Vorstellungsgespräch als Babysitter

Ein bekanntes Sprichwort besagt: „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“ – und das ist wahr, besonders, wenn Sie sich für einen Job als Babysitter bewerben. Selbst wenn Sie für die Stelle bestens qualifiziert sind, kann es sein, dass Sie den Job nicht bekommen, wenn Sie das Vorstellungsgespräch vermasseln. Sie können sich jedoch einen Vorsprung verschaffen, indem Sie sich im Voraus mit den häufigsten Fragen vertraut machen, und Ihre Antworten darauf vorbereiten. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vorstellungsgespräch als Babysitter.

Fragen zur Erfahrung und zum Werdegang

1. Wie viel Erfahrung haben Sie im Umgang mit Kindern?

Auch wenn Sie gerade erst mit dem Babysitten anfangen, ist es wichtig, dass Sie ehrlich über Ihre Erfahrungen berichten. Sagen Sie den Eltern offen, wie lange Sie schon babysitten und warum Sie sich für diese Tätigkeit entschieden haben. Sie können auch von einem Lieblingserlebnis und lustigen Dingen erzählen, die Sie in der Vergangenheit mit den zu betreuenden Kindern gemacht haben.

2. Wie alt waren die Kinder, die Sie bisher betreut haben?

Seien Sie ehrlich, wenn Ihnen diese Frage gestellt wird, denn unterschiedliche Altersgruppen erfordern unterschiedliche Fähigkeiten, denken Sie z.B. an Neugeborene oder Jugendliche. Geben Sie ein oder zwei Referenzen von Familien an, mit denen Sie in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben und die Kinder in einem ähnlichen Alter haben.

Es ist auch hilfreich, eine Antwort auf die Frage zu haben, welche Altersgruppe Sie bevorzugt betreuen. Wenn Sie offen und ehrlich sind, können Sie vermeiden, in eine Situation zu geraten, die Sie überfordert.

3. Welche Erfahrungen haben Sie mit der Betreuung mehrerer Kinder?

Familien mit mehreren Kindern bevorzugen in der Regel Babysitter, die Erfahrung mit der Betreuung von Kindern unterschiedlichen Alters haben, um sicher zu sein, dass er oder sie in der Lage ist, auf alle Bedürfnisse der Kinder gleichzeitig einzugehen.

Bereiten Sie sich auf diese Fragen vor:

• Wie würde ein typischer Tag oder Abend mit den Kindern aussehen?
• Was unternehmen Sie gerne mit Kindern in diesem Alter?

4. Haben Sie Referenzen von anderen Familien?

Eine Frage, die fast immer gestellt wird (vielleicht sogar schon vor dem Vorstellungsgespräch), ist, ob Sie Referenzen vorweisen können – also Namen und Telefonnummern anderer Familien, für die Sie bereits gearbeitet haben und die Ihre Fähigkeiten als Babysitter belegen.

Eltern wollen natürlich sicher sein, dass sie ihre Kinder dem Babysitter auch wirklich anvertrauen können. Daher ist es von Vorteil, wenn andere Familien, für die Sie in der Vergangenheit gearbeitet haben, Ihre Fähigkeiten und Ihre Vertrauenswürdigkeit bestätigen können. Halten Sie auf jeden Fall ein paar Referenzen bereit!

Fragen zur Sicherheit

5. Kennen Sie sich mit Erster Hilfe aus?

Für Eltern haben die Gesundheit und Sicherheit ihrer Kinder oberste Priorität. Deshalb möchten sie ihre Kinder jemandem anvertrauen, der sicher und zuverlässig ist und weiß, was im Notfall zu tun ist. Ein Erste-Hilfe-Schein ist daher ein absolutes Muss.

Wenn Sie noch keinen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, sollten Sie dies unbedingt nachholen, bevor Sie fremde Kinder betreuen. Wenn Sie bereits einen Erste-Hilfe-Schein haben, ist das umso besser. Begründen Sie im Anschluss an Ihre Antwort, warum Sie selbst großen Wert darauf legen.

