Die richtige Hebamme finden – aber wie?

 

Bei der Suche nach der richtigen Hebamme tauchen viele Fragen auf. Wann ist der passende Zeitpunkt, sich auf die Suche zu machen? Was heißt überhaupt „richtige“ Hebamme? Wer passt wirklich zu mir und wie finde ich diese Hebamme? Hier erwarten dich praktische Tipps, die dir dabei helfen werden, die für dich passende Hebamme zu finden.

Wo finde ich eine Hebamme und wann ist der richtige Zeitpunkt?

Als erstes recherchierst du Hebammen, die bei dir in der Nähe arbeiten und das Leistungsprofil haben, das dich interessiert. Diese Auskünfte findet man zum Beispiel beim Hebammenverband oder auf hebammensuche.de. Da die Hebamme um den errechneten Stichtag herum verfügbar sein muss und Hebammen immer nur ein bestimmtes Kontingent an Frauen annehmen können, empfiehlt es sich auf jeden Fall, mehrere zu kontaktieren. Die Frage, welche Schwangerschaftswoche die richtige ist, ist leicht beantwortet: Es ist nie zu früh, sich eine Hebamme zu suchen! Du hast gerade festgestellt, dass du schwanger bist? Nur zu!

Welche Hebamme passt zu mir?

Der Kontakt zur Hebamme wird im Verlauf der Schwangerschaft vermutlich eng sein. Deshalb ist es immens wichtig, dass man sich bei ihr wohl fühlt. Und das führt direkt zur Antwort auf die Frage nach dem Auswahlkriterium Nummer 1: dein Bauchgefühl! Darüber hinaus gibt es aber natürlich ganz konkrete Dinge, über die man sich am besten schon im Vorfeld Gedanken macht und bei der Hebammensuche mit einbezieht: Was will ich eigentlich? Wie stelle ich mir meine Geburt vor? Und so weiter.

Was möchte ich – und was nicht?

Die ganze Hebammenbetreuung kann man als Baukastensystem betrachten, aus dem man frei wählen kann, was zu einem passt:

Vorsorge

  • ausschließlich von der Hebamme
  • abwechselnd mit dem Arzt
  • nur beim Arzt

Geburtsvorbereitung

  • ein Kurs für Frauen
  • ein Kurs für Paare
  • ein Frauenkurs mit ein bis drei Terminen, bei denen die Partner dabei sind

Geburt

  • Klinik mit Betreuung durch die diensthabende Hebamme (wie bei 90% der Frauen)
  • Klinik mit einer Beleghebamme
  • Hausgeburt mit einer Hausgeburtshebamme
  • Geburtshaus mit der dort tätigen Hebamme

Wochenbettbetreuung

Rückbildung

  • Rückbildungskurs im Krankenhaus, Geburtshaus oder in der Hebammenpraxis

 

Diese Leistungen werden allesamt von der Krankenkasse bezahlt. Die Rufbereitschaftspauschale bei Haus- bzw. Geburtshausgeburt und der Partnerbeitrag beim Geburtsvorbereitungskurs müssen (meistens) privat bezahlt werden.

Das alles, außer der Klinikhebamme, muss man sich selber organisieren! Einen genaueren Überblick über die gängigen Hebammenleistungen findet Ihr hier.

Das erste Telefonat

Mit diesen Vorüberlegungen ist man gut für ein Kennenlern-Telefonat vorbereitet. Aber wie führt man nun so ein Gespräch am besten? Entweder einfach gerade heraus oder man überlegt sich vorher konkrete Fragen, die im Telefonat abgearbeitet werden. Was willst du neben den harten Fakten wie zum Beispiel Verfügbarkeit eventuell von ihr persönlich wissen?

Dies sind ein paar Fragen, die mir häufig gestellt werden:

Das persönliche Kennenlernen

Wenn das Telefonat gut verlaufen ist, kann das erste Treffen für ein Vorgespräch verabredet werden. Wo das Treffen stattfindet, hängt davon ab, wie die Hebamme arbeitet: Manche Hebammen kommen zur Familie nach Hause. Andere machen einen Termin in ihrer Hebammenpraxis oder im Geburtshaus aus. Beim Vorgespräch geht es erst mal darum sich (noch) besser kennen zu lernen: Die Hebamme sieht sich den Mutterpass an, tastet den Bauch ab und stellt Fragen zur Schwangerschaft.

Irgendwie war’s das nicht!

Wenn man zwar alles richtig gemacht hat, aber nach dem ersten Termin dennoch merkt, dass die Chemie einfach nicht stimmt, dann ist es das beste, das möglichst sofort zu kommunizieren und getrennte Wege zu gehen. Bezogen auf die Leistungsabrechnung wird es dann allerdings ein wenig kompliziert. Denn das Gesundheitssystem ist nicht auf ein Hebammencasting eingestellt und bezahlt das Vorgespräch nur ein Mal! Es ist gar nicht mal so selten, dass die „erstbeste“ Hebamme auch gleich perfekt passt. Fragen zu stellen und mit Checklisten zu arbeiten ist gut, aber verlasst euch letzten Endes am besten auf euer Bauchgefühl!

 

Kurz und knapp: Checkliste zur Hebammensuche

Als Hilfestellung für die gut organisierte Hebammensuche habe ich eine Checkliste erstellt. Darin enthalten sind weitere Anregungen sowie Tipps und es gibt genug Platz für deine persönlichen Fragen an die Hebamme. Die Checkliste gibt es in einem ausführlichen Artikel zu dem Thema im Hebammenblog.

 

Über Julia

Über Jana:
Die Hebamme Jana Friedrich „verbloggt“ seit knapp fünf Jahren ihr Hebammenwissen rund um die Themen Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Säuglinge auf www.hebammenblog.de. Der Bedarf nach fundiertem Wissen und entsprechenden Ratschlägen ist ganz offensichtlich da: Inzwischen finden über 120.000 Leserinnen Monat für Monat Gefallen an den Beiträgen und Ratschlägen von Jana Friedrich.


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