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Hunde im Büro: zwei Standpunkte

Pro oder contra Bürohund

Sind Hunde eine Bereicherung für das Arbeitsklima oder haben die pelzigen Kollegen am Arbeitsplatz eher nichts verloren? Beim Thema Bürohunde gehen die Meinungen weit auseinander. Hier schildern zwei Angestellte ihre Meinung.

Bei der Frage „Hunde im Büro: Ja oder nein?“ scheiden sich die Geister. Die einen stören sich nicht daran, ihren Arbeitsplatz nicht nur mit zwei- sondern auch mit vierbeinigen Kollegen zu teilen und befürworten das sogar ausdrücklich. Die anderen vertreten die Ansicht, dass Hunde in einem Büro nichts verloren haben und bei der Arbeit stören.

Bei der Care.com Europe GmbH sind die Hunde der Kollegen herzlich willkommen. So selbstverständlich ist es jedoch längst nicht überall – und natürlich eignet sich auch nicht jeder Arbeitsplatz für die Mitnahme des Haustieres. Büroräume sind in der Regel besser geeignet als zum Beispiel eine Bäckerei, eine Fabrik oder eine Schule.

Hier beziehen zwei Vertreterinnen unterschiedlicher Meinungen Stellung und erklären, warum sie für oder eben gegen Hunde im Büro sind.

CONTRA: Hunde gehören nicht in ein Büro!

Katrin, Angestellte

„Ich persönlich mag Hunde sehr gerne. Doch leider geht es da nicht jedem so wie mir. Auf diese Kollegen muss man Rücksicht nehmen, deshalb stehe ich der Frage, ob man seinen Hund mit ins Büro bringen sollte, eher skeptisch gegenüber.

Bei aller Zuneigung: Was passiert, wenn ich ein wichtiges Telefonat führen will und durch das laute Bellen eines Hundes daran gehindert werde? Problematisch kann es auch werden, wenn nicht nur einer den Hund mitbringt, sondern gleich mehrere Kollegen. Und sich dann zwei der tierischen Bürokollegen mal nicht so gut leiden können und einander ankläffen oder sich raufen. Das bringt dann meiner Meinung nach eine Menge Unruhe an den Arbeitsplatz und das stört wiederum die Konzentration der Mitarbeiter.

Außerdem sind natürlich mögliche Allergien ein Thema. Darauf sollte unbedingt Rücksicht genommen werden, wenn der Hund mit ins Büro kommen soll. In größeren Unternehmen ist es vielleicht möglich, darauf Rücksicht zu nehmen und beispielsweise ein Büro nur mit Leuten zu besetzen, die ihre Hunde mit zur Arbeit bringen, aber wie ist das bei kleineren Firmen?

Zudem frage ich mich, ob es für einen Hund wirklich so schön ist, den Tag in einer Büro-Umgebung zu verbringen? Schließlich wollen Hunde ja auch beschäftigt werden und nicht darauf warten, dass Frauchen oder Herrchen Feierabend machen. Wenn ich einen Hund hätte, würde ich es eher wie eine Freundin von mir halten: Sie lässt ihren Vierbeiner an mehreren Tagen der Woche bei ihren Eltern oder in der Obhut eines Tierbetreuers, der sich um die individuellen Bedürfnisse des Hundes kümmert.“

PRO: Hunde bereichern den Büroalltag!

Conni, HR-Managerin

„Als ich Hundebesitzerin wurde, freute ich mich umso mehr, dass ich meine Hündin „Xena“ auch mit ins Büro nehmen durfte. Das war für mich auch die Voraussetzung dafür, das Tier überhaupt aufzunehmen, denn Xena mindestens acht Stunden alleine zu Hause zu lassen, war einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbar.

Sein Herrchen oder Frauchen ins Büro begleiten zu dürfen, ist das Beste, was einem Hund passieren kann. Und auch für das Unternehmen und die Mitarbeiter birgt das viele Vorteile: Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde im Büro nachweislich die Stimmung lockern. Eine Forschergruppe an der Buffalo University New York fand etwa 2001 heraus, dass die Anwesenheit von Haustieren in Stresssituationen den Blutdruck senken kann. Der deutsche Bundesverband Bürohund e.V. will gar dem dramatischen Anstieg von psychischen Erkrankungen und Burnout im Arbeitsleben mithilfe der Eingliederung von Hunden im Büro entgegenwirken. Denn Hunde scheinen sich positiv auf den Menschen auszuwirken, die Beobachtung mache ich selbst ganz häufig – bei mir selbst und bei meinen Kollegen.

Im Winter helfen ein paar Kuscheleinheiten auf dem Schoß und schon ist es nur noch halb so kalt. Und zu jeder Jahreszeit geht es spätestens in der Mittagspause für einen Spaziergang vor die Tür. Das ist gut für die Gesundheit und hilft, einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Wenn man beispielsweise vor schwierigen Aufgaben steht, hilft eine kleine Spazierauszeit oder Tollerei mit dem Vierbeiner ungemein. Und wenn wirklich mal keine Zeit ist: Die Kollegen freuen sich erfahrungsgemäß auch immer, mal eine Runde um den Block zu gehen oder im Hof zu spielen. Und aus Personaler-Sicht kann ich sagen: Die Option, seinen Hund mit ins Büro zu nehmen, lässt auch den Arbeitgeber für viele potenzielle Bewerber noch attraktiver werden.

Klar gibt es auch Einschränkungen: Was, wenn man nach der Arbeit noch mit Kollegen weggehen möchte? Oder eine Firmenfeier ansteht? Was tun bei Terminen außerhalb des Büros? Ich selbst habe auch schon ein Job-Angebot für einen Hundebetreuer auf unserer Plattform aufgegeben – zufällig hat dann eine liebe Kollegin die Betreuung übernommen.“

So klappt es mit dem Vierbeiner

In jedem Fall sollte vor der Mitnahme eines Hundes ins Büro geprüft werden, ob das Büro eine geeignete Umgebung für ihn ist. Folgende Voraussetzungen sollten geklärt werden:

  • Ist der Vorgesetzte einverstanden? Was sagen die Kollegen dazu? Gibt es z.B. Hygienevorschriften, die das Mitbringen des Haustiers ausschließen?

 

  • Bei eventuellen Allergien oder ausgeprägter Hundeangst seitens der Kollegen: Gibt es Maßnahmen, die hier Abhilfe schaffen könnten? Sonst muss selbstverständlich darauf Rücksicht genommen werden.

 

  • Der Hund sollte kein Welpe oder Junghund mehr sein. In diesem Alter brauchen Hunde noch sehr viel Aufmerksamkeit und im Büro ist das nur eingeschränkt möglich.

 

  • Der Hund muss uneingeschränkt freundlich zu Menschen sein, auch zu Fremden. Er sollte außerdem kein territoriales Verhalten an den Tag legen.

 

  • Der Hund sollte außerdem einen guten Grundgehorsam besitzen und kommen, sitzen und auf seinem Platz bleiben, wenn man es ihm sagt.

 

Was halten Sie von Hunden im Büro? Nehmen Sie Ihren Vierbeiner vielleicht selbst mit zur Arbeit? Oder können Sie Katrins Position gegen die Mitnahme von Hunden ins Büro nachvollziehen? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.



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