5 Herausforderungen bei der Tierbetreuung

Herausforderungen bei der Tierbetreuung

Worauf Katzen- & Hundesitter achten sollten

Im Alltag eines Tierbetreuers lässt sich nicht immer alles planen. Je nach Tierart, die betreut wird, können Katzensitter und Hundesitter auf unterschiedliche Schwierigkeiten stoßen. Wir zeigen, wie Sie reagieren sollten.

Tierbetreuung

 

Auch ein zahmes Haustier ist immer noch ein Tier und verhält sich nicht immer so, wie Tierhalter oder Tierbetreuer sich das wünschen. Probleme oder Verhaltensauffälligkeiten bei Hunden oder Katzen sind jedoch meist nicht die Schuld des Tieres. Stress sowie Fehler in der Erziehung oder Versäumnisse bei der Sozialisation des Tieres im Welpenalter sind in der Regel der Grund, weshalb es zu Schwierigkeiten im Alltag und Herausforderungen bei der Tierbetreuung kommt.

Was tun, wenn das Tier erkrankt oder sich verletzt?

Damit Sie gut vorbereitet sind – sollte das Tier während der Zeit der Tierbetreuung erkranken oder sich verletzen – bitten Sie die Familie vor ihrer Abwesenheit darum, Ihnen die Adresse des Haustierarztes und eine Telefonnummer zu hinterlassen, unter der Sie im Notfall Hilfe bekommen können. Beim Übergabegespräch für die Tierbetreuung  sollten auch eventuelle Eigenheiten des Tieres zur Sprache kommen. Sprechen Sie sich ab, wie Sie reagieren sollten, wenn der Hund oder die Katze tierärztliche Betreuung benötigt und/oder Medikamente verabreicht bekommen muss. Denken Sie daran, sich eine Quittung ausstellen zu lassen, wenn Sie die Kosten für die Behandlung beim Tierarzt oder in der Tierklinik vorstrecken müssen. Die Tierhalter können Ihnen auch ein Notfallbudget zur Verfügung stellen, auf das Sie zurückgreifen können, wenn während der Abwesenheit Tierarztkosten anfallen. Es kann zudem nicht schaden, wenn im Arbeitsvertrag zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber festgehalten wird, wie Sie in Notfallsituationen reagieren sollen.

Schwierigkeiten als Hundesitter: Worauf Hundebetreuer achten sollten

Eine instabile Rangordnung ist meist die Ursache für Probleme bei der Tierbetreuung von Hunden. Stellt man die Rangordnung wieder her, so dass der Hund Sie als Rudelführer betrachtet, können Schwierigkeiten zwischen Hund und Mensch vermieden werden.

1. Der Hund hört nicht auf Sie

Im Idealfall lässt der Hund alles stehen und liegen, sobald Sie ihn rufen. Das ist jedoch leider nicht immer der Fall. Egal ob Sie ihn beim Spaziergang an der Leine führen oder ihn frei laufen lassen: Um Zwischenfälle zu vermeiden, sollte er Ihnen immer seine volle Aufmerksamkeit schenken.

Was können Sie tun? Um die Aufmerksamkeit des Hundes zu erlangen und auch zu behalten, müssen Sie „spannender“ als seine Umgebung sein, indem Sie ihn beispielsweise mit Futter für erwünschtes Verhalten belohnen. Wenn der Hund bei Ihnen bleibt, Sie anschaut oder ruhig an anderen Hunden vorbeiläuft, erhält er eine Belohnung. Damit Sie das Tier nicht überfüttern, können Sie seine Morgen- bzw. Abendration in Form von Trockenfutter mit sich führen und diese nach und nach verfüttern. Bloggerin und Hundeexpertin Susanne von „ikarusDoodle“ erklärt Hundehaltern das Vorgehen anschaulich in einem Videobeitrag.

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2. Der Hund reißt beim Spazierengehen aus

Wenn der Hund sich beim Gassigehen gehen von der Leine losreißt und Sie die Kontrolle über ihn verlieren, kann dies bedrohlich werden. Der Hund gefährdet dann nicht nur sich selbst, sondern auch andere Hunde, Passanten, Rad- und Autofahrer.

Was können Sie tun? Um eine Gefahrensituation von vornherein zu vermeiden, sollte der Hund während der Tierbetreuung möglichst angeleint bleiben. Dies gilt vor allem dann, wenn beispielsweise bekannt ist, dass das Tier sich Artgenossen gegenüber mitunter aggressiv verhält. Sollte es zu einem Unfall kommen, tauschen Sie Kontaktdaten mit allen Beteiligten aus, fahren gegebenenfalls zum Tierarzt oder in die Tierklinik und setzen den Halter des Hundes umgehend über den Vorfall in Kenntnis. Es ist von Vorteil, wenn Sie als Tiersitter über die richtigen Versicherungen für bestimmte Eventualitäten verfügen.