6. Welche Erfahrungen haben Sie mit der Betreuung von Kindern mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen?

Eltern von Kindern mit Krankheiten wie Asthma suchen Betreuungspersonen, die sich mit der Krankheit auskennen und Erfahrung in der Betreuung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen haben. Sie erwarten, dass Sie in der Lage sind, mit bestimmten Situationen umzugehen, die auftreten können, wenn ihre Kinder in Ihrer Obhut sind.

Weitere Fragen könnten sein

• Wie würden Sie reagieren, wenn [Gesundheitsproblem] auftreten würde?
• Was würden Sie tun, wenn Sie das Gefühl hätten, dass sich der Gesundheitszustand verschlechtert?
• Wann und wie würden Sie mit mir über mögliche Probleme sprechen?

Fragen zur Arbeitszeit und zum Stundenlohn

7. An welchen Tagen und zu welchen Zeiten sind Sie verfügbar?

Eltern sind oft sehr beschäftigt, daher ist es wichtig, dass Sie klar und deutlich sagen, wann Sie zur Verfügung stehen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, gelegentlich am Wochenende zu arbeiten, Sie sich aber nicht auf das ganze Wochenende festlegen wollen, erklären Sie den Eltern, dass Sie in der Regel von Freitag bis Sonntag verfügbar sind, es aber einige Wochenenden geben wird, an denen Sie nicht auf die Kinder aufpassen können.

8. Wie hoch ist Ihr Stundenlohn?

Erkundigen Sie sich vor dem Vorstellungsgespräch nach den üblichen Stundenlöhnen für Babysitter in Ihrer Region. Berücksichtigen Sie dabei auch Ihre Erfahrungen und Fähigkeiten.

Besprechen Sie die Bezahlung, bevor Sie die Kinderbetreuung übernehmen. Denn nichts ist unangenehmer – und möglicherweise beziehungsschädigender – als die Frage nach dem Lohn, nachdem Sie die Betreuung bereits zugesagt haben.

Sie wissen nicht, wie Sie Ihren Stundenlohn berechnen können? Unseren Stundenlohnrechner für Babysitter hilft Ihnen weiter.

9. Wie können wir Sie beauftragen?

Eltern möchten wissen, wie sie Sie am besten erreichen können. Deshalb ist es eine gute Idee, eine Visitenkarte oder einen Zettel mit Ihren Kontaktdaten bereitzuhalten.

Wenn Sie auf einer Plattform wie Betreut.de mit Familien kommunizieren, antworten Sie auf Babysitteranfragen sofort mit einem schnellen „Ja“, um Ihre Verfügbarkeit zu bestätigen (oder bitten Sie um einen kurzen Anruf, wenn Sie Fragen haben), oder mit einem schnellen „Nein, vielleicht beim nächsten Mal“, damit die Familien ihre Suche fortsetzen können.

10. Erwarten Sie Änderungen in Ihrem Zeitplan?

Diese Frage stellt sich vor allem für Familien, die einen regelmäßigen Babysitter suchen oder eine Betreuung nach der Schule benötigen. Wenn sie währenddessen noch bei der Arbeit sind, wollen sie sich sicher sein, dass sie sich über einen längeren Zeitraum auf ihren Babysitter verlassen können.

Sie sollten jedoch nicht das Gefühl haben, dass Sie jederzeit zur Verfügung stehen müssen, um einen Babysitter-Job zu bekommen. Sagen Sie der Familie einfach offen, dass Sie Ihren Zeitplan regelmäßig überprüfen und sich darauf freuen, die Betreuung zu übernehmen, wenn Sie verfügbar sind.

Fragen zur Erziehung

11. Was ist Ihre Strategie, wenn es um die Erledigung der Hausaufgaben oder das Zubettgehen geht? Wie reagieren Sie, wenn ein Kind sich nicht beruhigen lässt?

Bevor Sie beginnen, typische Erziehungsstrategien aufzulisten, sollten Sie sicherstellen, dass Sie und die Eltern sich darüber einig sind, welcher Erziehungsstil für ihre Kinder angemessen ist.

Fragen Sie die Eltern nach ihren Erziehungsvorstellungen, z.B:

• Wie fördern Sie gutes Verhalten?
• Was tun Sie, wenn das Kind nicht gehorcht?

