Sie möchten als Babysitter arbeiten, haben aber nur wenig oder noch gar keine Erfahrung?
Wie bei jedem anderen Job auch, ist der erste Schritt zumeist der schwierigste. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen werden, mit dem Babysitten anzufangen und dies zu einem richtigen Job zu machen.
1. Lernen Sie die Grundlagen der Kinderbetreuung
Der erste Schritt besteht darin, die Grundlagen der Kinderbetreuung zu erlernen, zum Beispiel mithilfe eines Babysitterkurses. Diese Kurse bereiten Sie nicht nur darauf vor, was Sie beim Babysitten erwartet, sondern erhöhen auch Ihre Jobchancen. Man lernt Verantwortung zu übernehmen, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Babysitterkurse werden deutschlandweit von verschiedenen Einrichtungen angeboten, u.a. vom Deutschen Roten Kreuz, von Volkshochschulen, Kirchen, dem Deutschen Kinderschutzbund und der Arbeiterwohlfahrt.
Darüber hinaus ist es ratsam, einen Erste-Hilfe-Kurs für Erwachsene und Kinder zu absolvieren. Denn jeder Babysitter sollte wissen, wie er sich im Notfall richtig verhält.
2. Beginnen Sie zunächst ehrenamtlich Kinder zu betreuen, die Sie bereits kennen
Die beste Vorbereitung auf einen Babysitter-Job ist, Erfahrungen zu sammeln. Fragen Sie Freunde und Verwandte, ob Sie auf ihre Kinder aufpassen können. Dabei muss es sich nicht unbedingt um einen bezahlten Job handeln. Sie können zunächst kostenlos auf Ihre kleinen Cousins und Cousinen aufpassen, z.B. während die Erwachsenen einkaufen gehen. Steigern Sie sich dann bis zu kurzen Abenden. Sobald die Eltern sich sicher genug fühlen, Sie für längere Zeit mit den Kleinen allein zu lassen, können Sie um eine Bezahlung bitten oder weiterhin unentgeltlich arbeiten, um Ihren Lebenslauf aufzupolieren.
3. Sammeln Sie Erfahrungen in der Gruppenbetreuung von Kindern
Die Arbeit mit einer Kinder- oder Jugendgruppe ist eine weitere Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln. Kirchliche Jugendgruppen, Kindergärten, Ferienlager und außerschulische Programme können gute Anlaufstellen sein. Denken Sie daran, dass auch ehrenamtliche Arbeit als Erfahrung zählt und zukünftige Arbeitgeber beeindrucken kann.
4. Vermarkten Sie sich in Ihrem Netzwerk
Aus Sicherheitsgründen sollten minderjährige Babysitter keine Fremden kontaktieren, sondern nur in ihrem eigenen Netzwerk suchen. Sie können Familienmitglieder anrufen und bei Nachbarn anklopfen, um sie über Ihr Angebot zu informieren. Seien Sie darauf vorbereitet, nach Ihrem Stundenlohn gefragt zu werden. Mit unserem Stundenlohnrechner für Babysitter können Sie den Durchschnittslohn in Ihrer Region ermitteln. Wenn Sie gerade erst anfangen, ist es in Ordnung, niedrig anzufangen, aber unterschätzen Sie Ihre Dienste und Ihre Erfahrung nicht.
5. Bringen Sie Ihre Professionalität zu Papier
Auch wenn Sie gerade erst mit dem Babysitten anfangen, sollten Sie die folgenden Unterlagen vorbereiten:
- Lebenslauf: Auch wenn Sie noch nicht viel Erfahrung haben, sollten Sie sich einen Lebenslauf erstellen. Darin können Sie angeben, welche Schule Sie besuchen oder besucht haben, welche Interessen Sie haben und wo Sie schon Verantwortung übernommen haben, sei es als Leiter:in einer Pfadfindergruppe oder indem Sie hin und wieder auf Ihre kleinen Cousins aufgepasst haben. Geben Sie alle Erfahrungen und Ausbildungen an, die für die Arbeit als Babysitter relevant sein könnten.
- Visitenkarten: Drucken Sie sich Visitenkarten. Sie können überall auf Eltern treffen, die einen Babysitter suchen, und eine Visitenkarte mit Ihrem Namen und Ihrer Telefonnummer ist sowohl professionell als auch einfach. Visitenkarten können Sie sich günstig im Internet erstellen lassen oder selbst gestalten, wenn Sie sich damit auskennen.