Schwierigkeiten bei der Katzenbetreuung: Worauf Katzensitter achten sollten

Bei der Katzenbetreuung ist die Gefahr zwar gering, dass Menschen oder Artgenossen Schaden nehmen, dennoch gibt es auch bei der Tierbetreuung von Stubentigern einige Schwierigkeiten, auf die der Katzensitter vorbereitet sein sollte.

1. Die Katze kehrt nicht von ihrem Freigang zurück

Wenn Sie die Betreuung für einer Freigängerkatze übernehmen, während die Tierhalter im Urlaub sind, besteht das Risiko, dass das Tier nicht pünktlich heimkehrt. Denn Freigängerkatzen haben meist geregelte Zeiten, zu denen sie zurück in die Wohnung kehren – beispielsweise zum Zeitpunkt der Fütterung oder wenn die Familie nach der Arbeit heimkehrt. Wenn die Wohnung über eine Katzenklappe verfügt, kann dies sehr hilfreich sein, falls die Katze während Ihrer Abwesenheit in die Wohnung gelangen will. Bei kastrierten Katzen, die auf Partnersuche sind, kann es insbesondere im Frühjahr und Sommer zu längeren Ausflügen als gewöhnlich kommen. Da Katzen einen guten Orientierungssinn haben und ihr Revier kennen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Katze sich verläuft. Es kann jedoch passieren, dass sie nicht nach Hause kommt, weil sie in einer Garage oder einem Keller eingesperrt ist – leider sind auch Unfälle, zum Beispiel durch ein Auto, nie ganz auszuschließen.

Was können Sie tun? Bitten Sie die Katzenhalter, Ihnen vor deren Abwesenheit die typischen „Heimkehrzeiten“ der Katze aufzuschreiben, damit Sie sich daran orientieren können. Legen Sie gemeinsam fest, ab welcher Zeitspanne Sie sie vom Verschwinden des Tieres in Kenntnis setzen und gegebenenfalls weitere Schritte für die Suche einleiten. In diesem Fall sollten Sie Suchplakate im Radius von etwa drei Kilometern in der Nachbarschaft, in umliegenden Tierarztpraxen und Geschäften aushängen. Bitten Sie außerdem um Zugang zu Kellerräumen, Garagen und Schuppen in der Umgebung. Fragen Sie ein bis zwei Mal pro Woche bei Tierheimen und Tierschutzvereinen an, ob die Katze dort abgegeben wurde.

2. Die Katze wird unsauber

Katzen mögen keine Veränderungen. Sie brauchen in der Regel länger, bis sie sich an die neue Situation und an die Katzenbetreuung gewöhnt haben. Um sich und dem Tier Stress zu ersparen, sollte der Katzensitter in der Wohnung möglichst alles unverändert lassen. Dennoch kann es passieren, dass das Tier mit vorrübergehenden Verhaltensstörungen auf die Veränderung und den neuen Menschen in ihrem Territorium reagiert. Obgleich Katzen sehr reinliche Tiere sind, zeigen sie ihr Protestverhalten dann, indem sie unsauber werden und ihr Geschäft neben der Katzentoilette oder in der Wohnung verrichten. Wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen werden können, sind Stress und Frust mit großer Wahrscheinlichkeit der Grund für die Unsauberkeit.

Was können Sie tun? Halten Sie die Veränderungen im Alltag des Tieres so gering wie möglich. Die Katzenbetreuung sollte generell in der Wohnung der Familie stattfinden. Ein Umzug in das Zuhause des Tiersitters bedeutet für die Katze enormen zusätzlichen Stress. Eine genaue Instruktion über die Gewohnheiten der Katze ist hier das A und O. Wenn dennoch etwas daneben geht, sollten Sie die Katze keineswegs bestrafen. Stattdessen sollten Sie sich intensiver mit ihr beschäftigen, damit die Katze sich nach und nach an sie gewöhnt.

Es ist wichtig, dass Sie mit den Haltern des Tieres im Vorfeld wichtige Absprachen treffen und über Regeln sprechen, die für den Umgang mit dem Tier gelten. Obwohl es typische Schwierigkeiten gibt, die bei der Betreuung von Hunden oder Katzen auftreten können, sollte jede Situation individuell betrachtet und die richtige Problemlösung für das einzelne Tier erwogen werden.

 

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