Ob ambulante Pflegedienste, eine Pflegekraft für zu Hause oder ein Seniorenbetreuer für den Alltag: Es gibt viele Möglichkeiten, Angehörigen das Leben im eigenen Heim zu ermöglichen. Wir zeigen die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen – und wie Sie die passende für Ihre Familie finden.
Vor der Suche: 6 Schritte zur idealen Betreuung zu Hause
Die wichtigste Entscheidung für das Wohl Ihrer Angehörigen folgt der Frage, ob die Pflege zu Hause oder im Heim der richtige Weg ist. Hier spielen viele Faktoren hinein, etwa der Hilfe- und Betreuungsbedarf oder die familiäre und häusliche Situation. Fällt die Entscheidung für die Betreuung zu Hause, sollten Sie vor der Suche nach einer geeigneten Form folgende Schritte gehen:
- Festlegung der Aufgaben, bei denen Ihr Angehöriger Unterstützung benötigt (Mobilität, Körperpflege, Haushalt etc.)
- Eventuell unabhängige Einschätzung eines Arztes oder von Betreuungsexperten einholen
- Finanzielle Situation klären – welche Kosten häuslicher Pflege können Sie tragen?
- Pflegegelder, Unterstützungen, Steuererleichterungen etc. recherchieren
- Pflegegrad beantragen
- Entscheidung zwischen Agentur oder Selbstsuche über Plattformen treffen
Die Varianten häuslicher Pflege – Pflegekräfte für zu Hause
Die Arten der häuslichen Betreuung reichen von der alltäglichen Unterstützung an einigen Tagen in der Woche bis zur intensiven häuslichen Pflege oder der 24-Stunden-Betreuung. Mit jeder Stufe muss die Pflegekraft für zu Hause mehr Qualifikationen und medizinische Fähigkeiten nachweisen können.
Seniorenbetreuer
Seniorenbetreuer leisten Senioren Gesellschaft und übernehmen die verschiedensten Aufgaben im Alltag und Haushalt. Dazu gehören der Einkauf, die Sicherstellung der Mobilität und vor allem Unterhaltung und soziale Interaktion.
Seniorenbetreuer sind nicht für häusliche Pflegeaufgaben zuständig – es sei denn, sie können entsprechende Qualifikationen vorweisen.
Freiberufliche Seniorenbetreuer finden Sie am besten über Vermittlungsplattformen. Die Betreuung wird individuell auf Ihren Angehörigen zugeschnitten – von wenigen Stunden in der Woche bis zu mehreren Tagen. Die Kosten richten sich nach den Stundenhonoraren der Betreuer.
Fachkraft für Pflegeassistenz
Kommen pflegerische Aufgaben wie die Sicherstellung der Nahrungsaufnahme oder der Umgang mit Pflegehilfsmitteln hinzu, ist eine Fachkraft für Pflegeassistenz die richtige Entscheidung. Auch sie kann entweder freiberuflich tätig sein oder über für ambulante Pflegedienste arbeiten. Die Kosten richten sich dabei nach der Betreuungshäufigkeit und dem Anstellungsverhältnis der Fachkraft.
Altenpfleger
(Freiberufliche) Altenpfleger übernehmen die professionelle Pflege zu Hause, wie sie sonst in Pflegeeinrichtungen zu erwarten wäre. Mit allen notwendigen medizinischen und rechtlichen Qualifikationen bieten examinierte Altenpfleger eine umfassende Assistenz und kümmern sich intensiv um ihre Schützlinge. Diese Form der häuslichen Pflege wird meist über ambulante Pflegedienste angeboten, die Kosten richten sich nach dem Betreuungsplan und dem Anbieter.
Spezielle Modelle der häuslichen Betreuung
Manche Senioren benötigen nur etwas Unterstützung zu Hause und Hilfe für ein paar Stunden in der Woche. Andere brauchen auch nachts oder rund um die Uhr eine Pflegekraft. Für jeden Pflege- bzw. Unterstützungsbedarf gibt es eine geeignete Form der häuslichen Pflege und Betreuung. Dabei gilt die Regel: je engmaschiger diese Aufsicht, desto mehr Pflegepersonal müssen Sie einkalkulieren.
Betreuung über Nacht
Die häusliche Nachtpflege bzw. nächtliche Betreuung ist vor allem dazu gedacht, eine ungestörte und erholsame Nachtruhe zu gewährleisten sowie alle notwendigen hygienischen Maßnahmen vor dem Zubettgehen umzusetzen. Auch bei bettflüchtigen oder schlafgestörten Senioren ist eine Aufsichtsperson für die Nacht sinnvoll. Stundenweise bezahlte Seniorenbetreuer oder examinierte Pflegekräfte sind dann die gesamte Nacht bei Ihrem Angehörigen. Sollten Sie sich selbst um die Pflege kümmern, ist diese Hilfe meist eine enorme Entlastung. Ambulante Pflegedienste bieten ebenso Nachtpflege-Leistungen wie einige freiberufliche Betreuer.
Häusliche 24-Stunden-Pflege und -Betreuung
Bei einer 24-Stunden-Betreuung lebt der Betreuer bzw. Pfleger tageweise oder auf unbestimmte Zeit im Haushalt Ihres Angehörigen und übernimmt in der Zeit alle Aufgaben, die seinen Qualifikationen und dem Betreuungsplan entsprechen.
Die 24-Stunden-Pflege ist zwar eine kostenintensive, aber immer beliebtere Alternative zum Pflegeheim.
Wichtig zu wissen: Trotz des Namens ist der Hauptverantwortliche für die Betreuung nicht 24 Stunden im Einsatz, sondern arbeitet höchstens 60 Stunden in der Woche. Für die übrige Zeit benötigen Sie im Bedarfsfall eine weitere Pflegekraft. 24-Stunden-Kräfte werden meistens über Agenturen und das Entsendemodell vermittelt, sehr häufig kommen ausländische Betreuungskräfte zum Einsatz.
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