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Datenanalyse: Katzenhaltung in der Großstadt

Diese Städte bieten die besten Bedingungen

Katzen sind die beliebtesten Haustiere der Deutschen. Betreut.de hat ermittelt, welche Großstädte die besten Grundlagen für die Katzenhaltung bieten und erläutert, worauf Besitzer zusätzlich achten sollten.

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„Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.“

Wie Rainer Maria Rilke (von dem dieses Zitat stammt), empfinden sicherlich auch viele andere Katzenfreunde. Die Katze ist Deutschlands Haustier Nummer eins. Insgesamt 13,4 Millionen sollen es in Deutschland an der Zahl sein, wohnhaft in jedem fünften Haushalt. Das einstige Nutztier, das ursprünglich gehalten wurde, um Mäuse und Ratten abzuhalten, hat sich längst zu einem Gesellschafter und Familienmitglied entwickelt, welches den Alltag der Menschen auf vielfältige Weise bereichert. Katzen sind wahrlich einzigartig und oftmals sind es gerade ihre liebenswürdigen Eigenheiten, mit denen sie die Herzen ihrer Menschen erwärmen. Oder wer ist nicht verzückt, wenn sie sich mal wieder in eine kleine Kiste zwängen und dann selig und zufrieden mit ihren großen Kulleraugen daraus hervorgucken?

Sicherlich tun alle Katzenbesitzer ihr Bestes, um ihren Katzen ein schönes Leben zu ermöglichen. Aber wie sieht es eigentlich mit den Rahmenbedingungen in ihrem Umfeld aus? Gerade in Großstädten ist die Katzenhaltung oft nur als reine Wohnungshaltung möglich, da ein Freigang vor allem durch das höhere Straßenverkehrsaufkommen mit zu großen Gefahren verbunden wäre. In welchen Städten finden Katzen in den Wohnungen also das beste Platzangebot vor? Wo gibt es die meisten Katzensitter? Und wie steht es um die tierärztliche Versorgung? Betreut.de ist diesen Fragen in seiner neuesten Datenanalyse auf den Grund gegangen, mit dem Ziel die besten Großstädte zur Katzenhaltung zu suchen… und hat sie gefunden!

Wiesbaden bietet die besten Bedingungen für die Katzenhaltung

Möglichst viel Wohnraum, viele Tiersitter und Tierärzte waren die Voraussetzungen für eine gute Platzierung im Städteranking. Diese Bedingungen sind am besten in Wiesbaden erfüllt. Die hessische Landeshauptstadt erreicht in allen drei Kategorien hervorragende Ergebnisse.

Auf den zweiten Platz schafft es Münster. Die Stadt sticht besonders beim Wohnraum hervor. Mit einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 86,3 m² und 4,1 Zimmern können sich die Samtpfoten dort am besten entfalten. Die Anzahl der Räume halten Experten deshalb für relevant, weil sie den Katzen mehr Abwechslung und Rückzugsmöglichkeiten ermöglichen. Übrigens: Münster war auch schon zweitbeste Stadt in unserem Hunderanking.

Über den dritten Platz dürfen sich Katzenbesitzer aus Gelsenkirchen freuen. Im Verhältnis zur Anzahl der Katzen ist das Angebot an Katzensittern dort so groß, wie sonst in keiner anderen Großstadt. Wer also in Gelsenkirchen noch eine Betreuung für seinen Stubentiger sucht, hat die besten Chancen.

Schlusslichter des Rankings sind Duisburg, Köln und Nürnberg.

Das vollständige Ranking finden Sie am Ende des Artikels.

Expertentipps zur Katzenhaltung in der Großstadt

Wenn eine Stadt möglichst großen Wohnraum – und damit auch genügend Freiraum für Wohnungskatzen – bietet sowie ein ausreichendes Angebot an Tierärzten und Katzensittern vorhanden ist, sind gute Grundlagen gegeben, die die Haltung einer Katze unterstützen. Ein zufriedenes Katzenleben hängt aber natürlich noch mehr davon ab, wie der Umgang und die Versorgung der Katze im Einzelfall durch die Besitzer erfolgt. Eine artgerechte Katzenhaltung zeichnet sich dadurch aus, dass sie dem Wesen und den Bedürfnissen der Katze bestmöglich gerecht wird. Dazu gehört mehr, als nur Futter, Wasser und eine Katzentoilette bereit zu stellen. „Aus der Verhaltensforschung wissen wir, dass nicht nur die Befriedigung lebensnotwendiger Bedürfnisse, sondern alle artgemäßen Verhaltensweisen – auch jene für uns Menschen eher unerwünschten oder unwichtig erscheinenden – für die Tiere selbst zum Teil von elementarer Bedeutung sind“, weiß Dr. Cristeta Brause, Tierärztin und Tierschutz-Referentin bei TASSO e.V. „Beispielsweise gehört das Krallenwetzen an Gegenständen zum Normalverhalten der Katze, das nicht verboten oder gar bestraft werden darf. Vielmehr muss dem Tier hierfür eine geeignete Stelle (Kratzbaum oder Kratzbrett) angeboten werden.“