12. Wie gehen Sie mit Konflikten zwischen Geschwistern um?

Wenn Ihnen diese Frage gestellt wird, können Sie sie zum Anlass nehmen, die Eltern zu fragen, was für ihre Kinder am besten funktioniert und wie Sie die Dinge am liebsten handhaben würden.

Fragen zu Aufgaben und Verantwortlichkeiten

13. Wie beschäftigen und/oder unterhalten Sie die Kinder?

Halten Sie einige Ihrer Lieblingsaktivitäten mit Kindern bereit, um auf diese Frage vorbereitet zu sein. Sie brauchen nicht sehr konkret zu sein. Wenn Sie gerne nach draußen gehen, denken Sie an einfache Ausflüge in die Natur. Wenn Sie Theater mögen, überlegen Sie sich, wie die Kinder ein kleines Theaterstück aufführen könnten. Sie brauchen keine Schritt-für-Schritt-Anleitung, sondern nur allgemeine Ideen.

Wenn Sie Kinder betreuen, die noch Mittagsschlaf halten, fragen Sie die Eltern, ob Sie in dieser Zeit etwas für sie tun sollen.

14. Sind Sie bereit, leichte Speisen zuzubereiten und hinterher aufzuräumen?

Eine Frage, die sich viele Eltern stellen, ist, ob Sie bereit sind, leichte Mahlzeiten zuzubereiten. Vielleicht sind Sie bereit, einfache Dinge zu tun, wie Nudeln kochen und Gemüse schneiden, aber Sie sind nicht bereit, Fleisch zu braten. Vielleicht ist Kochen aber auch eine Ihrer Leidenschaften und Sie können leckere, gesunde Mahlzeiten für Kinder zubereiten! Seien Sie ehrlich über Ihre Kochkünste. Versprechen Sie nicht zu viel und halten Sie nicht zu wenig.

15. Wie gehen Sie mit besonderen Ernährungsweisen um?

Wenn die Eltern Fastfood verbieten, sollte man sich auch daran halten. Punkt. Babysitter sollten die Eltern dabei unterstützen, alle Regeln einzuhalten. Dazu gehört, was die Kinder essen, was sie fernsehen, wie lange sie vor Bildschirmen verbringen und alles andere.

16. Sind Sie bereit, mit den Kindern Ausflüge zu unternehmen?

Wenn Eltern von zu Hause aus arbeiten, kann es schwierig sein, die Arbeit zu erledigen, selbst wenn ein Babysitter bei den Kindern ist. Deshalb schätzen es viele Eltern, wenn der Babysitter bereit ist, mit den Kindern in den Park, in die Bibliothek oder an andere kinderfreundliche Orte zu gehen. Wenn Sie sich in der Gegend nicht auskennen, sollten Sie der Familie mitteilen, welche Aktivitäten Sie außerhalb des Hauses unternehmen möchten und welche nicht.

Persönliche Fragen

17. Wofür interessieren Sie sich in Ihrer Freizeit?

Dies ist eine Frage, die Eltern gerne stellen, und eine gute Gelegenheit für Sie, über Ihre Leidenschaft für die Arbeit mit Kindern zu sprechen und darüber, was Sie sonst noch gerne tun. Bereiten Sie auf jeden Fall ein oder zwei Gründe vor, warum Sie gerne mit Kindern arbeiten, denn die Eltern werden wahrscheinlich wissen wollen, was Sie motiviert, als Babysitter zu arbeiten.

18. Warum haben Sie sich entschieden als Babysitter zu arbeiten?

Ja, die Arbeitszeiten und die Bezahlung können gut sein, aber darüber hinaus wollen die Familien wissen, warum Sie sich für die Arbeit mit Kindern interessieren. Diese Frage kann Eltern helfen, herauszufinden, ob ein Babysitter die richtige Wahl für ihre Familie ist. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um zu erklären, warum Sie sich so leidenschaftlich um Kinder kümmern.

Fragen, die Familien nicht stellen dürfen

Wie bei jedem Bewerbungsverfahren müssen die Familien die gesetzlichen Richtlinien bezüglich der Fragen, die sie stellen dürfen, beachten. Die Familien dürfen keine Fragen stellen über

• Ihr Alter
• Ihre Herkunft
• Ihren Glauben
• Ihre Sexuelle Orientierung
• Ihren Familienstand/Pläne schwanger zu werden.
• Behinderungen.

