Waldkindergarten

Waldkindergarten

Pädagogik in der freien Natur

In dieser speziellen Betreuungsform werden die Kinder zwischen drei und sechs Jahren außerhalb eines Gebäudes betreut – meist im Wald.

Ursprung des Konzepts Waldkindergarten

Der Waldkindergarten – oder auch Naturkindergarten genannt – hat seinen Ursprung in Skandinavien. Ella Flatau aus Dänemark gründete in den 1950er Jahren den ersten Waldkindergarten in Sölleröd. Zunächst ging sie mit den Kindern aus der Nachbarschaft häufig im Wald spazieren. Als diese Kinderbetreuungsform auch bei den Eltern auf großes Interesse stieß, gründeten diese eine gemeinsame Initiative. So entstand der erste Kindergarten nach diesem Konzept.

1968 gründete Ursula Sube den ersten Waldkindergarten in Wiesbaden. Der erste offiziell anerkannte Waldkindergarten wurde jedoch erst 1993 in Flensburg eröffnet. Bis heute gibt es circa 300 Waldkindergärten. Die meisten Waldkindergärten basieren auf einer Elterninitiative.

Die Natur mit all ihren Facetten erleben

Ganz getreu dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“ sind die Kinder tagtäglich mit ihrem Rucksack und wetterfester Kleidung im Wald unterwegs. Sollte es dennoch stark regnen oder oder andere extreme Witterungsbedingungen herrschen, können sich die Kinder auch in Hütten oder Bauwägen zurückziehen.

In einem Waldkindergarten erleben die Kleinen die Natur und das, was sie zu bieten hat. So können sie ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen. Denn gespielt wird mit dem, was die Natur bereit hält – es gibt keine vorgefertigten Materialien. Die Kinder sind im Waldkindergarten nicht in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und werden in ihrer Sinneswahrnehmung geschult, da sie die Welt von Grund auf begreifen lernen. Auch im Winter wird nicht vor den Witterungsbedingungen zurückgeschreckt – so stärken sie ihre natürlichen Abwehrkräfte.

Im Waldkindergarten werden die Kinder mittels Naturmaterialien auf die Schule vorbereitet. Durch das Erlernen der Formen, Farben und Lebewesen des Waldes soll das Kind das Erfassen dieser Formen und Farben erlernen. Gespielt wird in diesem Kindergarten mit allem, was der Wald zu bieten hat: Matsch, Käfer, Moos, Stöcke etc.

Vorteile eines Waldkindergartens:

  • Die Kinder können ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben, dem auf diese Weise kaum künstliche Grenzen gesetzt sind.
  • Es gibt nicht so viel Lärm wie in geschlossenen Räumen. Die Kinder erleben wieder Stille.
  • Anregung der Kreativität und Fantasie durch die vorhandenen Naturmaterialien.
  • Ein besseres Naturverständnis der Kinder wird gefördert. Erfassung der vorkommenden Lebewesen in einem Wald.
  • Steigerung der Abwehrkräfte durch ständiges Aufhalten und Bewegen im Freien.
  • Ebenfalls soll das Sozialverhalten der Kinder ausgeprägt werden. Das sollen durch die verschiedenen Aktivitäten in der Gruppe gefördert werden.
  • Auf spielerische Weise werden im Wald gemeinsam Probleme gelöst, wie z.B.: „Wie viele Kinderhände sind notwendig, um einen dicken Baum zu umfassen“ oder „Welche Materialien werden benötigt, um eine Hütte zu bauen“ usw. Durch viele solcher Spiele sollen die Kinder ein Problem erkennen und auch gemeinsam lösen lernen.

 

Weitere Informationen zum Thema Waldkindergarten finden Sie hier: www.bvnw.de

 

Erfahren Sie mehr über unterschiedliche Kindergartenmodelle:

 

 

 



Diesen Artikel kommentieren
*

*