Medienerziehung Ergebnisse

So handhaben Deutschlands Elternblogger die Medienerziehung

Die Zusammenfassung unserer Interviewreihe

Computer spielen, Netflix schauen, auf dem Smartphone chatten. Wir haben zusammengefasst, wie Deutschlands Elternblogger an das Thema Medienerziehung herangehen.

Kinderbetreuung

Kinder wachsen heute ganz selbstverständlich mit digitalen Medien auf und man könnte beinahe behaupten, dass Fernseher, Laptop, Spielekonsole und Co. zur Grundausstattung eines Kinderzimmers gehören. Wir von der Betreut.de-Redaktion haben nun über ein Jahr hinweg Deutschlands Elternblogger zu genau diesem Thema befragt und wollten wissen, wie sie den Medienkonsum ihrer Kinder handhaben und mit welchen Methoden sie im Familienalltag ein gesundes Mittelmaß finden.

Vertrauen vs. Kontrolle

Nach insgesamt 12 Monaten und 17 absolut lesenswerten Interviews lautet unser Fazit: Alle befragten Eltern setzen auf eine umfassende Aufklärung und einen offenen Austausch mit ihren Kindern, um sie Schritt für Schritt an den Umgang mit digitalen Medien heranzuführen. Während einige Mamas und Papas feste Regeln und vorgegebene Medienzeiten eingeführt haben, halten andere Eltern starre Festlegungen und Verbote für keine gute Idee. Zum Abschluss der Interviewreihe haben wir nun unsere Top Ten Herangehensweisen an das Thema Medienerziehung zusammengetragen:

Medienerziehung

Welche Geräte bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebt sind und wie viel Zeit sie pro Tag im Durchschnitt online verbringen, zeigen die Studienergebnisse „Die digitale Familie“ der kartenmacherei GmbH.

Medienerziehung: 10 Herangehensweisen

1. Patricia Cammarata (Das Nuf): Wir haben relativ schnell entschieden, dass wir lieber gründlich überlegen, welche Spiele gespielt werden und diese – sofern möglich – kaufen, sodass sie werbefrei sind und nicht die Daten der Nutzerinnen und Nutzer weitergeben.

2. Lisa Harmann (Stadt, Land, Mama): Ich habe auf allen Geräten die Family Link App von Google installiert und könnte also theoretisch ihren Konsum damit steuern. Dieses Wissen beruhigt mich, ich habe die App aber noch nie eingesetzt.

3. Tina Kutsal (Gadgetina): Eine halbe bis dreiviertel Stunde Smartphone, Tablet oder Konsole erlauben wir ihnen. Abends dürfen sie dann nochmals eine halbe Stunde TV sehen. Es gibt aber auch mal Tage, da dürfen sie mehr, oder auch mal gar nicht. Aber im Schnitt ist es ca. 1 Stunde am Tag.

4. Marsha Kömpel (Mutter & Söhnchen): Bei der Switch haben wir uns auf 90 Minuten Mediennutzung am Tag geeinigt. Ist die Zeit um, klingelt ein Alarm. Generell gilt bei uns daheim, dass bei Spielbesuch auch real gespielt und nicht ferngesehen werden soll.

5. Kai Bösel (Daddylicious): 90 Minuten und mehr pro Tag gibt es nur krank auf Couch oder im Auto auf der Fahrt in den Urlaub. Das eigene Smartphone haben wir nicht vor dem Start der weiterführenden Schule eingeplant.

6. Ramona Weyde (Jademond): Für unseren Sohn gilt eine WLAN-Begrenzung, die über die FritzBox eingestellt ist. Nach einigen kritischen Monaten im Zusammenhang mit Computerspielen (Minecraft auf dem Server mit anderen Spielern und Teamspeak) und einer daraus folgenden Komplettpause, nähern wir uns gerade wieder einem adäquaten Umgang mit Spielen.

7. Anna Herrmann (Kinderbuch-Detektive): Wir haben eine gute Beschränkung durch die Freizeitaktivitäten der Kinder. Jedes meiner Kinder habe ich dabei unterstützt, frühzeitig verschiedene AGs und Vereine auszuprobieren, damit sie erfahren, wo ihre individuellen Interessen liegen. Ob Musikschule, Sportverein oder Natur-AG, wir haben für jedes Kind etwas gefunden.

8. Sonja Lehnert (Mama notes): Ich versuche, in Gesprächen mit dem Kind auszuloten, warum und wie viel jetzt richtig ist. Da ich ihnen zu mehr Eigenverantwortung und Selbstregulation verhelfen wollte, haben wir nun eine Übergangsphase, in der sie das iPad oder mein Handy haben dürfen, wenn ich es nicht brauche. Dennoch habe ich ein Auge drauf.

9. Sylvia Vahl (Moms favorites and more): Wenn ich feststelle, dass es zu viel wird, frage ich meist, was bereits geschaut wurde und was sie noch schauen wollen. Meist finden wir dann eine Lösung, mit der beide einverstanden sind. Oder ich schlage vor, dass wir etwas gemeinsam spielen o. ä. Da machen sie sowieso freiwillig die Kiste aus.

10. Märry Raufuss (Frau Raufuss): Ich habe keine Listen, Pläne oder Regeln. Ich entscheide nach Bauchgefühl und habe immer im Hinterkopf, dass Mediennutzung zwar enorm wichtig ist, man die Häufigkeit aber nicht übertreiben sollte.

>> Hier geht es zur vollständigen Interviewreihe.

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