Unbedingt rückfragen

Die Antworten auf die oben genannten Fragen sollten Sie sich vorab gründlich überlegen, dann kommen Sie schon einmal gut durch den ersten Teil des Interviews. Idealerweise haben Sie aber ebenfalls genauso viele Fragen für die Eltern bzw. zukünftigen Arbeitgeber parat.

Denn bevor Sie den Job annehmen, sollten Sie wissen, was genau die Eltern für ihre Kinder wollen, was diese typischerweise unternehmen, was sie gern essen, spielen, anziehen… Wenn Sie bereits im Bewerbungsgespräch die richtigen Fragen stellen, werden Sie eine bessere Vorstellung davon bekommen, was am Ende des Tages von Ihnen erwartet wird und können sich so besser auf die Familie einstellen.

Fragen zu Ihrer zukünftigen Rolle

• Wie sieht ein typischer Tag in Ihrer Familie aus? Wovon ist der familiäre Alltag geprägt und welche Personen sind involviert?
• Was genau wird von mir erwartet? Haben Sie Beispiele?
• Soll ich auch Mahlzeiten zubereiten?
• Soll ich zusätzlich Haushaltsarbeiten erledigen?
• Soll ich den Kindern bei den Hausaufgaben helfen?
• Was erwarten Sie von mir, wenn es um die Erziehung Ihres Kindes geht? Gibt es spezifische Familienregeln?
• Welches Vorgehen wünschen Sie sich im Falle eines Notfalls? Welche Notfallkontakte gibt es?
• Wie sind die Regeln für die Telefon-, Fernseh- und Internetnutzung?

Fragen zum zu betreuenden Kind

• Nimmt Ihr Kind Medikamente? Gibt es medizinische Besonderheiten, Allergien oder Asthma?
• Welche Pflichten hat Ihr Kind und sollte diese täglich übernehmen?
• Was sind seine/ihre liebsten Spielzeuge, Bücher und Tätigkeiten?
• Was machen Sie und Ihr Kind gern in Ihrer Freizeit?
• Hat Ihr Kind irgendwelche Spitznamen? Fantasiefreunde?
• Hat es vor irgendetwas besonders Angst?
• Hat es ungewöhnliche Angewohnheiten?
• Hat es irgendwelche Angewohnheiten, die Sie versuchen zu unterbinden oder zu stärken?
• Bei mehreren Kindern: Gibt es Geschwisterrivalitäten? Wann treten sie auf?
• Gibt es irgendwelche religiösen oder kulturellen Anliegen, von denen ich wissen sollte?
• Ab wann sollte ich Sie kontaktieren, wenn ein erzieherisches Problem auftaucht?

Wichtiges im Vorfeld klären

Sowohl Sie als auch Ihr Arbeitgeber wollen nur das Beste für das Kind. Etablieren Sie von Anfang an eine klare Kommunikationslinie und behalten Sie diese Linie bei, während die Beziehung enger wird. Häufig ist das Verhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber ein sehr familiäres, denn in Ihrem Job greifen Sie täglich Familien unter die Arme.

Umso schwieriger gestaltet sich aber auch die Kommunikation, falls im Nachhinein Unstimmigkeiten auftauchen. Daher gilt: Je mehr Dinge bereits im Vorfeld geregelt sind, desto weniger Missverständnisse und eventuelle Ärgernisse können später auftreten.

Fazit

So wichtig es ist, im Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck zu hinterlassen, so wichtig ist es auch, dass du dich mit den Kindern gut verstehst. Einige Eltern werden dich vielleicht sogar bitten, eine Art Probezeit mit den Kindern zu verbringen, um zu sehen, ob du mit ihnen klarkommst.

Um eine gute Beziehung zur Familie aufzubauen, ist es auch wichtig, pünktlich zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen, Begeisterung für die Kinder zu zeigen und Fragen überlegt zu beantworten. Wenn Ihnen dies gelingt, sind die Eltern eher bereit, Ihre Referenzen zu prüfen und einen ersten Babysittertermin zu vereinbaren.

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