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Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie

Vertragliches & Co. gemeinsam regeln

Wenn sich eine Familie für einen Alltagshelfer entschieden hat bzw. umgekehrt, sollten sich beide Seiten im nächsten Schritt unbedingt mit diesen organisatorischen Details auseinandersetzen. Wir listen alle wichtigen Fragen und Antworten für Sie auf.

Absprachen

Vertragliches

1. Halten wir alles in einem Vertrag fest?

Die wichtigste Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und -nehmer ist nicht nur im gewerblichen Bereich der Arbeitsvertrag. Halten Sie darin alle Absprachen fest.

 2. Vereinbaren wir eine Kündigungsfrist?

Eine Kündigungsfrist ist mit vier Wochen gesetzlich vorgeschrieben und schafft für beide Seiten Sicherheit. Je nach Dauer des Arbeitsverhältnisses kann sie ggf. verlängert oder verkürzt werden.

3. Ist eine längerfristige Zusammenarbeit geplant?

Ein Alltagshelfer, der nicht von vornherein kurzfristig beschäftigt sein soll, wird sich fragen, ob die Arbeit bei seinem Arbeitgeber längerfristige Aussichten hat. Alltagshelfer und Arbeitgeber sollten genau signalisieren, welche Erwartungen sie an das Arbeitsverhältnis haben.

4. Anmeldung bei der Minijob-Zentrale?

Die Anmeldung bei der Minijob-Zentrale ist verpflichtend und bringt viele Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Sollten Sie einen Lohn von mehr als 450 Euro pro Monat auf Midijob-Basis vereinbaren, greift die Anmeldung nicht mehr, denn dann ist der Alltagshelfer sozialversicherungspflichtig einzustellen. Dies müssen Arbeitgeber in der Regel bei der Krankenkasse des Arbeitnehmers anzeigen.

 5. Besteht ein Urlaubsanspruch?

Auch der Urlaubsanspruch ist geregelt, wenn der Alltagshelfer über die Minijob-Zentrale angemeldet wurde. Generell wird von 24 Tagen Erholungsurlaub für eine Sechstagewoche ausgegangen. Je nachdem, wie viele Tage der Minijobber pro Woche aushilft, kann der Anspruch angepasst werden.

6. Welche Versicherungen werden benötigt?

Alltagshelfer – wie eine Haushaltshilfe, Babysitter oder Seniorenbetreuer auf Minijob-Basis – sind über die Minijob-Zentrale verpflichtend zur Rentenversicherung gemeldet. Außerdem sollten sie eine Unfall- und Krankenversicherung haben. Teilweise müssen sich Minijobber selbst bei der Krankenkasse melden. Dies gilt es, im Einzelfall zu prüfen.

Die Organisation der Unfallversicherung wird entweder ebenfalls durch die Minijob-Zentrale übernommen oder muss – bei einer nicht mehr geringfügigen Beschäftigung – vom Arbeitgeber in die Hand genommen werden. Zudem ist vor allem selbstständig arbeitenden Minijobbern eine Privathaftpflichtversicherung zu empfehlen, um eventuelle Schadensfälle im Haushalt des Arbeitgebers abzudecken.

Absprachen

Finanzen

7. An welchem Datum wird der Lohn überwiesen?

Legen Sie gemeinsam fest, ob der Lohn bar ausgezahlt oder zu einem bestimmten Datum überwiesen wird und halten Sie auch dies im Arbeitsvertrag fest.

8. Gibt es Bonuszahlungen?

Familie und Alltagshelfer sollten von vornherein vereinbaren, ob Zusatzzahlungen erfolgen, wenn Mehrarbeit ansteht. Viele Alltagshelfer übernehmen gegen einen Bonus gern Zusatzaufgaben. Arbeitgeber sollten auch überlegen, ob und wie viel Trink- oder Weihnachtsgeld Sie zahlen möchten.

9. Wer übernimmt die Fahrtkosten?

Wie wird der Alltagshelfer zur Arbeit kommen – per Bus, Bahn, zu Fuß oder mit dem Auto? Einigen Sie sich darüber, ob der Arbeitgeber einen Teil der Kosten des Arbeitsweges übernimmt. Wichtig ist auch zu klären, ob Wege im Rahmen der Tätigkeit mit dem Auto des Arbeitgebers und auf dessen Kosten zurückgelegt werden.

