Was ist der BMI und wie wird er berechnet?
Body Mass Index, kurz: BMI, zeigt das Verhältnis des Gewichtes zur Körpergröße eines Menschen und gibt Auskunft darüber, ob sich sein Körpergewicht in einem gesunden Rahmen befindet oder er über- bzw. untergewichtig ist. Sowohl Übergewicht als auch Untergewicht bedeuten für Kinder wie für Erwachsene ein gesundheitliches Risiko. Tendenzen frühzeitig zu erkennen hilft dabei, rechtzeitig Veränderungen einzuläuten und sich einen gesünderen Lebensstil anzueignen.
Die BMI-Berechnung berücksichtigt Größe, Gewicht, Alter und Geschlecht des Kindes. Kinderärzte raten dazu, dass Eltern die Größe und das Gewicht ihres Kindes zu Hause messen und den BMI im Anschluss mit Hilfe eines Online-Rechners festlegen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte bietet auf seiner Webseite beispielsweise einen Body-Mass-Index Rechner für Kinder an.
Warum ist es ratsam, den BMI Ihres Kindes zu kennen?
Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen ist ein großes Problem, und der BMI bei Kindern gibt Eltern und Kinderärzten einen Ansatz, das Gewicht zu überwachen. Weltweit ist die Zahl fettleibiger Kinder in den vergangenen 30 Jahren drastisch angestiegen. In Deutschland ist mittlerweile jedes sechste bis siebte Kind übergewichtig. 6,3 Prozent davon sind laut einer Studie des Robert-Koch-Institutes sogar adipös, also krankhaft fettleibig.
Durch ein frühes Eingreifen können Eltern Veränderungen in Ihrem Lebenswandel einführen, auch wenn die Kinder noch jung sind. Eine Diät im eigentlichen Sinne sollte Kindern jedoch nicht verordnet werden. Eine insgesamt gesündere Ernährung mit frischen, nicht industriell verarbeiteten Lebensmitteln und ausreichend Bewegung ist weitaus zielführender und leichter umzusetzen.
Ist der BMI bei Kindern das einzig Wichtige?
Sich nur auf den BMI zu verlassen, ist nicht die einzige Möglichkeit, den gesundheitlichen Zustand Ihres Kindes zu ermitteln. Insbesondere Kinder haben während der Wachstumsphase unterschiedliche Körpertypen und die Körperfettmasse variiert stärker als bei Erwachsenen. Kinder, die plötzlich einen Wachstumsschub haben, wirken dadurch zeitweise dünner und wiederum andere benötigen länger um den so genannten „Babyspeck“ loszuwerden.
Lehrerin Andrea Judisch hat schon viele Kinder gesehen, die nach der Schuluntersuchung einen zu hohen BMI bescheinigt bekamen, jedoch in gesundheitlich einwandfreiem Zustand waren. „Ich hatte aber wiederum auch viele Grundschüler, die fettleibig waren, und bereits unter gesundheitlichen Problemen litten, wie zum Beispiel hohem Blutdruck und Typ 2 Diabetes – und doch verschlossen die Eltern ihre Augen vor den Tatsachen. Sie dachten, dass es völlig normal sei, dass „ihr Baby“ etwas mehr Speck auf den Rippen hat und unternahmen nichts, was für ihre Kinder gesünder gewesen wäre. In so einem Fall kann der BMI ein Weckruf sein.“ Auch wenn der BMI nicht das einzige ist, was wichtig ist, so ist es doch für viele Eltern eine Hilfe, die Gesundheit ihres Kindes zu verstehen.
Worauf sollten Eltern neben dem BMI noch achten?
Unabhängig davon, in welchem Rahmen sich der BMI Ihres Kindes befindet, können Sie jederzeit gesunde Gewohnheiten einführen, um das Wohlbefinden Ihres Kindes zu fördern. Ihre ganze Familie kann bereits von kleinen Veränderungen profitieren. Lassen Sie den Fernseher zum Beispiel während der Mahlzeiten ausgeschaltet und halten Sie sich an diese 6 Leitsätze für eine gesunde Lebensweise. Kinder ahmen häufig ihre Eltern nach, dementsprechend ist es das Beste, wenn Sie Ihrem Kind eine gesunde Lebensweise vorleben, verarbeitetes Fast Food vermeiden, selbst kochen und aktiv bleiben.
Wenn Sie sich Sorgen um das Gewicht und die Gesundheit Ihres Kindes machen, vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Kinderarzt. Er kann bei einer Untersuchung feststellen, ob Ihr Kind normalgewichtig und gesund ist.
Dieser Artikel über den BMI bei Kindern erschien ursprünglich bei Care.com und wurde aus dem Englischen übersetzt.