- Referenzen: Bereiten Sie ein Dokument mit drei bis fünf Referenzen vor. Bei den Referenzen kann es sich um frühere Babysitter-Familien, Lehrer, Trainer oder andere Personen handeln, die Ihr Verantwortungsbewusstsein, die Qualität Ihrer Arbeit und Ihre Arbeitsmoral bestätigen können. Setzen Sie sich im Voraus mit diesen Personen in Verbindung, bitten Sie um die Erlaubnis, ein kurzes Zitat von ihnen aufzunehmen, und teilen Sie ihnen mit, für welchen Job Sie sich bewerben und wer sie kontaktieren könnte. Achten Sie darauf, dass die Referenzen relevant und angemessen sind. Fünf gute Referenzen sind sehr hilfreich.
6. Vorstellungsgespräch mit den Eltern – und den Kindern
Wenn Sie eine Stelle gefunden haben, findet in der Regel ein Vorstellungsgespräch mit der Familie statt. Dieses Gespräch ist für beide Seiten wichtig. Sie entscheiden: „Möchte ich für diese Leute arbeiten?“ Und die Familie wiederum entscheidet, ob sie mit Ihnen zusammenarbeiten will.
Dinge, die Sie beim Vorstellungsgespräch beachten sollten:
- Persönliche Sicherheit: Treffen Sie sich mit einem potenziellen Arbeitgeber an einem öffentlichen Ort, z. B. in einem Café. Wenn Sie die Familie bereits kennen, können Sie sich auch bei ihnen zu Hause treffen, aber informieren Sie Ihre Eltern darüber, wenn Sie minderjährig sind.
- Professionalität: Nehmen Sie dieses Gespräch genauso ernst wie jedes andere Vorstellungsgespräch. Seien Sie pünktlich, kleiden Sie sich angemessen und seien Sie höflich.
- Stellen Sie Fragen: Stellen Sie alle Fragen, die Ihnen einfallen, z. B. zu den Erwartungen der Eltern, zu den Arbeitszeiten, zu den Regeln im Haushalt, zusätzlichen Aufgaben wie Aufräumen und Haustiere versorgen und ob die Kinder Allergien haben.
- Spielen Sie mit den Kindern: Beschäftigen Sie sich während des Gesprächs mit den Kindern, damit die Eltern Ihre Interaktion beobachten können.
7. Stellen Sie die Weichen für den Erfolg
Bereiten Sie sich auf Ihren ersten Babysitting-Einsatz vor, indem Sie ein Informationsblatt mit den Kontaktdaten der Eltern, Notfallnummern, Ihren Aufgaben, Hausregeln, Allergien oder besonderen Bedürfnissen der Kinder sowie der Adresse der Familie erstellen. So haben Sie alle Informationen, die Sie während des Jobs benötigen, griffbereit.
Überlegen Sie sich im Voraus einige altersgerechte Spiele und besorgen Sie gegebenenfalls das Material dafür. Bringen Sie ein Kinderbuch mit, vielleicht eines, das Ihnen selbst als Kind gefallen hat, und planen Sie einige Aktivitäten, die das Eis brechen, damit Sie und die Kinder sich schneller kennenlernen.
Auf jeden Fall sollten es Dinge sein, die Spaß machen. Schließlich werden die Kinder ihren Eltern von der Zeit mit Ihnen erzählen. Wenn Sie ein guter Babysitter sind, werden die Eltern Sie immer wieder engagieren und vielleicht sogar an Freunde weiterempfehlen. So verbringen Sie weniger Zeit mit der Jobsuche und mehr Zeit mit Babysitten.
8. Erweitern Sie Ihr Netzwerk, sobald Sie mehr Erfahrung haben
Wenn Sie volljährig sind und über mehr Erfahrung verfügen, können Sie Ihren Radius erweitern und nach weiteren Babysitter-Jobs suchen.
Gute Möglichkeiten, um Babysitterjobs zu finden, sind:
- Online. Betreuungs-Websites, wie Betreut.de, bieten eine bequeme Möglichkeit, ein Babysitterprofil zu erstellen und mit Familien in Ihrer Nähe in Kontakt zu treten.
- Schwarzes Brett. Viele Hochschulen, Kindergärten, Kirchen und Gemeindezentren bieten Unterstützung bei der Suche nach Kinderbetreuung an. Fragen Sie dort nach, ob Sie Ihre Babysitterdienste am Schwarzen Brett bewerben dürfen, oder schauen Sie sich dort nach Familien um, die einen Babysitter suchen.
- Soziale Netzwerke. Suchen Sie nach lokalen Facebook-Gruppen oder Nachbarschaftsportalen. Vielleicht können Sie dort Informationen über Ihre Babysitterdienste veröffentlichen oder nach Beiträgen von Eltern Ausschau halten, die einen Babysitter suchen.
Für Ihren Start als Babysitter wünschen wir Ihnen alles Gute!