Bei Großstadtkatzen, die überwiegend in der Wohnung gehalten werden, ist es daher notwendig, einige in der Natur für Freigängerkatzen zur Verfügung stehende Möglichkeiten von draußen nach drinnen zu verlegen. Das beinhaltet zum Beispiel Strukturen zum Kratzen und Klettern oder auch die Toilette, wobei darauf zu achten ist, die gesamte Wohnung für die im Haushalt lebenden Katzen sicher zu machen. Insbesondere bergen Kippfenster für Katzen eine große Gefahr, in dem Fensterspalt stecken zu bleiben und sich dabei zu verletzen, sodass diese besser geschlossen bleiben sollten. Doch Vorsicht! Nicht alle Katzen können sich damit zufriedengeben, ständig nur in der Wohnung zu bleiben: „Für viele Katzen, die einmal den Freigang kennengelernt haben, ist eine Wohnungshaltung ungeeignet, weil sie immer wieder raus wollen“, so die Expertin. Doch Katzen, die von Anfang an daran gewöhnt sind und auch in der Wohnung auf ihre Kosten kommen, vermissen den Freigang in der Regel nicht.

Dr. Cristeta Brause weist bei der Wohnungshaltung auf einige Grundregeln hin: „Man sollte immer ein Zimmer und eine Katzentoilette mehr als Katzen haben. Die Wasser-, Futter- und Toilettenplätze sind stets weit getrennt voneinander einzurichten. Möglichkeiten zur Aktivität und auch Ruhe- bzw. Rückzugsbereiche müssen den Tieren stets zur Verfügung stehen. Die Wohnung sollte so strukturiert sein, dass die Tiere ihr Verhaltensrepertoire ausleben können. Ideal ist die Einrichtung mehrerer Ebenen, Höhlen, Fensterplätze, Kletter-, Kratz- und Beschäftigungsmöglichkeit, wie etwa für Katzen geeignetes Spielzeug oder Pappkartons.“ Da auch Wohnungskatzen versehentlich mal nach draußen gelangen können und sich dann in der fremden Umgebung überhaupt nicht auskennen, empfiehlt die Expertin die Katzen kennzeichnen und registrieren zu lassen. So ist die Katze zweifelsfrei identifizierbar und kann vor allem auch im Vermisstenfall zurückvermittelt werden.

 

Über TASSO:

Die Tierschutzorganisation TASSO e.V. betreibt Europas größtes Haustierzentralregister. Neben der Registrierung und Rückvermittlung von vermissten Haustieren ist TASSO im Tierschutz im In- und Ausland aktiv. Nähere Informationen hierzu unter www.tasso.net

Methode

Das Ranking bezieht sich auf die 25 größten Städte Deutschlands und basiert auf drei Kategorien: Dem Wohnraum, der Verfügbarkeit von Katzenbetreuern und der tiermedizinischen Versorgung.

  • Für die Kategorie „Wohnraum“ wurden die durchschnittliche Wohnfläche und die Zimmeranzahl pro Wohnung einbezogen (Quelle: Zensus 2011). Gut schneiden demnach jene Städte ab, die sich durch eine große Wohnfläche und viele Zimmer auszeichnen.
  • Die Verfügbarkeit von Katzenbetreuern wurde anhand der bei Betreut.de registrierten Katzensitter (2017) im Verhältnis zur Anzahl der Katzen bestimmt. Je größer die Auswahl an verfügbaren Betreuern, desto besser.
  • Die tiermedizinische Versorgung bezieht sich auf die Anzahl der Tierarztpraxen (Quelle: Online Tierarzt Verzeichnis, 2017), die ebenfalls mit der Anzahl der Katzen ins Verhältnis gesetzt wurde.
  • Die Anzahl der Katzen pro Stadt entstammt dem Tierregister von Tasso e.V. (2017)

 

Zur besseren Vergleichbarkeit  wurden die einzelnen Metriken mit einer Skala von 0 bis 100 standardisiert. Jede Kategorie wurde im finalen Ranking mit jeweils einem Drittel gewichtet.

Gesamtranking der katzenfreundlichsten Großstädte

Stadt Gesamtranking Wohnraum Katzenbetreuung Tierärzte
Wiesbaden 1 4 2 5
Münster 2 1 21 4
Gelsenkirchen 3 17 1 18
Bonn 4 3 10 13
Bremen 5 4 25 7
Hannover 6 7 17 3
Wuppertal 7 7 5 15
Mannheim 8 16 4 11
Bochum 9 9 3 17
Leipzig 10 24 7 1
Düsseldorf 11 20 6 9
Dresden 12 23 8 2
Hamburg 13 15 20 8
Stuttgart 14 10 11 16
Berlin 15 22 14 9
Augsburg 16 14 19 14
Bielefeld 17 2 24 21
Frankfurt am Main 18 21 8 12
München 19 25 15 5
Essen 20 13 13 19
Dortmund 21 11 16 22
Karlsruhe 22 4 22 23
Nürnberg 23 11 17 24
Köln 24 19 22 20
Duisburg 25 18 12 25

Die Werte in der Tabelle geben nicht die absolute Anzahl der Betreuer, Tierärzte und des Wohnraums wieder, sondern das Abschneiden der Stadt in den einzelnen Unterkategorien. Das Gesamtranking errechnet sich auf Basis der tatsächlichen Werte, die zur Vergleichbarkeit mit einer Skala von 0 bis 100 standardisiert wurden. Jede Kategorie wurde gleichwertig gewichtet.

 

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