10. Sollen Arbeitsmaterialien selbst mitgebracht werden?

Egal, ob Reinigungsmittel, Spiel- und Bastelzeug für die Kinder oder Lebensmittel zum Kochen und Backen – es sollte ebenfalls abgeklärt sein, wer für die Arbeitsmaterialien des Alltagshelfers aufkommt.

Organisation

11. Gegenseitige Erreichbarkeit?

Kontaktdaten sind wichtige Informationen, die auch im Vertrag und in der Wohnung des Arbeitgebers notiert werden sollten. Wen darf der Alltagshelfer anrufen, wenn Fragen bestehen oder ein Notfall eintritt? Und natürlich umgekehrt auch.

12. Aushändigen eines Schlüssels für die Wohnung/Haus?

Besonders Haushaltshilfen, die Wohnungen während der Abwesenheit des Arbeitgebers reinigen, brauchen Zugang zu seinem Zuhause. Wird dafür ein Zweitschlüssel ausgehändigt oder gibt es einen passenden Ort, an dem der Schlüssel aufbewahrt wird?

13. Gibt es weitere Alltagshelfer?

Damit es nicht zu überraschenden Treffen im Haushalt kommt, sollte beispielsweise der Babysitter darüber informiert sein, wann die Haushaltshilfe vorbeikommt. Auch zwei sich ergänzende Babysitter sollten über einander unterrichtet sein. So können auch Absprachen im Krankheitsfall eines Alltagshelfers getroffen werden.

 14. Kann ich mein Kind notfalls mit zur Arbeit bringen?

Wenn der Alltagshelfer ebenfalls Kinder hat, kann es auch dort einmal zu Betreuungsengpässen kommen. Es sollte für diesen Fall überlegt werden, ob das Kind notfalls mit in den Haushalt der Familie gebracht werden kann.

 15. Regelung im Krankheitsfall

Ein Minijobber hat über die Minijob-Zentrale ein Recht auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Werden Sie sich aber auch darüber einig, wie die Absprache einer solchen Situation vonstatten gehen soll und ob jemand anderes einspringen kann.

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Kommentare
  1. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    Alex Sarkisjan | Mittwoch,Februar 25.2015

    Tippfehler Midijob-Basis

  2. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    Lutz Althof | Dienstag,Februar 09.2016

    Gute Information(en) zur Unterstützung und Vorbereitung. Danke dafür!Lutz Althof.

  3. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    Marion Seegert | Donnerstag,Mai 12.2016

    Sehr hilfreich, Danke!

  4. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    Nelsi | Sonntag,Mai 22.2016

    Sehr gut interesant.

  5. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    Ferhatovic | Donnerstag,Mai 26.2016

    Ich finde es sehr gut daß so was gibt das mann sich Arbeit suchen kann Danke

  6. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    A | Dienstag,Oktober 18.2016

    Vorsicht. Das mit dem Midijob ist so nicht richtig. Sobald der Arbeitnehmer mit all seinen Minijobs zusammen monatlich 450 Euro übersteigt, werden alle Minijob-Auftraggeber mit einem Schlag zur Kasse gebeten.

  7. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    Thomas | Sonntag,Juni 11.2017

    Nein Herr Sarkisjan, kein Tippfehler. Mini- und Midijob sind zwei verschiedene Varianten. Vielleicht besser erst informieren und dann Kommentare schreiben ?

  8. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    Jasmin Spiering | Samstag,August 26.2017

    Ich finde es sehr informativ und hilfreich, dass diese Richtlinien als helfender Strang hier festgehalten werden.

  9. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    anton | Freitag,Oktober 27.2017

    ich bin 59 j jung und habe nun ein zi frei …und kann ein autpair gut brauchen. schlaganfall und hemi pa. re. sitze im rolli.

  10. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    Katrin Lewandowski | Montag,November 06.2017

    Suchen Sie am besten hier nach Unterstützung. Ihnen viel Kraft!

  11. Die 15 wichtigsten Absprachen zwischen Alltagshelfer & Familie
    Andrea | Dienstag,Dezember 12.2017

    Wie ist das denn, wenn man nicht regelmäßig, sondern vielleicht nur zwei Mal um Monat für ein paar Stunden einen Babysitter oder Haushaltshilfe hat? (6-8 h/Monat) Fällt das dann unter kurzfristig oder gibt es da noch eine andere Grenze?

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