Viele Kinder kommen mit drei Jahren in den Kindergarten. Stolz sehen die Eltern diesem Tag entgegen. Viele Kids waren bis dahin schon in einer Kinderkrippeoder etwa bei einer Tagesmutter. Nun folgt der nächste Schritt in die Selbstständigkeit, der mit vielen Entscheiden verbunden ist. Welcher Kindergarten ist der beste und welche Form passt zur Familie?
Die meisten Auswahlkriterien sind naheliegend: Entfernung zum Wohnort und zum Arbeitsplatz, Öffnungszeiten, Betreuungskosten – aber auch das Konzept der Einrichtung, sollte möglichst mit den Einstellungen der Eltern übereinstimmen.
Entstehung des Waldorf-Konzeptes
Die Waldorfpädagogik wurde um 1920 durch Rudolf Steiner auf der Grundlage der Anthroposophie entwickelt. Der erste Waldorfkindergarten wurde auf Betreiben von Elisabeth von Grunelius und Herbert Hahn im Jahr 1919 in Stuttgart für die Kinder der Mitarbeiter der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik eröffnet. Nach diesem Vorbild entstanden bald auch an anderen Orten sogenannte Waldorfschulen, zunächst in Deutschland, dann aber auch in anderen Ländern. Heute wird sie weltweit praktiziert.
Waldorf-Kindergärten sind meist eingetragene Vereine, in denen die Eltern schon Mitglieder sind. Die Kosten für die Kinderbetreuung in einem Waldorf-Kindergarten sind meist höher als in städtischen oder kirchlichen Kindergärten.
Lernen durch Beobachtung und Nachahmung
Wichtigster Inhalt der Waldorf-Pädagogik ist die Nachahmung. Demnach fungieren die Erwachsenen als Vorbilder, denen die Kinder nachahmen. Kinder leben meist das, was ihnen vorgelebt wird. Wenn sie noch jung sind, richten sie ihren Blick auf ihre Eltern und ihre Erzieher. Diese Fähigkeit – die Auffassungsgabe – ist die Basis des Modells. Demnach gestalten Eltern und Erzieher die Umwelt der Kinder so, dass sie nachahmenswürdig ist und die Kleinen von ihr lernen können. Weieter Kernelemente des Konzepts sind feste Rhythmen im Tages- und Wochenablauf und ein starker Bezug zu den Jahreszeiten.
Anthroposophische Pädagogik
Das Modell Waldorf beschränkt sich nicht allein auf die Kindergartenzeit, daher besuchen viele Kinder im Anschluss auch eine Waldorf-Schule. Das Konzept ist vielmehr eine Lebenseinstellung, die weitaus komplexer ist. Vertreten wird die Weltanschauung der Anthroposophie. Diese ist eine spirituelle Weltanschauung, deren Ziel es ist, den Menschen in seiner Beziehung zum Übersinnlichen zu betrachten.
Ein behütetes Umfeld, Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung, musische Förderung und Naturspielzeuge sind die besonderen Vorteile des Waldorf-Kindergartens. Leider sind Waldorf-Kindergärten oft teurer als städtische Kindergärten. Eltern müssen sich mit der anthroposophischen Weltanschauung identifizieren können und auf die Erzieher in besonderem Maße vertrauen, da sie die Kinder prägen.
Weiterführende Informationen finden Sie hier: www.waldorfkindergarten.de
Erfahren Sie mehr über unterschiedliche Kindergartenmodelle:
- Der Waldkindergarten
- Der Montessori Kindergarten
- Der Bewegungskindergarten
- Der Kneipp Kindergarten
- Freinet-Kindergarten
- Integrativer Kindergarten
- Offener Kindergarten
- Reggio-Kindergarten
- Spielzeugfreier Kindergarten
- Der Waldkindergarten
- Der Situationsansatz