen, die an dieser Stelle näher erläutert sind. Zudem ist erklärt, wodurch sich dieses Darlehen von anderen Kreditformen unterscheidet und welche Alternativen es bei der Finanzierung von Renovierungsarbeiten gibt.

Bestehende Herausforderungen für barrierefreies Wohnen

Wer auf der Suche nach einer passenden Wohnung für nähere Verwandte oder für sich selbst im Alter ist, dürfte in den meisten Fällen nicht auf Anhieb fündig werden. Nach wie vor gilt ein Bruchteil des gesamten Wohnungsbestandes in Deutschland als altersgerecht, sprich barrierefrei oder barrierearm.

Viele Wohnungen hierzulande wurden in den 50er- und 60er-Jahren gebaut. Zum damaligen Zeitpunkt war das Thema Barrierefreiheit noch nicht präsent, es gab andere Sorgen und Nöte, die dringender zu bewältigen waren. Mittlerweile ist das Thema in den Köpfen der Bürger stärker verankert, es gibt jedoch nach wie vor eine Reihe rechtlicher Hürden, die eine praxisnahe Umsetzung erschweren.

Rechtliche Hürden für Barrierefreiheit im Wohnungsbau

In der Bundesrepublik Deutschland wird im Bereich Bauen und Wohnen als Planungsgrundlage die DIN 18040 herangezogen. Der erste Teil dieser Norm führe für den öffentlichen Bereich eindeutig aus, was unter dem Begriff Barrierefreiheit zu verstehen ist. Im Wohnungsbau hingegen ist auf Grundlage von Teil 2 der DIN 18040 zu unterscheiden zwischen barrierefrei und rollstuhlgerecht.





Kommentare
  1. Barrierefreies Wohnen
    Fine | Donnerstag,März 30.2017

    Vielen Dank für den Beitrag. Für meine Großeltern suchen wir nun auch nach einer Immobilie, da ihre alte Wohnung leider nicht sehr altersgerecht war. Hoffentlich finden wir bald was passendes.

  2. Barrierefreies Wohnen
    immerhinehrlich | Mittwoch,Juni 28.2017

    Nun so ein Umbau ist ja auch belastend. Vor allem, wenn man vorher in einem großen Haus gewohnt hat.Manchmal ist es vielleicht auch besser, das große Haus zeitnah zu verkaufen und stattdessen einen Seniorenumzug in eine kleine Erdgeschosswohnung zu machen.Wobei das auch nicht so toll ist, die gewohnte Umgebung zu verlassen, aber wenn man es rechtzeitig plant, sollte das weniger ein Problem sein.

  3. Barrierefreies Wohnen
    Yvonne Kuefer | Montag,August 28.2017

    Vielen Dank für den interessanten Artikel! Meine Eltern sind nun auch nicht mehr die Jüngsten und mein Vater kann nach mehreren Hüftops nicht mehr gut laufen. Trotzdem wollen sie in ihrem Haus wohnen bleiben, weshalb wir überlegen, dass Bad umbauen zu lassen. Viele Grüße Yvonne

  4. Barrierefreies Wohnen
    Jonas | Montag,September 11.2017

    Guten Tag liebe Mitleser,danke für diesen informativen und guten Beitrag. Ich kenne das Problem mit der Barrierefreiheit. Meine Oma sitzt seit kurzem in einem Rollstuhl und nun müssen wir die komplette Wohnung umbauen, sodass sie ohne Probleme in der Wohnung leben kann. Nun spielen wir mit dem Gedanken, die Treppe barrierefrei zu gestalten und denken da an einen Lift.

  5. Barrierefreies Wohnen
    Sophie | Freitag,November 10.2017

    Interessanter Beitrag.Da mein Mann einen Unfall hatte, ist es nicht mehr so einfach für ihn, sich frei im Haus zu bewegen. Deswegen haben wir beschlossen ein barrierefreies Bad zu bauen. Dies ist nur der Anfang ihm ein einfacheres Leben zu gestalten.

  6. Barrierefreies Wohnen
    Anna | Donnerstag,Dezember 21.2017

    Ein Installateur kann hier wahrscheinlich auch sehr gut helfen. Gerade im Alter ist das barrierefreie Wohnen ja eine echt Erleichterung für die Menschen. Wir überlegen nun auch schon seit einiger Zeit ob wir das Badezimmer meiner Eltern umbauen lassen sollen.

  7. Barrierefreies Wohnen
    Anna | Dienstag,Januar 09.2018

    Wir wollen für unsere Großeltern auch bald das Bad umbauen. Leider fehlt uns dazu ein bisschen die Zeit, aber bald muss es gemacht werden. Hierzu werden wir dann sicherlich einen Fachmann beauftragen.

  8. Barrierefreies Wohnen
    Emmi | Freitag,Juni 22.2018

    Schwellenlose Türen haben meine Großeltern auch einbauen lassen. Sie haben beim Wohnungsbau früher schon darauf geachtet, dass die Gegenstände sich an ihr Alter anpassen. Die Türen haben sie nun aber erst ausgetauscht. Es ist seit Jahren ein Griff an der Wand neben der Wanne.

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